FC Sand verpatzt die Generalprobe

2 Min
Das war das 0:1: Der Erlangener Simon Drießlein lässt den Sander Stefan Nöthling (rechts) aussteigen und schießt den Ball zur Führung des FSV ins rechte untere Ecke. Foto: Günther Geiling
Das war das 0:1: Der Erlangener Simon Drießlein lässt den Sander Stefan Nöthling (rechts) aussteigen und schießt den Ball zur Führung des FSV ins rechte untere Ecke.  Foto: Günther Geiling

Der FC Sand verliert zu Hause gegen den FSV Erlangen-Bruck und offenbart dabei seine Schwächen.

Der FC Sand verabschiedet sich mit einer 0:1-Pleite aus der regulären Saison der Fußball-Bayernliga Nord. Im Heimspiel gegen den FSV Erlangen-Bruck führte die Bayer-Elf den rund 160 Zuschauern ihre Defizite vor Augen.

FC Sand -
FSV Erlangen-Bruck 0:1

Stefan Nöthling spielt den Ball zurück zu seinem Torwart Simon Mai. Der hat eigentlich genug Zeit - ein FSV-Stürmer geht zwar auf den Ball, ist aber noch einige Meter entfernt - drischt die Kugel jedoch direkt zum Gegner. Simon Dreißlein bedankt sich artig, lässt den zurückeilenden Nöthling mit einem Haken aussteigen und schlenzt den Ball an Mai vorbei ins rechte untere Eck.

Diese Szene in der 39. Minute war symptomatisch für das Sander Spiel in der ersten Hälfte. Stets bemüht, immer einen Schritt zu spät und mit den Gedanken irgendwie nicht voll da. So wirkte es zumindest von außen. In der Offensive der Bayer-Elf bedeutete das trotz größter Torchancen eine Nullnummer, in der Defensive zeigte der FSV Erlangen-Bruck, was Kaltschnäuzigkeit ist. Chance, Tor. Ansonsten war von den Mittelfranken (12./41 Punkte) nicht viel zu sehen im Sander Seestadion.
Dabei hatte der FC Sand in den ersten 45 Minuten die besseren Möglichkeiten. Diese spielten sie aber nicht konsequent zu Ende oder scheiterten an Torwart Nicolas Herzig. Wie beispielsweise nach einem guten Ball in die Gasse (8.) oder dem Kopfball nach Freistoß von Fabian Röder (33.).
Ansonsten fehlte den Gastgebern die Struktur im Aufbauspiel, viele Aktionen geschahen aus dem Zufall heraus. "Die ersten zehn Minuten waren richtig gut, aber wir bringen den Ball einfach nicht im Tor unter", kommentierte Trainer Matthias Bayer die ersten 45 Minuten.


Sand entwickelt Druck nach vorne

Nach der Halbzeitpause zeigten die Spielerwechsel von Trainer Matthias Bayer Wirkung. Sebastian Wagner und Tevin McCullough brachten mehr Schwung ins Spiel. Der FC entwickelte jetzt mehr Druck nach vorne, die Gäste standen häufig mit allen Spielern in der eigenen Hälfte. In der 49. Minute war es ein Flachschuss von Andre Karmann, den Keeper Herzig mit den Fingerspitzen zum Eckball klärte. In der 60. Minute entschärfte er den Ball von Sebastian Wagner. Die Hausherren kombinierten jetzt besser, vergaben ihre Chancen aber weiterhin kläglich.


Karmanns Kopfball an die Latte

Die beste Chance der zweiten Hälfte hatte Andre Karmann: Nach einem Flankenball von der rechten Außenbahn stand er mittig im FSV-Strafraum goldrichtig und traf den Ball voll - Herzig war erneut zur Stelle und spitzelte den Kopfball an die Latte (78.). In der Schlussphase führten die Sander den Zuschauern ihre Unzulänglichkeiten im Angriff deutlich vor. Eine Flanke von Kevin Steinmann aus vielversprechender Position landete im Seitenaus (81.), eine flache Hereingabe von Thorsten Schlereth, der sich bis zur Grundlinie durchgespielt hatte, verstolperte Chris Gonnert im FSV-Sechzehner (83.).

In der 89. Minute ergab sich den Hausherren die fast identische Möglichkeit, die Drießlein zum 1:0 nutzte: Andre Karmann behauptete den Ball am linken Strafraumeck, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und spielte in den Rücken der anlaufenden FSV-Verteidiger - aber auch an allen Sandern vorbei. "Diese 90 Minuten haben die komplette Saison des FC Sand widergespiegelt", sagte Bayer nach Abpfiff. "Wir machen einen Fehler, der Gegner bestraft das eiskalt. Dazu sind wir nicht in der Lage."


SV Erlenbach/Main sagt Spiel ab

Der SV Erlenbach hätte zeitgleich mit den Sandern beim TSV Großbardorf antreten sollen, sagte die Partie aber wegen Spielermangels ab. Bei den "Galliern" war die Empörung groß - die Bayernliga-Partie war als Programmpunkt im "Gallier-Cup" vorgesehen. Auch Bayer ist genervt: "Das ist eine Frechheit. Wir spielen unsere Partien, die sitzen zu Hause, popeln in der Nase und schonen sich für die Relegation. Das ist schlicht unsportlich."
FC Sand: Mai - Gundelsheimer. D. Schlereth, Karmann, Nöthling, C. Gonnert, Krüger (81. T. Schlereth), Röder (58. McCullough), A. Schmitt (58. Wagner), Reith, Steinmann / FSV Erlangen-Bruck: Herzig - Sperber (46. Skach), Bauernschmitt, Zenginer, Jäckel, Drießlein, Seybold, Arapoglu (72. Bantak), Rajgarhia (58. Hinrichs), Lunz, Djonbalic / SR: Voll / Zuschauer: 160 / Tore: 0:1 Drießlein (39.)