"Besser, spritziger, torhungriger"

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Die Scheibe ist noch frei, doch Haßfurts Michal Babkovic kann kein Kapital daraus schlagen: Vilshofens Torhüter Alexander Krenn, der nach dem ersten Drittel vom Eis musste, bekommt noch rechtzeitig die Fanghand auf den Puck. Der Vilshofener Jakob Sattler (rechts) und Haßfurts David Franek (Hintergrund) greifen nicht mehr ein. Foto: Ralf Naumann
Die Scheibe ist noch frei, doch Haßfurts Michal Babkovic kann kein Kapital daraus schlagen: Vilshofens Torhüter Alexander Krenn, der nach dem ersten Drittel vom Eis musste, bekommt noch rechtzeitig die Fanghand auf den Puck. Der Vilshofener Jakob Sattler (rechts) und Haßfurts David Franek (Hintergrund) greifen nicht mehr ein.  Foto: Ralf Naumann

Der ESC Haßfurt gewinnt zu Hause gegen den ESC Vilshofen mit 12:2 und hat nach dem deutlichen Sieg neun Punkte auf dem Konto - inoffiziell.

Es waren zwei kleine Schönheitsfehler in einem ansonsten vollkommen überzeugenden Eishockeyspiel des ESC Haßfurt. So lässt sich der 12:2-Kantersieg der Hawks über die Vilshofener Wölfe zusammenfassen. 413 Zuschauer, darunter eine Handvoll mitgereiste Gästefans, sahen am Sonntagabend völlig überlegene Hausherren, die ihr Guthabenkonto in der Verzahnungsrunde gegen chancenlose Niederbayern inoffiziell auf neun Punkte aufstockten.

ESC Haßfurt - ESC Vilshofen 12:2

(4:0, 4:1, 4:0)

Offiziell bekommen die Hawks den Punkterfolg im Nachhinein vom Bayerischen Eissportverband wieder abgezogen und stehen weiterhin mit null Zählern am Tabellenende, wenn die Partie mit 0:5 Toren für Vilshofen gewertet wird. Der Grund: Haßfurt trat erneut mit vier Kontingentspielern an.

Darin lag für den Spielertrainer Valdimir Gomow auch einer der Gründe für die hohe Niederlage. "Die Jungs wissen, dass es gewertet wird. Das ist so", sagte der gebürtige Russe und stieß für diese ehrliche Aussage in der Pressekonferenz bei einigen Zuhörern auf Unverständnis. Immerhin, bekräftigte Gomow, wollten er und seine Mannschaft "nicht am grünen Tisch" gewinnen und "schon dagegenhalten. Aber Haßfurt war in jeder Hinsicht besser, spritziger, torhungriger", sagte er und gratulierte zum verdienten Sieg.

Fünf Treffer von Babkovic

Alleine Michal Babkovic, der auch zum "Spieler des Abends" gewählt wurde, erzielte vier Treffer (12./27./32./41.). Ebenso hatten Jan Trübenekr (5./19.) und David Franek (16./30.) mit zwei Toren ihren Anteil am Erfolg. Kapitän Christian Dietrich (27.), Jakub Sramek (49.), Michael Breyer (52.) sowie Daniel Hora (53.) machten den zweiten zweistelligen Heimsieg in Folge perfekt. Zum gelungenen Abend trug auch die Hintermannschaft mit einer ordentlichen Leistung bei. Die ESC-Defensive ließ kaum Chancen zu. "Die Jungs haben insgesamt super gearbeitet, haben ihren Job sehr gut erledigt und die Tore gemacht, die wir gebraucht haben", sagte Trainer Martin Reichert. "Es tut einfach einmal gut, ein Spiel zu haben, bei dem man keine Angst haben muss, es noch zu verlieren."

Bereits nach 20 Minuten war die Tendenz klar, als ein dickes 4:0 von der Anzeigetafel leuchtete. Und die Haßfurter bauten ihren Vorsprung im Laufe des Mitteldrittels weiter aus. Doch mit einer 8:0-Führung im Rücken konnten sie letztlich nicht in die zweite Pause gehen, denn zwei vermeidbare "Last-Minute"-Treffer ärgerten zum einen ESC-Keeper Timo Jung, der von Angang an zwischen den Pfosten stand. Zum anderen bescherten Joachim Neupert und Vladimir Gomov ihrem Wolfsrudel zumindest etwas Ergebniskosmetik (38./39.).

Dominant bis zur Schlusssirene

Damit läutete Vilshofen aber keinesfalls eine Wende ein. Im Gegenteil: Auch während der letzten 20 Minuten dominierte der Gastgeber. Vier weitere Male musste Vilshofens dritter Torwart Matthias Huber (Stammkeeper Vinzenz Hähnel war nicht mit nach Haßfurt gekommen und dessen Stellvertreter Alexander Krenn wurde nach dem ersten Drittel ausgewechselt) den Puck wieder aus einem Gehäuse holen.

"Wenn hinten gut gearbeitet wird und du nur wenig zulässt, fallen vorne die Tore fast automatisch. Dann kommt ein bisschen die Sicherheit", sagte Reichert. Mit dieser Ausbeute sind die Haßfurter Puckjäger auf Aufstiegskurs, schließlich liegen alle Konkurrenten eng beieinander. "Wir sind gut dabei, haben alle unsere Heimspiele gewonnen." Für den 54-Jährigen stehen die Chancen noch sehr gut. "Ich hoffe nach drei Auswärtsniederlagen nun darauf, dass wir in Amberg am kommenden Freitag nicht wieder leer ausgehen."

ESC Haßfurt: Martin Hildenbrand, Jung - Hora, Stahl, Max Hildenbrand, Marx, Bates - Kurz, Trübenekr, Lang, Babkovic, Franek, Sramek, Dietrich, Zösch, Kratschmer, Breyer / Schiedsrichter: Guth - Feist, Graf / Zuschauer: 413 / Tore für Haßfurt: 1:0 (5.) Trübenekr (Hora, Lang), 2:0 (12.) Babkovic (Franek, Ribarik), 3:0 (16.) Franek (Babkovic, Zösch) 5-4, 4:0 (19.) Trübenekr (Sramek, Ribarik) 5-4, 5:0 (27.) Babkovic (Franek, Max Hildenbrand), 6:0 (27.) Dietrich (Kratschmer), 7:0 (30.) Franek (Babkovic, Max Hildenbrand), 8:0 (32.) Babkovic, 9:2 (41.) Babkovic (Franek, Bates), 10:2 (49.) Sramek (Hora, Trübenekr) 5-4, 11:2 (52.) Breyer, 12:2 (53.) Hora (Dietrich, Breyer) 5-3 / Strafminuten: Haßfurt 6 / Vilshofen 20 plus 10 gegen Andreas Toth