Die Theatergruppe Ebelsbach führt ihr neues Stück auf: "Waschen - Schneiden - (Pf)legen" stammt erneut aus der Feder des Vorsitzenden.
Er hat es wieder getan. Vor allem nachts. Viele Stunden saß Rudi Klos in den letzten Wochen und Monaten an seinem Laptop. Der Ebelsbacher hat dabei viel nachgedacht und noch mehr getippt. Am Freitag, 25. Oktober, wird das Ergebnis zum ersten Mal präsentiert, wenn die Theatergruppe im Bürgersaal der Gemeinde ihre inzwischen sechste Komödie mit dem vielversprechenden Titel "Waschen - Schneiden - (Pf)legen" uraufführt. Eines vorweg: "Lachen ist garantiert", verspricht Klos.
Seit seinem ersten selbst geschriebenen Theaterstück "Ein Dachschaden mit Zwischenfällen" im Jahr 2009 folgten mit "Wahrsagen leicht gemacht" (2011), "Betteln Verboten! Hausieren erlaubt" (2013), "Vorgezogene Weihnachten " (2015) und "Wir sind wieder da" (2017) weitere Drei-Akter, die mittlerweile nicht nur in ganz Deutschland, sondern auch in Österreich und Luxemburg gezeigt werden. Und seiner ursprünglichen Idee blieb er stets treu: "Die Rollen schreibe ich den Mitspielern und Mitspielerinnen immer auf den Leib", sagt der 52-Jährige, der sich dabei natürlich miteinbezieht: Theater in Ebelsbach ist ohne Rudi Klos, seit einigen Monaten auch Vorsitzender des Vereins, auf der Bühne eigentlich nicht vorstellbar.
Diesmal verwandelt er sich in den Haarstylisten Ruppert Flinke. Es geht in "Waschen - Schneiden - (Pf)legen" also um einen Haarsalon. Und "schuld" daran ist die Maskenbildnerin der Theatergruppe, Sandra Karl. Warum? Die Friseurmeisterin aus Ebelsbach hat ihn für sein neuestes Werk inspiriert. "Sie sagte aus einer Laune heraus, ich könnte doch einmal ein Friseurstück schreiben. Die Idee fand ich glänzend und ging mir dann natürlich auch nicht mehr aus dem Kopf", sagt Klos lachend. "Relativ lange " werkelte er dann an dem Lustspiel. "In diesem Jahr hatte ich aus verschiedenen Gründen einfach nicht so viel Zeit zu schreiben. Aber", zieht er ein positives Fazit und zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden, "wenn es gut werden soll, dauert es eben auch seine Zeit."
Die Zuschauer dürfen sich nun auf den Friseurmeister Gernot Schenk (Heiko Braunreuter) freuen, für den es privat wie auch geschäftlich gar nicht gut läuft: Seine Frau Anna (Ronda Fleming) hat ihn verlassen und zu allem Überdruss geht das Geschäft immer schlechter. Als auch noch ein neuer Friseurladen im Ort öffnet und er deswegen Bedenken hat, dass noch mehr Kundschaft abspringen könnte, beschließt er spontan, seinen Laden, den er immerhin schon 30 Jahre führt, gründlich zu renovieren. Eine Feier zur Neueröffnung soll die Kunden wieder anlocken. In dem etwas überdrehten Freiberufler und Haarstylisten Ruppert Flinke glaubt er jemanden gefunden zu haben, der ihn bei seinem Vorhaben unterstützt und nebenbei auch für mehr Kundschaft sorgt.
Sein Plan könnte auch aufgehen. Denn für die kleineren Probleme, wie einen verstopften Abfluss oder veraltete Stromkabel, hat er den Handwerker Torsten Kling (Lorenz Düsel) angestellt, der seine Arbeiten auch gut erledigt. Als aber die ehemaligen Stammkundinnen Helga Rostich (Christine Brauer) und Erna Ranzig (Margot Wittig), die trotz Hausverbots und gekränkter Eitelkeit mit ihrer Freundin Wilma Herzig (Regina Lang) bei der Neueröffnung erscheinen, fängt das eigentlich schon vorprogrammierte Chaos immer mehr an, Fahrt aufzunehmen. So sorgen die plötzlich angereisten Eltern von Gernot - Margarete Schleuderkeks (neu: Karin Djuhri) und der recht senile Vater (Dieter Kraft) - für unerwartete Verwirrungen. Pfarrer Valentin Klops (Ewald Moser), Landrat Ralf Proll (Georg Markert) und dessen Gattin Helma (Magda Schönauer) drehen das Chaoskarussell - nachdem sie unangemeldet auftauchen - immer schneller.
"Wir sind heuer zwölf Akteure auf und natürlich auch hinter der Bühne. Das alleine ist schon recht viel, wenn man bedenkt, dass hinter der Bühne der Platz begrenzt ist", macht Rudi Klos deutlich und weist noch auf eine weitere "Premiere" hin: "Heuer habe ich auch zum ersten Mal ein Stück mit zwei Bühnenbildern geschrieben." Es gibt demnach nicht nur zwei Kulissen, sondern auch doppelt so viele Möbel, Schränke und andere Requisiten wie üblich. Das alles muss erst einmal hinter der Bühne stehen, ehe es zum Einsatz kommt. Aber auch das werden wir hinbekommen", freut er sich trotz der Anspannung auf die Aufführungen.
Zurück zum Autor Rudi Klos. Seit Anfang Oktober ist sein Stück "Vorgezogene Weihnachten" im Deutschen Theaterverlag erhältlich mit dem neuen Titel "Jingle Bells in kurzen Hosen". "Man hat mich gefragt, ob ich mir einen anderen Titel für das Stück vorstellen könnte, da dieses Stück ja nicht nur in der Weihnachtszeit gespielt werden soll, sondern das ganze Jahr über", erklärt er die Umbenennung.
Ich finde, wer Schwule und Lesben als Witzfiguren darstellt, sollte an seinem Humorverständnis arbeiten. Es hätte nicht geschadet, wenn man sich über Leute, die Schwule und Lesben anfeinden, lustig macht. Aber doch nicht umgekehrt.
Vorschlag: Um zu retten, was noch zu retten ist, sollte die Theatergruppe wenigstens den Eintritt dem Coming Out Day spenden. Schließlich war am 11.20.2019 Coming Out Day.
http://www.coming-out-day.de
Da muss auch die Gemeinde mal genau drauf schauen, was so im Bürgersaal passiert.
Die Online-Suchfunktion des Deutschen Theaterverlags kennt überhaupt keinen Autor "Rudi Klos", auch kein Theaterstück von ihm. Was ist da los? https://www.dtver.de/
Das Stück kenne ich zwar nicht. Aber beim Bild beschleicht mich ein ungutes Gefühl. Der geschminkte Mann mit roter Hose, Blümchenhemd, Umhängetasche und zahlreichen Shopping-Tütchen lässt erwarten, dass hier eventuell niedrigwertige Witze auf Kosten der Minderheit von gleichgeschlechtlich liebenden Menschen gerissen werden. Der FT-Beitrag äußert sich dazu nicht. Aber sollte meine Vermutung zutreffen, dann ist es ein Unding, dass dies widerspruchlos einfach so in die Medien einfließen kann. Das kann man einfordern, schließlich verbieten sich Witze auch über alle anderen Minderheiten!