ESC Haßfurt erkämpft sich den Derbysieg

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Packender Kampf um die Scheibe: Der Haßfurter David Franek im Schweinfurter "Sandwich", bestehend aus Simon Knaup (rechts) und Fritz Geuder. Haßfurts Eugen Nold (links) kommt seinem Teamkollegen zur Hilfe.
Packender Kampf um die Scheibe: Der Haßfurter David Franek im Schweinfurter "Sandwich", bestehend aus Simon Knaup (rechts) und Fritz Geuder. Haßfurts Eugen Nold (links) kommt seinem Teamkollegen zur Hilfe.
Marco Hildenbrand (links) hat soeben den Siegtreffer der "Hawks" erzielt. Sydney Els und Georg Lang (weiter von links) kommen zum Gratulieren.
Marco Hildenbrand (links) hat soeben den Siegtreffer der "Hawks" erzielt. Sydney Els und Georg Lang (weiter von links) kommen zum Gratulieren.
 
So sehen Derbysieger aus! Nach der Schlusssirene feierten die siegreichen "Hawks" ausgelassen mit den zahlreichen Schlachtenbummlern.
So sehen Derbysieger aus! Nach der Schlusssirene feierten die siegreichen "Hawks" ausgelassen mit den zahlreichen Schlachtenbummlern.
 
Haßfurts Max Hildenbrand attackiert den Schweinfurter Maximilian Rabs Links Teamkollege Frederic Rambacher.
Haßfurts Max Hildenbrand attackiert den Schweinfurter Maximilian Rabs Links Teamkollege Frederic Rambacher.
 
Auszeit. Haßfurts Trainer Lubos Thür (rechts oben) gibt beim Stand von 1:1 Anweisungen für die kommenden Minuten.
Auszeit. Haßfurts Trainer Lubos Thür (rechts oben) gibt beim Stand von 1:1 Anweisungen für die kommenden Minuten.
 
Haßfurts Georg Lang kann seinem Schweinfurter Gegenspieler nach gewonnenen Bully den Puck durch die Beine spielen. Rechts Enriko Kovacic.
Haßfurts Georg Lang kann seinem Schweinfurter Gegenspieler nach gewonnenen Bully den Puck durch die Beine spielen. Rechts Enriko Kovacic.
 

In einer sehenswerten Begegnung der Eishockey-Landeliga Gruppe 1setzte sich der ESC Haßfurt mit 2:1 beim ERV Schweinfurt durch. Marco Hildenbrand erzielte den Siegtreffer, Torwart Martin Hildenbrand hielt den Erfolg fest. Gut 1800 Zuschauer sahen die Begegnung.

Man nehme eine aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft mit einem "Hexer" im Tor, dazu Leidenschaft, Kampfgeist sowie unbedingten Siegeswillen. Außerdem etwa 300 lautstarke Schlachtenbummler im Rücken, darunter Ex-Kapitän Rafael Popek. Heraus kommt dann, zumindest diesmal, nach 60 zumeist fairen, manchmal hitzigen, aber stets spannenden Minuten erneut ein Derbysieg für den ESC Haßfurt. Mit 2:1 (1:1, 0:0, 0:1) gewannen die "Hawks" in der Eishockey-Landesliga Gruppe 1 im Schweinfurter "Icedome" gegen die "Mighty Dogs".

Eines vorweg: Die offiziell 1807 Zuschauer auf den gut gefüllten Rängen kamen voll auf ihre Kosten. "Das war Werbung für das Eishockey", waren sich nicht nur Haßfurts Sportlicher Leiter Martin Reichert oder Schweinfurts Co-Trainer Thomas Berndaner in diesem Punkt einig. "Es ist schade. Schade, dass wir nicht dabei sind. So eine Atmosphäre.
Das ist einfach Wahnsinn", freute und ärgerte sich "Hawks"-Trainer Lubos Thür gleichzeitig. Freude herrschte darüber, dass seine Mannschaft zum Vorrundenschluss solch eine Leistung abgeliefert hat, Bedauern, dass sie wegen dreier Punkte nicht in der Aufstiegsrunde dabei ist. Letztlich überwog bei ihm der Stolz: "Heute haben wirklich alle gezeigt, dass sie gewinnen wollen."


