Die Haßfurter unterliegen dem EHC 80 Nürnberg in der Landesliga-Abstiegsrunde.
Die Eishockeyspieler des ESC Haßfurt können scheinbar nicht mehr gewinnen. Mit 5:7 (1:2, 3:2, 1:3) verloren sie am Freitagabend auch ihre erste und wichtige Heimpartie in der Abstiegsrunde der Landesliga gegen den EHC 80 Nürnberg. Nach nunmehr drei Niederlagen in Folge zieren die "Hawks" nicht nur weiterhin das Tabellenende in der Abstiegsrunde D. Sie haben als einzige Mannschaft zudem noch keinen Punkt eingefahren.
Demensprechend waren bis auf die wenigen Nürnberger Schlachtenbummler nicht nur die offiziell 247 Zuschauer enttäuscht. Auch der Gesichtsausdruck bei Martin Reichert sprach nach der Schlusssirene Bände. "Wir waren von Anfang an etwas verkrampft, konnten unser Überzahlspiel nicht ausnutzen und haben nach unserer 4:2-Führung wieder zwei unglückliche Gegentore bekommen, was uns aus dem Konzept gebracht hat", analysierte der Sportliche Leiter des ESC die Partie. "Wir haben nicht optimal gespielt.
Heute war die Mannschaft wirklich unter Druck, was man auch gesehen hat."
Ein Eishockeyleckerbissen war es derweil in den ganzen 60 Minuten nicht, was beide Kontrahenten boten. Dafür nach einem sehr zerfahrenen und beidseits konzeptlos wirkenden Anfangsdrittel, welches nach dem Führungstreffer von Max Hildenbrand (3.) und den ersten beiden Gegentreffern von Dominik Härtlein (7.) sowie Loy Bastl (19.) mit einem 1:2-Rückstand endete, eine richtige Kampfbegegnung. Gegen die mit 17 Feldspielern angetretenen Norisstädter zeigten die "Hawks" nun eine ganz andere Körpersprache mit viel mehr Einsatz und vor allem Willen.
Der Lohn: Kapitän Philipp Bates und der ebenfalls sehr quirlige Sydney Els sorgten mit einem glücklichen Doppelschlag binnen 38 Sekunden für die wiederholte Führung (jeweils 25.), ehe Georg Lang in der 30. Minute sogar das zu diesem Zeitpunkt verdiente 4:2 gelang.
Sicherheit und Selbstvertrauen brachte dieser Vorsprung allerdings nur kurz, denn Michael Gietl bei eigener Überzahl (33.) sowie Carsten Höhrl (39.) gestalteten durch ihre Tore die Partie bis zum Drittelende wieder offen.
Die große Unsicherheit bei den "Hawks" war vor allem Mitte des Schlussdrittels zu spüren und natürlich zu sehen, als nach dem erneuten Rückstand (Dominik Härtlein war erfolgreich, 46.) selbst eine 18-sekündige doppelte Überzahl nicht zu einer Ausgleichschance führte. Im Gegenteil: Als die Gäste wieder vier Feldspieler auf dem Eis hatten, schnappte sich Michael Hein die Scheibe, spazierte damit über das Spielfeld und drosch sie unhaltbar für ESC-Keeper Martin Hildenbrand zum 4:6 in die Maschen (50.). "Das hat unseren Jungs natürlich etwas das Genick gebrochen", räumte Martin Reichert ein, der trotzdem "zwei gleichwertige Mannschaften" gesehen hatte.
Immerhin gab sich die Mannschaft
von Trainer Lubos Thür nicht geschlagen. Sie kämpfte und rackerte weiter. Und mit immensem Einsatz gelang Jan Slivka, der für den angeschlagenen Enriko Kovacic die Ausländerposition besetzte, nochmals der 5:6-Anschluss (56.). Nachdem 40 Sekunden vor dem Ende Martin Hildenbrand für einen weiteren Feldspieler seinen Kasten verlassen hatte, schaffte Patrick Hörl schließlich ein "Empty-Net"-Goal zum 5:7-Endstand.
Wie geht es jetzt weiter? "Die nächsten drei Heimspiele gegen Bayreuth 1b, Selb 1b und Bad Tölz 1b müssen wir gewinnen, sonst sieht es ganz, ganz schlecht aus", brachte es Reichert auf den Punkt. Doch den Teufel an die Wand zu malen, sei nicht angebracht. "Wir haben noch viele Möglichkeiten, zu punkten. Und wir werden wieder gewinnen."
ESC Haßfurt: Mart. Hildenbrand, Platten - Max Hildenbrand, Marc.
Hildenbrand, Ankenbrand, Köder, Stahl, Rambacher, Bates, Vollert - Kurz, Kinereisch, Els, Slivka, Lang, Stach, Franek, Dietrich /
SR: Sintenis, Walter /
Zuschauer: 247 /
Tore für Haßfurt: 1:0 (3.) Hildenbrand (Franek, Slivka), 2:2 (25.) Bates (Stahl), 3:2 (25.) Els (Dietrich, Stahl), 4:2 (30.) Lang (Bates, Stach), 5:6 (56.) Slivka (Kinereisch) /
Strafzeiten: Haßfurt 8 / Nürnberg 16