Die Gemeinde Oberaurach muss weiter auf die Trasse zwischen Tretzendorf und Unterschleichach warten. Aber das ist nicht die einzige "Baustelle" in der Steigerwaldkommune.
Der Verkehr in allen seinen Facetten stand im Blickpunkt der Sitzung des Gemeinderats Oberaurach. Es ging am Dienstagabend im Rathaus Tretzendorf um Baustellen und Tankstellen.
Wer ein Elektroauto fährt, soll künftig in Oberschleichach eine Tankstelle finden. Das Umweltbildungszentrum und Energieberater Günter Lieberth, der dort regelmäßig Bürger berät, schlugen dem Gemeinderat die Einrichtung einer öffentlichen Ladestation vor und trafen auf offene Ohren, zumal die Überlandzentrale Lülsfeld mit im Boot ist und die Gemeinde nur den Tiefbau übernehmen muss.
Funktionsweise Lieberth erläuterte dem Gemeinderat, wie solche Ladesäulen funktionieren. Sie können per Chipkarte genutzt werden, die das Stromversorgungsunternehmen ausgibt.
Ferner wird die Ladestation in ein bundesweit funktionierendes Nutzungssystem eingebunden - und damit auch per Internet beworben und in Navigationsgeräten angezeigt. Zwei Stellplätze auf dem gemeindlichen Parkplatz gegenüber dem Friedhof sollen als Lade-Plätze vorgesehen werden. Die Säule wird so installiert, dass sie bei entsprechender Nachfrage auch von zwei weiteren Plätzen aus genutzt werden kann.
Die Überlandzentrale stellt die "Tanksäule" drei Jahre lang kostenlos zur Verfügung und gewährt ihren Kunden sogar ein "Startguthaben" von 500 Kilowattstunden auf ihre Chipkarte. Damit will Lülsfeld die Nutzung von Elektrofahrzeugen fördern.
Lieberth, der schon seit über 13 Jahren elektrisch fährt und jetzt einen Kleinwagen der neuesten Elektro-Generation hat, brach eine Lanze für die E-Mobilität.
Die Gemeinderäte waren sich einig, dass eine solche Anlage eine Verbesserung der Infrastruktur ist. Eine Kostenbeteiligung bis zu 3300 Euro wurde von der Mehrheit als sinnvolle Unterstützung angesehen. Die Ladestation ist so ausgerüstet, dass ein Fahrzeug in maximal zwei Stunden voll aufgeladen ist.
Drei Radwege möchte die Gemeinde Oberaurach noch bauen. Für das kleine Teilstück von Kirchaich bis Nützelsbach liegt mittlerweile das naturschutzfachliche Gutachten vor. Der Biologe sieht es als machbar an, dass trotz des Wiesenknopf-Ameisenbläulings der Weg gebaut werden kann, wenn dem Schmetterling Ausweichflächen angeboten werden. Außerdem darf mit dem Radwegebau nicht vor dem 15. August 2014 begonnen werden.
Die wasserrechtliche Erlaubnis sei beantragt, informierte Bürgermeister Thomas Sechser (CSU) den Rat.
Neues Gutachten nötig Wieder eine Verzögerung gibt es in Sachen Radweg Unterschleichach-Tretzendorf. Er soll auf der Trasse der neuen Abwasser-Druckleitung errichtet werden. Auch hierzu braucht es jedoch naturschutzfachliche Gutachten. Bereits vorliegende Gutachten aus dem Naturschutzgebiet "Tretzendorfer Weiher" würden für das Bauvorhaben nicht anerkannt, erklärte der Bürgermeister. Eine Gutachterin wurde nun gefunden, doch da bestimmte Erhebungen nur im Sommer möglich sind, wird dieses Gutachten frühestens im Herbst 2014 vorliegen.
Diese Nachricht enttäuschte viele Gemeinderatsmitglieder, doch wird das Vorhaben mit Nachdruck weiterverfolgt, und der Bau der Abwasserleitung wird entsprechend verschoben.
Die Straße zwischen Tretzendorf und Unterschleichach dagegen wird noch Ende Oktober erneuert. Das Straßenbauamt informierte die Gemeinde, dass die Straße durch den Einbau der Amphibienleitsysteme stärker beeinträchtigt wurde, als zunächst gedacht. Deshalb wird auf einigen Strecken nicht nur die Fahrbahn erneuert, sondern ein kompletter Neuaufbau der Straße geplant. Vor allem die Straßenränder wurden an vielen Stellen massiv beschädigt. Die Gemeinderatsmitglieder hoffen, dass die neue Straße dann nicht durch den Radwegbau wieder in Mitleidenschaft gezogen wird, doch der Zeitplan des Straßenbauamtes steht.
Ebenfalls vergeben ist das Gutachten für den Radweg Eltmann-Trossenfurt durch die Stadt Eltmann.
Auch hier treffen die Planer auf den Ameisenbläuling, so dass eventuell eine Alternativ-Trasse gesucht werden muss, wie Bürgermeister Thomas Sechser erklärte.
In "erbärmlichem Zustand" ist die Staatsstraße von Kirchaich bis Schindelsee. Bei einem Vor-Ort-Termin wurde Staatssekretär Gerhard Eck auf die schlechte Straße aufmerksam gemacht. Mittlerweile kündigte er in einem Brief an, dass das Straßenbauamt Auftrag habe, einen Neubau zu planen.
Terminabsprache Zurückgestellt bis zur nächsten Sitzung wurde die Entscheidung über den Termin des Dorfrocker Open Air 2014. Die Veranstaltung sei vorbildlich abgelaufen, schilderte Bürgermeister Thomas Sechser, und sicher auch eine positive Werbung für Oberaurach gewesen. Das erkannten auch alle Gemeinderatsmitglieder an.
Dennoch legen sie Wert darauf, dass die örtlichen Vereine in Kirchaich in die Terminabsprache eingebunden werden. Ein erstes Gespräch dazu habe es schon gegeben, sagte Gemeinderat und "Dorfrocker" Tobias Thomann, der sich überzeugt zeigte, dass es ein schlüssiges Konzept geben werde. Er bat aber auch um Verständnis, dass die "Dorfrocker" am wenigsten flexibel mit dem Termin umgehen können, da es Zwangspunkte unter anderem durch Fernsehtermine gebe.