Der Kaufvertrag ist notariell besiegelt, die Vermessung angelaufen: Der Bau eines Rossmann-Drogeriemarktesin Ebern nimmt Konturen an. "Wir wollen im Frühsommer beginnen", sagte Ferdinand Sperber, der Leiter der Projektentwicklung beim Investor aus München namens focus Handelsimmobilien.
"Im November stellen wir die Bauschilder auf", verkündet Sperber. Bereits im November eröffnet ein weiterer Rossmann-Markt im Breitengüßbacher Gewerbegebiet, wozu per Zeitungsannonce vom Mittwoch noch Personal gesucht wurde.
Der Eberner Rossmann-Markt umfasst eine Verkaufsfläche von 700 Quadratmetern, wobei nur 500 für Drogerie- und Hygieneartikel vorgesehen sind. "Wir sind dabei, noch weitere 200 Quadratmeter als Mietfläche im gleichen Baukörper mit separatem Eingang zu vermarkten. Wir stellen uns dabei Metzger, Bäcker, Gastronomie oder Apotheke vor", umreißt Ferdinand Sperber die Planungen.
Schwieriges Marktumfeld Kein leichtes Unterfangen, wie sich am nahen, einstigen Tegutmarkt ablesen lässt. Doch ob des günstigen Standortes und der möglichen Doppelnutzung der rund 50 Parkplätze, gibt sich Sperber zuversichtlich.
"Das notwendige Änderungsverfahren des Bebauungsplanes ist angelaufen. Wir rechnen damit, dass das ein halbes Jahr dauert. Dann starten wir im Frühsommer, damit eine Eröffnung im Herbst erfolgen kann", plant der Projektentwickler aus München.
Bis dahin wird er sich noch mühen müssen, weitere Mieter für das Projekt zu begeistern, denn die bei e-bay veröffentlichten Mietpreis-Vorstellungen lösten bei heimischen Gewerbetreibenden nur Kopfschütteln aus. "Münchner Verhältnisse werden sich in Ebern nicht durchsetzen lassen", ist sich ein Geschäftsmann sicher.
Zweitmieter war schon bekannt Die Idee, eine zweite Branche ins Projekt aufzunehmen, ist im Übrigen nicht neu. Bereits bei der ersten Vorstellung des Projektes hatte der damalige Bürgermeister Robert Herrmann (CSU) diesen Ansatz etwas kleinlaut anklingen lassen.
Über Details müssen Stadtrat und Bauausschuss im Verlauf des Baugenehmigungsverfahrens aber erst noch entscheiden. Ob es im Zuge des Grundstücksverkaufs schon Vorabsprachen gegeben hat, ist nicht bekannt.
So sehr sich besonders viele Frauen auf den neuen Drogerie-Markt freuen, für die bisherigen Nutzer des Areals tun sich Probleme auf: Wo parken?, fragen sich besonders die Mitarbeiter der Weigang Group, die bislang ihre Fahrzeuge auf dem einstigen Bahngelände abstellten. Dazu gibt es Überlegungen, das frühere Schienenbett zu nutzen, da die gepflasterte Fläche in diesem Bereich vom Autohaus Dietz angepachtet wurde und genutzt wird. Auch die Einfahrt zum Radweg in Richtung Eyrichshof gilt es, im Auge zu behalten.
"Metzger, Bäcker, Gastronomie oder Apotheke"
Als ob es davon nicht schon genug in Ebern gibt. Da werden sich vor allem die Geschäftstreibenden in der nächsten Nähe wie Gagel oder Hümmer aber sehr freuen.
Aber erst mal abwarten. Vielleicht findet sich auch niemand, der den scheinbar überzogenen Mietpreis zahlen will.