Nach den Seriensiegen von Uwe Bäuerlein (TSV Staffelstein) in den vergangenen Jahren standen diesmal einige Läufer in den Startlöchern, um ihn beim sechsten Kappelseelauf des FC Rentweinsdorf zu entthronen. Aber Bäuerlein befand sich auch diesmal wieder in Topform. Im Ziel hatte er 56 Sekunden Vorsprung.
Bäuerlein verwies Martin Militzke (TV Coburg), der erstmals teilnahm, sowie die erfahreren "Kappelseeläufer" Kevin Karrer (Runnerspoint Bamberg) und Ralf Häfner (Team Hofff) wieder auf die Plätze. Bei schönstem Wetter wurde der Startschuss zu dem nun schon traditionellen Sommerlauf gegeben, dessen idyllische Strecke von allen Athleten gelobt wurde. Die Veranstalter unter der Leitung von Oliver Stark mit seinem Organisationsteam und Vorsitzendem Kurt Paulus waren froh über die starke Beteiligung von rund 300 Läufern. Sie hatten auch die Strecke und den Rundkurs wieder bestens vorbereitet und für die Läufer mit Wegweisern gut ausgeschildert.
Anspruchsvolle Strecke Für Uwe Bäuerlein stand es außer Frage, dass er diesen Lauf erneut gewinnen wollte.
Schließlich hatte er in diesem Jahr schon den Marathon in Staffelstein und den Halbmarathon in Scheßlitz gewonnen. "Dabei ist der Lauf über 11,6 Kilometer durchaus sehr anspruchsvoll, weil auch der Boden etwas wellig ist. Dazu kommen zwei Steigungen, bei denen es 150 Höhenmeter zu überwinden gibt. Das fordert schon Kondition. Aber ich gestehe, dass die Strecke mir wirklich entgegenkommt und ich sie gerne laufe", meinte er vor dem Lauf zuversichtlich.
Der Zweit- und Drittplatzierte der Vorjahre, der junge Kevin Karrer, hatte sich als Ziel die Zeitmarke 42:33 Minuten gesetzt. " Freilich muss man wieder Uwe Bäuerlein als Favorit sehen, aber eigentlich sollte auch einmal ein Konkurrent eine Chance haben. Ich habe mir als Ziel die Zeitmarke 42:33 Minuten gesetzt", sprach aus ihm eine geheime Hoffnung.
Gleich zweimal am Start Ganz anders sah den Lauf der Extremsportler Rainer Kirchner aus Kirchlauter, der sich nicht richtig im Training sah, aber auch schon seinen zweijährigen Sohn Kilian Kirchner als Jüngsten mit in den Bambinilauf schickte. " Ich komme deswegen mehr zu Trainingsläufen hierher und werde sowohl im Hobby-als auch im Hauptlauf dabei sein", sagte er. Seine Meinung über die Laufstrecke war eindeutig. "Im Wald ist es schon sehr knackig, aber auch schön. Dabei denke ich vor allem an eine Schwierigkeit, wo wir den Berg runterkommen und dann in eine 180-Grad-Rechtskurve einbiegen müssen. Für Bestzeiten ist es deswegen keine Strecke."
Vom Start an waren die Favoriten beieinander, wobei sich bald eine Dreiergruppe mit Bäuerlein, Militzke und Karrer herauskristallisierte.
Aber bei dem ersten Anstieg machte sich die Topform von Uwe Bäuerlein bemerkbar, der sich dort gleich einen Vorsprung erlief, den er bis ins Ziel nicht mehr abgab und auf seine Verfolger fast eine Minute herausholte.
Der Zweitplatzierte Martin Militzke meinte, dass die Strecke trotz des Berges gut zu laufen sei, und freute sich über seinen zweiten Platz. Er schob sich damit vor Karrer, der den dritten Platz einnahm. Diese "Bronzemedaille" hatte in den Vorjahren Ralf Häfner viermal erreicht.
64-Jähriger lässt aufhorchen Völlig überraschend waren aber zwei andere Leistungen. Der 41-jährige Markus Linzmayer (AF Personal Training) kam mit 46:42 Minuten auf den siebten Platz, und kaum zu glauben ist der achte Platz von Kurt Herbicht (TSV Staffelstein). Mit seinen 64 Jahren und 46:50 Minuten verwies er unter den 98 Startern wesentlich jüngere in die Schranken.
Extremsportler Rainer Kirchner belegte im Hobbylauf über 5,5 Kilometer in 20:29 den dritten Platz und gleich im Anschluss daran beim Hauptlauf den 16. Rang mit 50:22 Minuten. Damit zeigte er seine Konditionsstärke.
Bei den Frauen zeigte sich Carmen Schlichting-Förtsch (SC Kemmern) als eine Klasse für sich. In 49:46 Minuten verwies sie Elke Beierlieb (LG Veitenstein / 57:22) klar auf den zweiten Platz.
Groß war auch die Beteiligung bei den Hobbyläufern über 5,5 Kilometern und den Nordic-Walkern, die ebenfalls auf beide Strecken gehen konnten. Die Schüler waren in ihren Altersklassen ebenfalls wieder recht zahlreich am Start. Eine besondere Freude war es auch diesmal wieder, den "Bambini" auf ihrem Rundkurs über das Sportgelände zuzusehen. Dabei ist es nebensächlich, dass manchmal auch der Clown, der die Kinder zusätzlich anspornte, oder die Eltern "Hilfsdienste" leisten mussten. Dabei sein war bei den Kindern alles, denn schließlich gab es Medaillen oder Sachpreise zu gewinnen.