ESC Haßfurt kassiert erneut eine Niederlage

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Sein Treffer zur 2:0-Führung nutzte letztlich nichts: Mit 3:7 verloren Georg Lang (links) und die "Hawks" ihre Auswärtspartie in Bad Aibling.
Sein Treffer zur 2:0-Führung nutzte letztlich nichts: Mit 3:7 verloren Georg Lang (links) und die "Hawks" ihre Auswärtspartie in Bad Aibling.

Der ESC Haßfurt verlor nach einer 2:0-Führung mit 3:7 beim EHC Bad Aibling und wartet nach dem zweiten Spiel der Abstiegsrunde in der Eishockey-Landesliga weiter auf den ersten Punkt. Am Freitagabend ist der EHC Nürnberg bei den "Hawks" zu Gast.

Wer hätte das nach dem tollen Auftritt inklusive des 2:1-Sieges im letzten Auswärtsspiel der Vorrunde kurz vor Weihnachten im Schweinfurter "Icedome" gedacht? Doch die aktuelle Tabelle der Landesliga-Abstiegsrunde lügt nicht: Nach der Niederlage in Bad Tölz verlor der ESC Haßfurt auch beim starken EHC Bad Aibling. Durch die deutliche 3:7 (2:0, 1:3, 0:4)-Schlappe liegt die Mannschaft von Trainer Lubos Thür nach zwei Partien mit null Punkten nicht nur auf dem vorletzten Platz, sondern muss sich auch erstmals näher mit dem Gedanken "Abstieg" befassen.


Doppelschlag zur Führung

Dabei startete der Abend für die "Hawks" noch besser als in Bad Tölz, schließlich brachte Enriko Kovacic die Kreisstädter drei Minuten vor dem Ende des ersten Drittels nicht nur mit 1:0 in Führung: Georg Lang legte nur 48 Sekunden später sogar das 0:2 nach.
"Das erste Drittel war nicht schlecht", zeigte sich Lubos Thür bis dato einverstanden. Danach aber gönnte sich seine Mannschaft scheinbar wieder eine Verschnaufpause, die bitter bestraft wurde.

Durch Treffer von Stefan Rohm (22., 29.) und Kapitän Christof Spicker (25.) wendeten die "Aibdogs" im Mittelabschnitt das Blatt und sorgten bei den knapp 30 treuen Haßfurter Schlachtenbummlern unter den insgesamt nur 142 Zuschauern erstmals für lange Gesichter. "Ich weiß es nicht. Vielleicht haben sie gedacht: Aha, jetzt läuft es wieder von alleine", ärgerte sich Thür sehr über den erneuten Einbruch. Wenigstens gelang David Franek 20 Sekunden vor der zweiten Pausensirene der 3:3-Ausgleich (40.).


Schnell erneut in Rückstand

Die Freude darüber währte jedoch nicht lange. Bereits anderthalb Minuten nach dem Wiederbeginn schoss Johannes Seidl die Oberbayern wieder nach vorne (42.). Stefan Merke (50.), Mario Jann (55.) sowie in Überzahl Christof Spicker (58.) machten den deutlichen 7:3-Erfolg dann perfekt.

"Ab dem zweiten Drittel waren wir stellenweise wieder weg. Wenig Ordnung, des Öfteren zwei Gegner alleine vor Martin", stellte der ESC-Trainer ernüchtert fest und lobte seinen Torwart. "Ohne den Hexer hätten wir heute wahrscheinlich höher verloren", bedankte er sich bei Martin Hildenbrand, der zwischen den Pfosten wieder einige Glanztaten vollbrachte. "Zu wenig Bewegung. Kein effektives Zusammenspiel. Momentan weiß ich nicht, was mit den Jungs los ist", sagte Lubos Thür und fügte hinzu: "So geht es jedenfalls nicht. Wenn ich in Führung liege, dann muss ich weiterspielen. Ich kann doch nicht aufhören, Eishockey zu spielen. Die Tore kommen nicht von alleine."


Heimsieg nun Pflicht

Zum ersten Heimauftritt erwarten die "Hawks" am Freitag um 19.30 Uhr nun den EHC Nürnberg. Nachdem sie gegen die Gäste im Heimspiel der Vorrunde deutlich mit 3:6 den Kürzeren gezogen haben, was auch zum Verpassen der Meisterschaftsrunde beitrug, ist Revanche angesagt - aber nicht nur. Nach den zwei Niederlagen ist zu Beginn von vier Heimspielen in Serie ("das ist vielleicht ein kleiner Vorteil für uns", sagt Thür) ein Sieg in die Kategorie "Pflicht" einzustufen, um am Ende zumindest Platz 4 zu erreichen. "Mir ist natürlich bewusst, dass wir bereits mit dem Rücken zur Wand stehen und nun unbedingt Punkte brauchen. Wir haben aber schon bewiesen, dass wir gegen Nürnberg eine gute Figur abgeben und vor allem bestehen können", erinnert der Trainer an den 10:3-Erfolg in der Arena Ende November.

Dass die Mannschaft seines Kollegen Marco Bär nach der Niederlage in Selb (6:7) und dem deutlichen Sieg über den EHC Bayreuth 1b (11:5) wenigstens schon drei Zähler auf dem Guthabenkonto hat, macht die Aufgabe sicher nicht leichter. Thür hofft, dass Max Hildenbrand spielen kann. Er bekam in Bad Aibling bereits gegen Ende des ersten Drittels unabsichtlich einen Schläger aufs Ohr, erlitt eine Platzwunde und musste im Krankenhaus genäht werden. Sein Bruder Marco ist nach seiner Sperre wieder einsatzberechtigt.