Die an der Aktion beteiligten Schulen könnten dadurch Unterrichtsinhalte zum Thema Umwelt mit praktischem Lernen verknüpfen. Sie sollen aber nicht nur beim Anpflanzen involviert sein, sondern die Bäume auch in Zukunft zusammen mit dem Forstamt pflegen. "So können die Schüler dem Wald beim Wachsen zusehen, damit aus den Bäumen langfristig was wird", meint Hennemann. Was finanzielle Fördermöglichkeiten angehe, gehöre der "Schulklimawald" zwar anders als das ursprüngliche 1000-Bäume-Projekt nicht zu den Leader-Projekten des Landkreises, dafür könnten die Kinder und Jugendlichen hier sofort mit der Bepflanzung loslegen, erläutert Ulsamer. Das 1000-Bäume-Projekt selbst soll erst im Herbst starten, damit den Gemeinden noch Zeit zur Anmeldung bleibt.
Der Eberner Stadtwald habe vor rund 35 Jahren noch größtenteils aus Eichen bestanden, erklärt Gnannt. Aus wirtschaftlichen Gründen wurden viele der Bäume jedoch durch Fichten ausgetauscht. Stürme, Borkenkäfer und die Hitze der vergangenen Sommer haben den Pflanzen jedoch enorm zugesetzt, sodass viele Bäume schließlich gefällt werden mussten. "Jetzt geht es wieder zurück zu den Wurzeln mit Eichen und anderen Mischbaumarten", betont Gnannt. Die Schwarznuss sei beispielsweise ein klimaresistenter Baum, von dem er sich eine lange Lebenszeit verspricht.
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Um sich im neuen Klimawald verewigen zu können, bekommt jede Schule für ihr jeweiliges Pflanzareal ein eigenes Holzschild, das Gnannt gemeinsam mit dem Bauhof entworfen hat. "Besonders toll an der Aktion finde ich den Gedanken der Nachhaltigkeit", sagt Philipp Arnold, Direktor der Eberner Mittelschule. "Das ist ein Grund für die Schüler, wieder herzukommen." Förster Gnannt hat seine Natur-Expertise bereits für Wandertage und Schulausflüge angeboten.
4 Tage lang werden die Schüler mit dem Anpflanzen beschäftigt sein: Das Gymnasium ist am 24. März dran, die Grundschule am 27., die Mittelschule am 31. und die Realschule am 4. April.
10.000 Euro stellt der Landkreis dem 1000-Bäume-Projekt zur Verfügung. Gemeinsam mit den Kommunen, Bauhöfen und Schulen soll die Aktion 2020 und 2021 umgesetzt werden.
Zweimal tausend Bäume: Das Projekt des Landkreises Haßberge
Im Herbst hat der Landkreis Haßberge beschlossen, für 2021 und 2020 jeweils bis zu tausend Bäume zu sponsern. Noch bis zum 31. März können sich Kommunen für die Aktion anmelden. "Das Ganze soll auch einen ökologischen Nutzen haben", erklärte Guntram Ulsamer bei der aktuellen Sitzung des Kreistages. "Nicht, dass wir fremdländische Bäume verwenden, mit denen unsere Tierwelt nichts anfangen kann." Feldahorn, Hopfenbuchen, Zerreichen oder Silberlinden würden sich beispielsweise gut eignen. 1176 Bäume und 758 Gehölze sind bereits konkret eingeplant. Landrat Wilhelm Schneider hofft auf eine Förderung von bis zu 60 Prozent.
Das ist eine tolle Aktion. Vor allem wird hier vor Ort und mit eigenen Händen etwas für die Umwelt getan. Einem Pappschild kann jeder hinterher laufen. Aber sich in den Wald begeben und die Natur so nah zu erfahren und etwas für die Zukunft zu tun, ist allemal lobenswert. Weiter so.