Einen Fehlstart legten die Haßfurter "Hawks" bereits zum Beginn der Eishockey-Bayernliga-Runkterunde gegen Pfaffenhofen hin. Doch die Niederlage des ESC zum Start der Abstiegsrunde bei den Wanderers Gemering fiel mit 1:8 (0:4, 1:1, 0:3) noch wesentlich deutlicher aus.
Bei den Germering Wanderers war die Mannschaft um Trainer Martin Reichert dabei chancenlos. Damit steht der ESC bereits nach der ersten Partie unter Druck. Die hohe Klatsche beim vermeintlich leichtesten der drei Gegner in der Gruppe A war nicht unverdient. "Ich bin enttäuscht vom Auftreten der Mannschaft", sagte Zweiter Vorsitzender Peter Vogel nach dem verkorksten Auftritt.
Auch Trainer Martin Reichert stellte den "Hawks" kein gutes Zeugnis aus. "Ein Großteil war leider nicht bereit", fiel das Gesamturteil sehr ernüchternd aus. "Viele haben leider ihre Leistung nicht gebracht. Wenn nicht alle ihr Optimum bringen, dann verlierst du 8:1. Ganz einfach." Um eine Chance zu haben, ein Spiel zu gewinnen, müsse "jeder Einzelne einfach alles geben." Hauptschiedsrichter Alexander Saal hätte die Partie nach zehn Minuten eigentlich beenden können, denn zu diesem Zeitpunkt standen die Hausherren als Sieger fast schon fest.
Mit 4:0 lag Germering sehr zur Freude seiner wenigen Fans in Front.
Nur drei Mann nicht dabei Dies, obwohl die "Hawks" bis auf die erkrankten Marcel Schorr, Phillip Bates und Frederic Rambacher alle anderen Spieler, darunter die vermeintlichen Leistungsträger, an Bord hatten. Doch nur elf Sekunden, nachdem der Ex-Haßfurter Martin Dürr zum 3:0 getroffen hatte, schraubte dessen Teamkollege Patrick Casaccio das Ergebnis in die Höhe (jeweils 10.). Haßfurts Torwart Martin Hildenbrand, der sich bereits beim dritten Gegentreffer an der Fanghand verletzt hatte, verließ daraufhin seinen Kasten und machte Platz für Timo Jung. Eine wirkliche Änderung an den Machtverhältnissen auf dem Eis gab es jedoch nicht.
Nach dem Anschlusstreffer, den der im dritten Block spielende Max Zösch erzielte (23.) und der bei den knapp 25 mitgereisten Haßfurter Schlachtenbummlern angesichts der bisherigen Vorstellung nur wenig Hoffnung aufkeimen ließ, gelang Matthias Dosch nur wenig später der erneute Vier-Tore-Vorsprung (25.).
22 Strafminuten im Schlussdrittel Auch im Schlussabschnitt, in dem die "Hawks" allerdings 22 ihrer insgesamt 30 Strafminuten kassierten und oft in doppelter Unterzahl agierten, dominierte Germering weitgehend. Bis auf 8:1 zogen deren Kapitän Christian Czajka und seine Mitspieler davon. "Da ist leider überhaupt nichts gegangen, und ich hatte leider den Eindruck, dass die Mannschaft das Spiel gar nicht drehen wollte", fand Peter Vogel deutliche Worte. "Da hat einiges gefehlt.
Ob sie tatsächlich keine Kraft hatten oder manche gar nicht länger in der Bayernliga spielen wollen? Ich weiß es nicht."
Der sichtlich verärgerte Zweite Vorsitzende entschuldigte sich zugleich bei den treuen ESC-Fans, die erneut eine lange Fahrt auf sich genommen haben, um die "Hawks" vor Ort zu unterstützen. Für Martin Reichert war es "unverständlich, wie man so lasch in ein Spiel reingehen kann. Einige waren körperlich nicht präsent. Bei der bekannten Spielweise von Germering kann man so nicht auftreten", brachte es der 50-Jährige auf den Punkt.