Drei Minuten fehlen: Hawks verlieren gegen den ESC Kempten

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Nicht nur in dieser Szene herrschte vor dem Gehäuse der Haßfurter Hawks Alarmstufe Rot. ESC-Schlussmann Timo Jung kann die Scheibe letztlich absichern. Rechts Teamkollege Domantas Cypas (daneben der Kemptener Nikolas Oppenheimer), links wird Boden Alexander Stahl von Kristaps Millers zu Boden gedrückt. Ralf Naumann
Nicht nur in dieser Szene herrschte vor dem Gehäuse der Haßfurter Hawks Alarmstufe Rot. ESC-Schlussmann Timo Jung kann die Scheibe letztlich absichern. Rechts Teamkollege Domantas Cypas (daneben der Kemptener Nikolas Oppenheimer), links wird Boden Alexander Stahl von Kristaps Millers zu Boden gedrückt. Ralf Naumann

Nach der Niederlage in der Aufstiegsrunde gegen den ESC Kempten haben die Haßfurter Hawks keine Chance mehr auf einen Play-off-Platz.

Die Haßfurter Hawks können die Saison langsam ausklingen lassen. Und zumindest im Stadion Am Großen Anger kann schon die Sommerpause eingeläutet werden. Nach ihrer knappen 3:4-Niederlage am Sonntagabend gegen den ESC Kempten haben die Kreisstädter keine Möglichkeit mehr auf einen der ersten vier Plätze beziehungsweise die Halbfinal-Play-offs der Landesligaaufstiegsrunde.

Landesliga, Aufstiegsrunde

ESC Haßfurt - ESC Kempten 3:4 (3:2, 0:0, 0:2)

Bis drei Minuten vor dem Ende sah es noch anders aus, denn die Hausherren führten in einem hochklassigen Spiel mit 3:2. Kempten allerdings gab sich nicht geschlagen. Aber erst eine tolle Einzelleistung sowie ein vermeidbarer Patzer der Hawks ebneten den Weg für einen Sieg kurz vor Schluss. Patrick Weigant (57.) sowie Nikolas Oppenberger (59.) sorgten für lange Gesichter, nicht nur auf den Tribünen.

"Wir hätten nicht verlieren müssen. Wir hatten wieder genug Chancen, um als Sieger vom Eis zu gehen", war ESC-Trainer Volker Hartmann zunächst sehr enttäuscht über den Verlauf und den Ausgang der Partie. "Ein Spiel ist in der 57. Minute noch nicht aus. Wir hätten einfach weiter kämpfen müssen, aber haben leider wieder dumme Fehler gemacht. Und das wird von solch einem Gegner bestraft", lobte er anderseits die Allgäuer, die "wirklich gutes Eishockey gespielt" haben. "Wenn ich dann 4:3 gewinne, ist es verdient".

Die 619 Zuschauer, darunter auch knapp 40 Kemptener Anhänger, sahen jedenfalls eine schnelle und weitgehend ausgeglichene Partie sowie einen vielversprechenden "Blitzstart" der Hawks: Michal Babkovic setzte bereits in der 4. Spielminute das erste Ausrufezeichen. Die Antworten ließen jedoch nicht lange auf sich warten. Alexander von Sigriz erzielte den 1:1-Ausgleich (8.), ehe Teamkollege Kurtis Kapitza knapp drei Minuten später auf 2:1 erhöhte (11.).

Hawks schlagen doppelt zurück

Doch mit einem Doppelschlag drehten Michal Babkovic sowie Domantas Cypas die Partie erneut (16./18.). Und auch im torlosen Mitteldrittel boten beide Teams Landeslia-Eishockey auf Spitzenniveau. Einzig: Die Kraft ließ bei den Hawks allmählich nach. Trotzdem versuchten sie alles, um den Sieg über die Ziellinie zu bringen - ohne Erfolg.

Am Ergebnis änderte sich letztlich nichts mehr, auch wenn die Hawks noch einmal alles versuchten. Selbst eine 6:4-Überzahlsituation in der letzten halben Minute - Timo Jung hatte längst seinen Kasten geräumt und Kempten noch eine Strafzeit kassiert - blieb ohne zählbare Folgen. Die bittere 3:4-Niederlage und somit das Aus war besiegelt.

Trotz der anfänglichen Enttäuschung überwog letztlich der Stolz auf die Mannschaft, die sich mit sechs Siegen in Serie "aus einer ganz schlechten Situation herausgekämpft" hat. "Jetzt wurden wir zwar gestoppt. Aber trotzdem ziehe ich den Hut vor der Mannschaft, weil sie immer Gas gegeben hat. Mehr war leider nicht drin, das muss man akzeptieren", bilanzierte der Bayreuther und versprach, nächstes Jahr wieder neu anzugreifen. "Es wäre die Krönung gewesen, aber so ist der Sport."

Einzig Florentina Poppa und ihr Freund Andi Beck aus Westheim haben wohl einen sehr schönen Abend verbracht - Niederlage hin oder her: Andi, seit vielen Jahren begeisterter Eishockeyfan, der sich zuvor als ESC-Maskottchen "Hawki" verkleidet und erst dann "geoutet" hat, machte seiner unter einem Vorwand aufs Eis gelockten Freundin einen romantischen Heiratsantrag. Als sie sein öffentliches Werben erhörte und "Ja" sagte, war ihnen viel Beifall sicher.

Statistik des Spiels

ESC Haßfurt: Jung, Dietz - Hora, Thebus, Stahl, Köder, Cypas, Marx, Faust, Breyer - Hornak, Stach, Kohl, Trübenekr, Masel, Babkovic, Dietrich, Zürcher, Kratschmer / Zuschauer: 619 (40 aus Kempten) / Schiedsrichter: Sintenis - Zwingel/Beigel / Tore: 1:0 (4.) Babkovic (Masel, Hornak), 1:1 (8.) von Sigriz (Vaitl, Meier), 1:2 (11.) Kapitza (Maaßen, Millers), 2:2 (16.) Babkovic (Masel, Jung) 5-4, 3:2 (18.) Cypas (Babkovic, Breyer), 3:3 (57.) Weigant (Oppenberger, Millers), 3:4 (59.) Oppenberger (Weigant) / Strafzeiten: Haßfurt 2 / Kempten 10.