Nachdem die Trupps den Bauhof verlassen haben, erledigt Schmidt in seinem Büro einige Schreibarbeiten und überlegt, was für den nächsten Tag ansteht. "Das muss ich immer vorbereiten, damit es frühs schnell losgehen kann, sonst schaffen wir die vielfältigen Arbeiten nicht", sagt der Bauhofchef.
Seit 20 Jahren Bauhofleiter«
Einige Zeit später setzt er sich in sein Dienstauto, einen wuchtigen VW-Amarok, um seine Mitarbeiter an deren Einsatzorten aufzusuchen und zu sehen, ob alles passt oder ob etwa noch Geräte benötigen. Schmidt, gelernter Gas- und Wasserinstallateur ist, ist der dienstälteste gemeindliche Bauhofleiter in der Gegend. "Seit 30 Jahren bin ich bei der Gemeinde beschäftigt und seit etwa 20 Jahren Bauhofleiter - und das mit Leib und Seele", so Schmidt.
In seinem Team hat er Maurer, Schlosser und Schreiner, die als Fachkräfte Vieles zeitnah erledigen können, wofür man sonst Firmen beauftragen müsste. Dem Bauhofteam steht ein für die relativ kleine Gemeinde ein stattlicher Fuhrpark zur Verfügung. Schmidt stützt sich an der Motorhaube seines VW-Amarok ab und überlegt: "Wir haben vier Pkw, vier Lkw, einen Schlepper, einen Unimog und einen Bagger, um die wesentlichen Fahrzeuge zu nennen."
"Das Bauhofteam verwirklicht auch selbstständige Projekte, wie zum Beispiel das Anlegen von Spielplätzen und Friedhofssanierungen, sagt Bürgermeister Werner Thein. In der Gemeinde gebe es laut Thein 24 Spielplätze und 13 Friedhöfe.
Das Gemeindeoberhaupt sei stolz auf die Mitarbeiter des Bauhofs: "Sie sind flexibel, immer zur Stelle wenn sie zum Beispiel bei Wasserohrbrüchen mal kurzfristig gebraucht werden", sagt Thein. Alle seien gut motiviert. Diese Motivation wird mitunter etwas getrübt, wenn sich Bürger, beschweren. "Unser Beruf wäre noch schöner, wenn die Nörgler nicht wären", sagt Bauhofleiter Schmidt und fügt an, dass sein Team nicht immer gleich überall sein könne. Er nennt ein Beispiel: "Da werden wir wegen einer zerschlagenen Flasche auf einem Spielplatz angerufen. Da frage ich mich, ob das nötig ist, und ob man die Scherben nicht selbst beseitigen könnte." Schmidt weiß, dass auch solche Arbeiten zum Aufgabengebiet des Bauhofes gehören, aber hier könnten die Mitarbeiter etwas entlastet werden, wenn Bürger manche Kleinigkeiten selbst erledigen - was laut Schmidt aber auch viele täten.
Das Bauhofteam sei mit seinem Aufgaben am Limit, bedeutet Schmidt. Thein weiß, dass die Arbeit des Bauhofes bei der Bevölkerung unter Beobachtung steht und das die Erwartungshaltung sehr hoch ist. "Uns würde es freuen, wenn unsere Arbeit besser anerkannt würde. Nicht wir vom Bauhof sind die Gemeinde, sondern alle, die hier wohnen", sagt Schmidt.