ESC Haßfurt verpasst die Zwischenrunde

2 Min
Der Wille, sich die Scheibe zu erkämpfen, steht dem Kissinger Viktor Ledin (links) und dem Haßfurter Christian Dietrich ins Gesicht geschrieben.
Der Wille, sich die Scheibe zu erkämpfen, steht dem Kissinger Viktor Ledin (links) und dem Haßfurter Christian Dietrich ins Gesicht geschrieben.
Haßfurts Ilja Kinereisch (rechts) muss sich der Kissinger (von links) Marc Hemmerich und Nico Samuel Grönstrand erwehren.
Haßfurts Ilja Kinereisch (rechts) muss sich der Kissinger (von links) Marc Hemmerich und Nico Samuel Grönstrand erwehren.
 
Kampf um die Scheibe zwischen Haßfurts Michael Rister (links) und dem Kissinger Christian Masel
Kampf um die Scheibe zwischen Haßfurts Michael Rister (links) und dem Kissinger Christian Masel
 
Den Puck fest im Blick haben Kissingens Christian Masel (links) der Haßfurter Jan Slivka.
Den Puck fest im Blick haben Kissingens Christian Masel (links) der Haßfurter Jan Slivka.
 
Die Haßfurter Jan Slivka (links) und Neuzugang Vojtech Potocky haben beim Kampf um den Puck den Kissinger Niko Samuel Grönstrand in die Zange genommen. Rechts der Ex-Haßfurter Eugen Nold
Die Haßfurter Jan Slivka (links) und Neuzugang Vojtech Potocky haben beim Kampf um den Puck den Kissinger Niko Samuel Grönstrand in die Zange genommen. Rechts der Ex-Haßfurter Eugen Nold
 
Haßfurts Ilja Kinereisch (rechts) hat Kissingens Simon Ehrenschmalz zu Fall gebracht.
Haßfurts Ilja Kinereisch (rechts) hat Kissingens Simon Ehrenschmalz zu Fall gebracht.
 

Nach einer 2:4-Niederlage in Bad Kissingen muss der ESC Haßfurt in die Abstiegsrunde der Eishockey-Landesliga.

Der Traum von der Teilnahme an der Zwischenrunde und dem damit verbundenen sicheren Klassenerhalt in der Eishockey-Landesliga ist geplatzt. Die Haßfurter "Hawks" müssen stattdessen erneut in der ab Ende der Woche beginnenden Abstiegsrunde antreten. Nach der 2:4 (0:2, 0:0, 2:2)-Niederlage beim äußerst fairen Derby in Bad Kissingen, in dem beide Kontrahenten lediglich 14 Strafminuten kassierten, stand das "Aus" fest.

"Ich bin zufrieden. Wir haben alles gemacht, was man machen kann, und fertig", bilanzierte Martin Reichert das intensiv geführte Derby, dessen offizielle Zuschauerzahl von 420 Besuchern (davon unterstützen rund 200 mitgereiste Schlachtenbummler aus Haßfurt die "Hawks") angesichts der sportlichen Bedeutung für beide Teams enttäuschend war. Die Enttäuschung Reicherts über das erneute Nichterreichen des Saisonzieles war aber "sehr groß, weil die Mannschaft so viel gegeben hat und sich selbst nicht belohnen konnte. Das ist für mich eigentlich das Schlimmste." Den Sieg der Hausherren empfand der ESC-Coach als "absolut glücklich" - zumindest angesichts der letzten 40 Minuten. Im ersten Abschnitt dagegen diktierten die "Wölfe" trotz ihres kleinen Kaders mit gerade einmal elf Feldspielern gegen ihre 17 Haßfurter Kontrahenten das Geschehen in weiten Teilen. Durch Treffer von Marc Hemmerich (11.) und Christian Masel (16.) lagen sie deshalb auch nicht unverdient mit 2:0 vorne.


Zu viele Chancen vergeben

Doch die "Hawks" wollten ihre letzte Chance unbedingt wahren und kamen immer stärker auf. "Ganz klasse, wie die Jungs zurückgekommen sind im zweiten Drittel", lobte deshalb Reichert. Auf der anderen Seite bemängelte er nicht zum ersten Mal die Chancenverwertung, "und wir hatten dazu noch Pech". Angetrieben vom wieder einmal unermüdlichen David Franek, flogen Timo Jung im Kasten der "Wölfe" ein ums andere Mal die Scheiben um die Ohren. Überwinden ließ sich der ehemalige Haßfurter Torhüter bis zur zweiten Pausensirene allerdings nicht mehr.

Der Druck der "Hawks" nahm im Schlussabschnitt weiter zu, doch der zweite ehemalige Haßfurter im "Wölfe"-Trikot, Eugen Nold, traf plötzlich zum 3:0 (44.). Jan Slivka sorgte in der 53. Minute für neue Hoffnung beim ESC. Nach einem gewonnen Bully von David Franek zog der Tscheche einfach ab, und der Puck rutschte Jung, dem die Sicht verdeckt war, zum 3:1 "durch die Hosenträger".


Noch ein Neuzugang

Dann war da noch der überraschende ESC-Neuzugang Vojtech Potocky, eine "Last-Minute-Verpflichtung", der bei seinem ersten Auftritt für die "Hawks" gleich mit seinen Landsmännern David Franek und Jan Slivka die erste Sturmreihe bildete. Der 21-Jährige, der auf Vermittlung von Jan Slivka vom HC Frydland aus der 3. tschechischen Liga nach Haßfurt wechselte, erzielte knapp drei Minuten später den 3:2-Anschluss (56.). Jedoch brachte aber auch die Herausnahme von Martin Hildenbrand aus dem ESC-Gehäuse für einen weiteren Angreifer nicht mehr den erhofften Effekt. Im Gegenteil: Kissingens Spielertrainer Mikhail Nemirowsky traf aus dem eigenen Drittel ins verwaiste Haßfurter Tor zum 4:2-Endstand (59.).

Kurz vor diesem Treffer wurde Ilja Kinereisch indes heftig an der Bande attackiert. Aus der Sicht von Reichert "ein ganz klares Foul, was nicht geahndet wird". Sein Gesamteindruck wurde dadurch jedoch nicht geschmälert. Er habe "alles in allem eine gute Leistung der beiden Unparteiischen" gesehen. Kurz zuvor verletzte sich bei einem Rettungsversuch am eigenen Torpfosten der ohnehin noch angeschlagene Max Hildenbrand, der aber ebenso wie sein Bruder Marco, Michael Rister und Ingo Krapf beim Derby spielen wollte, erneut am Knie.

Anfang der Woche findet nun die Einteilung von Zwischen- und Abstiegsrunden statt, die bereits am kommenden Freitag starten. In der Gruppe C kämpfen die "Hawks" dann zusammen mit dem EHC Nürnberg, VER Selb 1b, EHC Straubing oder EV Dingolfing sowie ESC Vilshofen und EC Bad Tölz II um den Klassenerhalt.