Der ESC Haßfurt ist am Freitag beim EC Bad Kissingen sowie am Sonntag zu Hause gegen den EHC Königsbrunn in der Eishockey-Landesliga voll gefordert.
Jetzt geht's los - und zwar so richtig. "Ja, diese beiden Spiele haben es in sich", blickt Trainer Martin Reichert mit gemischten Gefühlen auf das anstehende Doppel-Wochenende des ESC Haßfurt (1. Platz/26 Punkte) in der Eishockey-Landesliga. Nach dem Derby am Freitag beim EC Bad Kissingen (3./23, 20 Uhr) am Sonntag (18.30 Uhr) hat der ESC die nicht minder schwere "Hausaufgabe" EHC Königsbrunn (5./21) vor sich.
"Das ist sicher richtungsweisend", macht der 53-Jährige deutlich. "Aber", fügt er hinzu, "nicht nur für uns. Auch unsere beiden Konkurrenten wollen schließlich in die Aufstiegsrunde, und die anderen warten doch nur auf Ausrutscher." So gesehen könnten die "Hawks" angesichts von drei beziehungsweise fünf Punkten Vorsprung beide Begegnungen relativ gelassen angehen. Dass dies bei einem Derby freilich nicht der Fall, ist Reichert bewusst. "Ich bin sicher, dass es wieder einmal hoch emotional zugehen wird vor einer großen Zuschauerkulisse, von denen sicher einige hundert Fans aus Haßfurt sind", freut er sich auf das Gastspiel und die tolle Unterstützung vor Ort. Wohl wissend, dass die "Wölfe" gerade nach der knappen 6:7-Niederlage im Hinspiel "sicher nicht erneut als Verlierer das Eis verlassen wollen. Nicht in eigener Halle und erst recht nicht zwei Mal hintereinander." Denn die bis dato einzige Heimniederlage vor einer Woche, ausgerechnet im ersten Unterfrankenderby gegen die Schweinfurter "Mighty Dogs", tut dem EC weh. Abgesehen davon ließen der überragende Kissinger Schlussmann Donatas Zukovas und seine Vorderleute nichts anbrennen. Erfolge gab es gegen den EHC Königsbrunn (3:1), den ERSC Amberg (3:2), den VER Selb 1b (5:1) und den ESV Burgau (4:0).
Zwar sind gegen Haßfurt die meisten Leistungsträger der "Wölfe" an Bord, wie etwa die Verteidiger Niko Samuel Grönstrand, Simon Eirenschmalz oder die brandgefährlichen Angreifer wie Eugen Nold, Marc Zajic, Roman Nikitin und Anton Seewald. Doch einen schmerzhaften Ausfall gibt es: Spielertrainer Mikhail Nemirowsky kann die Mannschaft aufgrund eines Innenbandrisses in diesem Derby nur von der Bank aus unterstützen. "Das ist sicher eine Schwächung, doch deswegen ist Bad Kissingen nicht weniger gefährlich", sagt Reichert. "Wir schauen in erster Linie auf uns. Und wenn die Mannschaft das umsetzen kann, was wir uns auch in Training unter der Woche vorgenommen haben, stehen die Chancen bei 50:50."
Gegner auswärts verwundbar
Gegen den EHC Königsbrunn hofft Reichert erneut auf einen kompletten Kader. "Ich bin sicher, dass wir auch hier eine Topleistung abrufen müssen, um zu bestehen", blickt der Sylbacher mit großem Respekt auf die "Pinguine", die von ihren zehn Partien sieben gewonnen haben. Auswärts freilich besteht bei den bayerischen Schwaben noch Luft nach oben, da haben sie ihre drei Niederlagen kassiert. Und weil der Königsbrunner Kader ohnehin bereits bestens besetzt ist, ist die Erleichterung im ESC-Lager groß, dass der spektakuläre Neuzugang Matthias Forster erst ab Dezember spielberechtigt ist. Immerhin bringt der 32-jährige Angreifer von seiner letzten Station Sonthofen reichlich DEL-Erfahrung (Eisbären Berlin und Hamburg Freezers) mit zum Landesligisten.
"Wenn wir nach diesem Wochenende weiterhin an der Spitze stehen, dann wäre dies natürlich überragend", sagt Reichert, der sein Team aber "keinesfalls unter Druck setzen" will. "Selbst wenn wir leer ausgehen sollten, mischen wir weiterhin voll mit im Kampf um Platz 5. Und auf dem damit verbundenen Einzug in die Aufstiegsrunde bleibt unser Hauptaugenmerk."