Rockoldies lockten Fans nach Unterpreppach

1 Min
Manfred Kühnlein (Gitarre und Gesang), Dieter Roth (Gitarre und Gesang), Uwe Gaasch (Gesang und Percussion), Evert Fraterman (am Schlagzeug), Ludwig Fellinger (Bass) und Friedel Amon (Keyboards und Gesang) bilden die Kernformation (vorne von links), die von einem Bläser-Trio unterstützt wird. Fotos: Ralf Kestel
Manfred Kühnlein (Gitarre und Gesang), Dieter Roth (Gitarre und Gesang), Uwe Gaasch (Gesang und Percussion), Evert Fraterman (am Schlagzeug), Ludwig Fellinger (Bass) und Friedel Amon (Keyboards und Gesang) bilden die Kernformation (vorne von links), die von einem Bläser-Trio unterstützt wird. Fotos: Ralf Kestel
Frontmann Uwe Gaasch in seinem Element.
Frontmann Uwe Gaasch in seinem Element.
 
Wenn Uwe Gaasch trommelt, geraten vornehmlich die Frauen in Ekstase.
Wenn Uwe Gaasch trommelt, geraten vornehmlich die Frauen in Ekstase.
 
 
 
 
 
 

Die Auftritte der Kultband "Revolver" an Ostern haben in Unterpreppach eine lange Tradition. Auch diesmal kam die längst angegraute Anhängerschar wieder aus ganz Nordbayern in den Kaiser-Saal im Eberner Stadtteil.

Über so ein volles (Gottes-)Haus wären viele Pfarrer über die Osterfeiertage froh gewesen: Hunderte pilgerten am Samstag und Sonntag in den Kulturtempel namens U-Night, besser bekannt als "nauf zum Kaiser". Ausnahmezustand herrschte nach Angaben von Hausherr Stefan Kaiser am Samstagabend bei der "Shades of bunny-Night", als der Saal schon gegen 23 Uhr geschlossen werden musste, da die jüngere Zielgruppe in Heerscharen über den Eberner Stadtteil hergefallen war.

Etwas gediegener ging's am Ostersonntag zu, der Saal war aber dennoch proppenvoll: die Cover-Rockband "Revolver" gastierte seit "gefühlten 100 Jahren", wie Sänger Uwe Gaasch feststellte, erneut zum Feiertags-Gastspiel. Einer von neun Auftritten in diesem Jahr. Sie machen sich also rar. Werden nur für traditionelle Gigs zu bestimmten Anlässen gebucht.

Das steigert das Interesse. Aus ganz Nordbayern strömten die Fans ins Preppachtal, um die Gruppe in Originalbesetzung, verstärkt mit einem Bläser-Satz, zu erleben und Songs zu hören, an denen andere Bands ob fehlender musikalischer Fertigkeiten kläglich scheitern. Nur wenige wagen sich an Sting, Peter Gabriel oder Yes. "Tower of power" oder "Wheather report" haben Seltenheits- und somit einen besonderen Stellenwert.

"Man weiß ja kaum mehr, was man bringen soll", stimmte Stefan Kaiser ein Veranstalter-Lamento an. Aber über Ostern hatte er mit Revolver ein glückliches Händchen bewiesen. "Jungs, ihr seid total endgeil!", postete Knuth Braun aus Coburg auf Facebook. Nicht weniger begeistert zeigte sich Bürgermeister Jürgen Hennemann, der mit seinen 51 Jahren den Altersdurchschnitt gedrückt haben dürfte. Dennoch hielt er nach eigenen Angaben bis um 3 Uhr aus.

Er erhielt dabei einen Vorgeschmack auf das Altstadtfest, da die Techniker-Crew aus Schweinshaupten auch bei "Revolver" an den Reglern saß. Nur schade, dass der Mann am Mischpult nicht bemerkt hat, dass auch bei Rockmusik die Bass-Drum nicht ständig das bestimmende Instrument sein muss. Selbst bei einem ausgewiesenen Experten an der Schießbude, wie dem Musikprofessor Event Fraterman nicht.

Auch wenn sich das Repertoire der Band im Verlauf der letzten Jahre kaum verändert hat, hörenswert ist es allemal. Und wann könnte ein "Kyrie eleison" von "Mr. Mister" passender intoniert werden, als in der Nacht von Ostersonntag auf -montag. Hatte die Band noch am Mittwoch die "Rock meets Classic"-Show mit ihren Idolen in der Bamberger Brose-Arena besucht, darf man ihnen attestieren, dass sie besser als das Original rüberkamen.

Und dass es ihnen Spaß macht, war von der Bühne aus spürbar - und per Facebook folgte von der Band am nächsten Morgen dafür auch die Bestätigung: "Wow, what a night..! Vielen Dank an das klasse Publikum in Unterpreppach für den geilen Abend. Das hat richtig Bock gemacht.Wir hoffen, Ihr hattet genauso viel Spaß wie wir...", war da zu lesen.