Der ESC Haßfurt schlägt den VfE Ulm/Neu-Ulm in der Aufstiegsrunde der Landesliga mit 3:2 nach Penaltyschießen.
"Ja, definitiv verdient", machte ESC-Verteidiger Michael Breyer deutlich. Und warum? "Weil wir die klareren Chancen hatten", so der Doppeltorschütze. Der Sieg der Haßfurter "Hawks" in der Aufstiegsrunde der Landesliga über den VfE Ulm/Neu-Ulm geht seiner Meinung nach also in Ordnung. Einen ganz kleinen Beigeschmack hat der knappe 3:2-Erfolg am Freitagabend aber doch: Die Hausherren bekamen nur zwei Punkte auf ihr Guthabenkonto.
Landesliga, Aufstiegsrunde
ESC Haßfurt - VfE Ulm/Neu-Ulm n. P. 3:2
(2:1, 0:0, 0:1) Erst im Penaltyschießen sicherte Michal Babkovic, nachdem nach abgelaufenen 60 Minuten ein dickes 2:2 an der Anzeigetafel geprangt und sich auch in der fünfminütigen Verlängerung nichts mehr Zählbares ergeben hatte, den Zusatzpunkt für seine Mannschaft. Das war ärgerlich, schließlich lagen die Hausherren bis zehn Minuten vor der Schlusssirene noch mit 2:1 in Führung, ehe ausgerechnet ein individueller Abwehrpatzer des ansonsten starken Neuzugangs Domantas Cypas den Ausgleich durch Ulms Peter Ceslik ermöglichte (50.). Darüber ärgerte sich Haßfurts Trainer Volker Hartmann zwar, Vorwürfe gab es jedoch keine. "Das war freilich ein dummer Fehler, der als letzter Mann eigentlich nicht passieren darf. Aber es passiert halt leider manchmal, und so ein Gegner bestraft fast jeden Fehler. Das muss er so schnell wie möglich wegstecken."
Zurück zum hochklassigen, bis zum Ende spannenden und äußerst schnellen Spiel mit unglaublich hochkarätigen Torchancen - vor allem für die "Hawks". Vom Eröffnungs-Bully an nahm die Partie rasant an Fahrt auf und wogte hin und her. Die 454 Zuschauer, darunter auch einige Schlachtenbummler der "Devils", staunten dann nicht schlecht, als Michael Breyer erst für die 1:0-Führung sorgte (9. Minute), ehe er sechs Minuten später - sogar in Unterzahl - den Ulmer Schlussmann bei seinem Weitschuss erneut sehr alt aussehen ließ und auf 2:0 erhöhte (16.). Zwölf Sekunden fehlten, dass die Haßfurter Puckjäger diesen Zwei-Tore-Vorsprung nicht mit in die erste Pause nehmen konnten: Peter Brückner gab bei eigener Überzahl dem Puck nach einem Schuss noch die entscheidende Richtungsänderung, so dass der sonst überragende Timo Jung im ESC-Gehäuse machtlos war (20.). Die Möglichkeiten, die Führung wieder auszubauen, hatten seine Vorderleute vor allem im Mitteldrittel. Alleine Michal Babkovic hatte mehrere "Hundertprozentige" auf dem Schläger. Ebenso Timo Zürcher, der binnen Sekunden gleich zweimal aussichtsreich vor dem Ulmer Schlussmann Maximilian Güßbacher vergab. Ansonsten leisteten beide Abwehrabteilungen Schwerstarbeit, so dass die Fans am Großen Anger das erste torlose Heimdrittel in dieser Saison erlebten.
Und nachdem die "Hawks" auch im Schlussabschnitt wieder beste Möglichkeiten versiebt hatten, sorgte der völlig unnötige 2:2-Ausgleichstreffer für große Spannung bis zum Ende. Dabei hatten die "Hawks" anschließend noch Glück, dass es überhaupt zur Verlängerung gekommen ist, weil Hauptschiedsrichter Maximilian Reitz nach Rücksprache mit seinen beiden Assistenten den vermeintlichen 2:3-Rückstand wieder zurücknahm: Nach einem Lattenschuss landete der Puck nicht wie von den Gästen gesehen hinter der Torlinie, sondern sprang zurück ins Feld. In der fünfminütigen "Overtime", in der beide Teams lediglich mit drei Feldspielern agieren durften, passierte trotz weiterer Möglichkeiten zum Sieg nichts.
Und im finalen Penaltyschießen trafen auf Haßfurter Seite, nachdem Jan Trübenekr vergeben hatte, erst Daniel Hora und schließlich Michal Babkovic ins Schwarze. Die Ulmer Marius Dörner sowie Kapitän Tim Teschnert scheiterten dagegen.
"Ja, das war ein Krimi", schnaufte ESC-Coach Hartmann angesichts des pausenlosen Hin- und Her auf dem Eis erst einmal kräftig durch. "Ulm war ein sehr starker Gegner, der uns alles abverlangt hat. Es war eigentlich 50:50. Beide Mannschaften hätten gewinnen können. Leider haben wir auch heute wieder sehr viele Chancen liegengelassen", sagte der Bayreuther und freute sich über die gelungene Revanche für die 0:4-Hinspielniederlage.