Schüler lernen bei der Tafel helfen

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Immer mit bester Laune sind die Mitglieder der "AG Soziales" der Mittelschule Eltmann bei der Arbeit, wenn sie bei der Eltmanner Tafel im Einsatz sind - meist beim Sortieren von Kartoffeln.
Immer mit bester Laune sind die Mitglieder der "AG Soziales" der Mittelschule Eltmann bei der Arbeit, wenn sie bei der Eltmanner Tafel im Einsatz sind - meist beim Sortieren von Kartoffeln.
Immer mit bester Laune sind die Mitglieder der "AG Soziales" der Mittelschule Eltmann bei der Arbeit, wenn sie bei der Eltmanner Tafel im Einsatz sind - meist beim Sortieren von Kartoffeln.
Immer mit bester Laune sind die Mitglieder der "AG Soziales" der Mittelschule Eltmann bei der Arbeit, wenn sie bei der Eltmanner Tafel im Einsatz sind - meist beim Sortieren von Kartoffeln.
 
Viel gelernt haben Sophia, Hannah, Nina, Lea, Lukas, Tanja und Nitara durch ihre Einsätze bei der Eltmanner Tafel.
Viel  gelernt haben Sophia, Hannah, Nina, Lea, Lukas, Tanja und  Nitara durch ihre Einsätze bei der Eltmanner Tafel.
 

Die "AG Soziales" sortiert Kartoffeln bei der Eltmanner Tafel. Dabei lernen die Kinder viel über Gemüse - und über Engagement für Mitmenschen.

Erst einmal Transportkette bilden: Hannah, Nina, Lea, Lukas, Tanja, Nitara, Sophia und Chiara wissen genau, wo sie zuerst anpacken, wenn sie jeden Montag zum Dienst im Eltmanner Tafelladen antreten. Sie tun das als "AG Soziales" der Ganztagsschule an der Mittelschule. "Tafel-AG" nennt sie Anne Trunk. Sie ist die Betreuerin, die die Arbeitsgemeinschaft leitet.

"Ich habe im Pfarrbrief gelesen, dass die Tafel Hilfe brauchen kann und habe dann Marianne Schmittlutz gefragt, ob sie Arbeit für unsere Kinder hätte", erzählt sie. Schmittlutz ist Zweite Vorsitzende des Tafel e.V. im Landkreis Haßberge und koordiniert die Eltmanner Tafel. Ein bisschen musste sie überlegen, aber weil jede Woche Gemüse - vor allem Kartoffeln - kontrolliert und sortiert werden muss, sagte sie zu.

Die "Tafel AG" wurde also zu Schuljahresbeginn ausgeschrieben. Dann war es schon ein bisschen spannend, ob sich auch Schüler anmelden, schließlich gibt es ganz viele Arbeitsgemeinschaften im Ganztag von Sport bis Garteln, doch schnell war eine Gruppe zusammen - Lukas ist der Hahn im Korb.

Dass sie viel Spaß haben bei der Sache, das zeigt sich gleich. "Die Kinder sind immer gut gelaunt", freut sich Marianne Schmittlutz - das könne bei Pubertierenden schließlich auch ganz anders sein, weiß sie. Es habe keine "Aussteiger" gegeben, und alle seien immer mit Feuereifer bei der Sache, freut sich auch Anne Trunk über ihre AG.

Inzwischen werden im Lebensmittel-Raum der Tafel Zöpfe gebunden - wenn man mit offenen Lebensmitteln hantiert, müssen die Haare nach hinten, das haben die Mädels verinnerlicht. Alle Kartoffel-Beutel, die umliegende Supermärkten der Tafel gegeben haben, müssen geöffnet werden.Wenn die Kartoffeln schon "Augen" haben, werden sie gewissenhaft entkeimt. Und regelmäßig ist auch mal eine weiche dazwischen "wenn die weiterfault, dann stinkt das hier drin bestialisch", sagt Schmittlutz.

"Wir haben viel über die Kartoffel, aber auch über viele andere Lebensmittel gelernt hier bei der Tafel", erzählt Sophia, zum Beispiel über die grünen Kartoffeln, die unbedingt raus müssen. "Und wie viele Kartoffeln nötig sind, damit eine Familie satt wird", sagt Trunk und lächelt. Denn nach der Kontrolle werden die Kartoffeln wieder abgepackt in Familien-Portionen. "Außerdem hat uns die Frau Schmittlutz heute eine Tigerpaprika gezeigt, die kannten wir auch noch nicht", erzählt Lukas.

Schmittlutz freut sich über diese Unterstützung. "Die kann man mittlerweile für alles brauchen, sind freundlich und packen an", lobt sie. Die Tafel-AG ersetzt mindestens eine ganze erwachsene Hilfskraft. Rund 35 ehrenamtliche Helfer hat Schmittlutz. Viele helfen mehrfach pro Woche, andere einmal, jeder entscheidet frei, wie viel Zeit er einbringen kann.

Ein bisschen Verstärkung wäre für Montag nachmittags willkommen "und einen Fahrer könnte ich gut brauchen", erzählt Schmittlutz.

35 bis 40 Bedürftige kommen jede Woche zur Eltmanner Tafel, um sich Lebensmittel abzuholen. "Wir sind nicht überlastet; im Gegenteil, wir können auch noch einige Personen mehr versorgen", sagt Schmittlutz mit Blick auf die Schlagzeilen vergangener Wochen und fordert dazu auf, dieses Angebot zu nutzen. Wer wegen geringen Einkommens oder als Bezieher von staatlichen Sozialleistungen eine "Haßberg-Card" hat, kann für 1,50 Euro einmal pro Woche zur Tafel nach Haßfurt oder Eltmann kommen und erhält dort Lebensmittel, die knapp am Verfallsdatum, aber qualitativ einwandfrei sind - auch dank der Eltmanner Mittelschüler.