Schüler in Eltmann: "Wir sind draußen, und tschüss!"

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Die Schüler der Klasse 8b an der Wallburg-Realschule in Eltmann rennen in die Ferien. Das Schuljahr ist geschafft! Foto: Friederike Stark
Die Schüler der Klasse 8b an der Wallburg-Realschule in Eltmann rennen in die Ferien. Das Schuljahr ist geschafft!  Foto: Friederike Stark
Die Schüler der Klasse 8b an der Wallburg-Realschule in Eltmann rennen in die Ferien. Das Schuljahr ist geschafft! Foto: Friederike Stark
Die Schüler der Klasse 8b an der Wallburg-Realschule in Eltmann rennen in die Ferien. Das Schuljahr ist geschafft!  Foto: Friederike Stark
 

Die Schüler in Bayern haben am Freitag ihre Zeugnisse bekommen und nun sechs Wochen Ferien vor sich. Egal, ob das Zeugnis gut oder schlecht war, nun ist Erholung angesagt. Unsere Zeitung war bei der Zeugnisübergabe in Eltmann dabei.

"Wir sind draußen!", "Frei!", "Tschüss Schule!" - die ersten Schüler rennen aus der Wallburg-Realschule in Eltmann. Es ist 10.30 Uhr. Es ist der letzte Schultag. Es ist Sommerferienstart. Sechs Wochen Freizeit, Erholung, Pause.

"Die Ferienzeit ist unbedingt zur Erholung zu nutzen", appelliert die Präsidentin des Baye rischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), Simone Fleischmann.

Erholen und Freizeit genießen

Der Schulalltag verlange den Kindern und Jugendlichen viel ab. "Sie haben sich die Pause nicht nur verdient, sie brauchen sie auch", sagt sie.

Und so sehen es auch die Schüler in der 8b an der Wallburg-Realschule. Was sie in den Ferien machen wollen? "Nix!", "Ausschlafen!", "Freunde treffen!", antworten die Freundinnen Luisa, Alexa und Melissa. Mitschüler Julian will sich erst erholen, dann aber Geld verdienen. "Ich werd' erst a Rund'n chilln und dann drei Wochen arbeiten." Ein neues Handy muss her, und der Führerschein steht auch bevor.

Die 24 Schüler haben eben gerade von ihrer Klassenlehrerin Susanne Müller die Zeugnisse bekommen. Überraschungen gibt es keine. Jeder wusste seine Noten. Nur die schriftliche Beurteilung im Zeugnis überrascht manchen Schüler. Auch Luisa, die mit ihrem Zeugnis zufrieden ist, wundert sich ein wenig über ihren Text. "Frau Müller, haben Sie den geschrieben?", fragt sie die Klassenleiterin. Die nickt und Luisa muss kichern. "Hätte nicht gedacht, dass mich andere so einschätzen", erklärt sie.

Insgesamt haben rund 1,52 Millionen Schüler in Bayern gestern ihre Zeugnisse bekommen. Die meisten Kinder können sich nun entspannt zurücklehnen. Für manch andere ist der letzte Schultag kein Freudentag. Sie haben - wie es im Schuldeutsch so unschön heißt - "das Klassenziel nicht erreicht". "Die betroffenen Schüler haben allerdings schon vor ein paar Tagen ihren Brief erhalten", erklärt Schulleiterin Manuela Küfner. Eine Überraschung sei das Zeugnis also nicht, dennoch kann der Zeugnistag für die Kinder besonders schwer sein.

Aufmuntern statt schimpfen

"Sie bekommen es sozusagen noch einmal schwarz auf weiß präsentiert. Das löst fast immer Selbstzweifel aus", erklärt Simone Fleischmann vom BLLV.

Auch in der Klasse 8b haben nicht alle das Klassenziel erreicht. "Schade, dass wir nicht alle im nächsten Jahr wieder zusammen sind", sagt Susanne Müller. Aber sie ist stolz darauf, wie sehr sich die Schüler dennoch vor allem im zweiten Halbjahr verbessert hätten.

Ermuntern statt zu belehren. Das ist es, was Susanne Müller am letzte Schultag macht. Egal, ob die Leistung ausgereicht hat oder nicht. Und auch der BLLV weist darauf hin: "Heranwachsende müssen wissen, dass Zuneigung und Aufmerksamkeit nicht von ihrer schulischen Leistung abhängen."