Der Finanz- und Heimatminister Markus Söder kam nach Haßfurt ins Landratsamt, um die beschlossene Behördenverlagerung nach Ebern vorzustellen. Dabei machte er immer wieder klar: Die Region ist stark.
An die 85 Kilometer trennen Nürnberg und Ebern. 85 Kilometer bedeuten eine gute Stunde Fahrtzeit - ob mit dem Auto oder dem Zug. Diese Strecke müssen die Mitarbeiter der Landesbaudirektion, die bei der Autobahndirektion Nordbayern in Nürnberg angesiedelt ist, möglicherweise bald in Kauf nehmen. Denn im Zuge der Regionalisierung von staatlichen Behörden und Einrichtungen hat sich das Finanz- und Heimatministerium auch für den Landkreis Haßberge ausgesprochen. Das an sich ist aber nichts Neues.
Schon Anfang März wurde bekannt, dass die Landesbaudirektion nach Ebern kommen wird und damit insgesamt 100 neue - und vor allem qualifizierte, das betonte der bayerische Finanz- und Heimatminister Markus Södern (CSU) bei einer Pressekonferenz im Landratsamt immer wieder - Arbeitsplätze angesiedelt werden können. "Was Gscheids" wird in Söders Augen das neue Kompetenzzentrum für Baufragen in Ebern. "Dort werden Hochbaumaßnahmen des Bundes in Bayern koordiniert", erklärte Söder nach dem Termin auch seinen Facebook-Freunden. Der Standort sei der richtige, denn, so der Franke wörtlich: "Wir haben Weltniveau."
Gebäudefrage noch nicht geklärt
Fünf bis zehn Jahre könnte das Prozedere aber schon dauern, kündigt Söder an. Schließlich wolle man den Mitarbeitern "keine Zwangsversetzung" zumuten. Da es aber tatsächlich in diesem Fall Arbeitsplätze aus Nürnberg betrifft, "ist das überhaupt kein Problem", meinte Söder. Schließlich würden schon jetzt einige der Mitarbeiter nördlich von Nürnberg wohnen, sodass die Wege nach Ebern möglicherweise sogar kürzer werden könnten. Einige Stellen werden aber durch den Umzug nach Ebern auch ganz neu besetzt werden, da die bisherigen Mitarbeiter in Ruhestand gehen.
Das Projektmanagement wird das Innenministerium übernehmen, das Gesamt-Controlling unterliegt dem Heimatministerium. Als Nächstes muss jetzt erst einmal geklärt werden, wo in Ebern die Behörde einziehen wird. Beworben hatte sich die Stadt ja mit einem noch ungenutzten Gebäude im ehemaligen Kasernengelände.
Doch, das machten CSU-Abgeordneter Steffen Vogel wie Landrat Wilhelm Schneider (CSU) immer wieder deutlich, es ist "überhaupt noch nicht festgelegt", dass es bei diesem Standort bleiben wird. Auch andere Gebäude und Leerstände - näher am Stadtkern und somit auch besser zu erreichen, wenn man mit der Bahn zur Arbeit fahren würde - werden momentan noch begutachtet: "Noch wird geprüft, zu welchem Preis man welche Gebäude erwerben könnte", sagte Vogel.
Auch wenn die Teil-Behördenverlagerung ein Zeichen für den ganzen Landkreis - ja für die Region Unterfranken - ist, freute sich Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) schon sehr, dass es jetzt Ebern trifft. Deshalb versprach er auch: "Wir stehen für die Rahmenbedingungen gerade."