Von Anfang an Vollgas

Nachdem die Konstellation - Schweinfurt bemüht sich ab kommendem Sonntag um den Bayernligaaufstieg und Haßfurt in der Abstiegsrunde um den Klassenerhalt - bereits vor der Partie feststand, hatte der Ausgang keine große sportliche Bedeutung mehr. Doch die Punkte waren ohnehin ein schöner Nebeneffekt. Es ging um viel mehr, es ging um die Ehre. Dementsprechend legten sich beide Kontrahenten von der ersten Sekunde an mächtig ins Zeug. Vor allem die Hausherren, die nach der bitteren Penaltyniederlage vor einem Jahr eine erneute Heimpleite gegen die "Hawks" unbedingt verhindern wollten.

Doch der Schuss ging zunächst nach hinten los, denn ESC-Neuzugang Enriko Kovacic sorgte bereits in der 2. Minute nach Zuspiel von Stefan Ankenbrand für den ersten schmerzhaften Nadelstich und markierte das frühe 0:1. Dem Ex-Haßfurter Niklas Zimmermann gelang aber der 1:1-Ausgleich (7.), der dann bis zur zweiten Pause Bestand hatte. In Überzahl drosch ESC-Verteidiger Marco Hildenbrand Mitte des Schlussdrittels (52.) den Puck zur 2:1-Führung der Gäste in die Maschen. Der Jubel auf der Haßfurter Spielerbank sowie vor allem dahinter in der "Fankurve" hatte spätestens da den Siedepunkt überschritten.


Torwart Martin Hildenbrand nicht mehr zu überwinden

Es fielen zwar nur drei Tore. Dennoch war im "Icedome" zu keiner Sekunde Leerlauf. Im Gegenteil: Beide Mannschaften lieferten sich teils hitzige Duelle und kämpften um jeden Zentimeter auf der Eisfläche. Und gerade in den ersten Minuten des zweiten sowie letzten Drittels erarbeiteten sich die spielerisch meist überlegenen "Mighty Dogs" teils hochkarätige Möglichkeiten.

Doch entweder scheiterten sie an der Haßfurter Verteidigung, am Torgestänge oder am besten Spieler der Partie: ESC-Schlussmann Martin Hildenbrand. "Ein Torwart, ein Hexer, Hildenbrand", skandierten die Fans immer wieder. Der 27-Jährige war der "Turm in der Schlacht" und nicht mehr zu bezwingen. Selbst, als die Truppe von ERV-Coach Stephen Heckenberger aufgrund diverser ESC-Strafzeiten mit zwei Mann mehr auf dem Eis stand und fünf Minuten vor dem Ende einige Minuten eine einfache Überzahl hatte, weil Max Hildenbrand nach einem eigentlich fairen Check gegen Schweinfurts Dion Campbell eine Spieldauerdisziplinarstrafe aufgebrummt bekam.

Auf der anderen Seite stellte aber auch Benjamin Dirksen des Öfteren sein Können unter Beweis. Eine der größten Haßfurter Möglichkeiten vergab Kapitän Phillip Bates, als er in Unterzahl quasi im Zweikampf mit dem Schweinfurter Schlussmann die Scheibe nicht unter seine Kontrolle bekam (40.). Ganz nach dem Motto "Ihr wollt ihn, ihr kriegt ihn", retteten die "Hawks" den knappen Vorsprung über die Ziellinie und erfüllten sich und Fans den vorweihnachtlichen Wunsch, die während der Partie immer wieder sangen: "Wir wollen den Derbysieg", um anschließend festzustellen: "Die Nummer 1 am Main sind wir."


Am 27. Dezember geht es weiter

Ob der Sieg letztlich glücklich oder verdient war, interessierte Lubos Thür nicht wirklich: "Wir haben ein Tor mehr geschossen. Das ist wichtig."

Die Abstiegsrunde startet am Sonntag, 27. Dezember. Der ESC Haßfurt kämpft dabei zusammen mit dem EHC Bayreuth 1b, VER Selb 1b, EHC Nürnberg, EHC Bad Aibling, SG Miesbach/Schliersee und dem EC Bad Tölz 1b um den Klassenerhalt.