Plan fürs Seniorenheim nimmt nächste Hürde

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Keine Umplanung gibt es für die Anlage des geplanten Seniorenwohnheimes in Königsberg am Lauerbach. Es wird demnächst auf der Wiese gegenüber der Stadthalle wie geplant gebaut.Gerold Snater
Keine Umplanung gibt es für die Anlage des geplanten Seniorenwohnheimes in Königsberg am Lauerbach. Es wird demnächst auf der Wiese gegenüber der Stadthalle wie geplant gebaut.Gerold Snater
Dies ist der geeignete Platz für verschiedene Möglichkeiten der Urnenbestattung im hinteren Areal des alten Friedhofs in Königsberg. Darüber waren sich Bürgermeister Claus Bittenbrünn und Pfarrer Hohlweg bei einer Besichtigung einig.Gerold Snater
Dies ist der geeignete Platz für verschiedene Möglichkeiten der Urnenbestattung im hinteren Areal des alten Friedhofs in Königsberg. Darüber waren sich Bürgermeister Claus Bittenbrünn und Pfarrer Hohlweg bei einer Besichtigung einig.Gerold Snater
 

Dem Stadtrat von Königsberg lagen Einwände der Bürger gegen das Projekt vor. Diese Bedenken wurden jedoch widerlegt.

Änderungen des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes der Stadt und eine Änderung des Bebauungsplanes "Neue Straße, Briegelstraße, Lauerbach" in Königsberg beschäftigten den Stadtrat. Beide Änderungen stehen in Zusammenhang mit dem geplanten Seniorenwohnheim. Einige Bürger hatten Einwendungen zum Vorhaben vorgebracht, die sich auf eine Zusage des Altbürgermeisters Rudolf Mett und auf eine Beeinträchtigung der Grünfläche bezogen, in dem nun das neue Seniorenwohnheim errichtet werden soll. Außerdem, so wurde vorgebracht, würde die parallel zur Ortsstraße "Am Breiten Weg" verlaufende Zufahrts- und Parkfläche zu zusätzlichem Lärm und einer Belästigung der Anwohner durch Abgase führen. Es wäre sinnvoller die geplanten Parkflächen entlang der Reichsgraf-von-Seckendorff-Straße anzuordnen, meinten die Einwender.


Stadt hat keine Bedenken

Geschäftsleiter Johannes Mücke trug zu diesen Einwendungen die Stellungnahme des Stadtrates vor: So sei zu entgegnen, dass der gesamte Bereich des Lauerbachs durch den Anliegerverkehr zum Siedlungsgebiet über die Reichsgraf-von-Seckendorff-Straße und vor allem die Staatsstraße 2278 nach Altershausen bereits "lärmtechnisch geprägt" sei. Durch den Neubau der Wohnanlage werde die Lärmbelästigung an den Häusern dort mit Sicherheit vermindert, da die geplanten Gebäude einen großen Teil des bereits bestehenden Lärms abschirmen werden. In der Wohnanlage für Senioren werden sich vor allem Personen einmieten, die bereits einen Bedarf an Pflegeleistungen haben. Erfahrungsgemäß sei daher der Anteil an Bewohnern mit einem eigenen Pkw sehr gering.

Weiterhin führte der Geschäftsleiter aus, dass kaum nennenswerter Verkehr durch Besucher oder die Zu- und Anfahrten der Mitarbeiter zu erwarten sei. Auch die Erstellung der Zufahrt zum geplanten Komplex über das eigene Grundstück entlang der geplanten Tagespflege und die Anordnung der Parkplätze an dieser Zufahrt sorgten dafür, dass möglichst wenig Fläche versiegelt werden muss und die Fußwege zum Erreichen der Eingänge ins Gebäude möglichst kurz bleiben. Gerade die recht kurzen Wege von den Parkflächen in die Gebäude würden bei einer Anordnung an der Reichsgraf-von-Seckendorff-Straße sehr viel länger ausfallen. Zudem könnten dort nicht hinreichend zweckgebundene Stellflächen zur Verfügung gestellt werden. Mit der Unteren Naturschutzbehörde sei die Planung abgesprochen.

Zusammenfassend meinte Mücke: "Die Errichtung der Wohnanlage ist ein überfälliges Angebot an Senioren, auch im Alter und bei Pflegebedarf in ihrer Stadt Königsberg wohnen bleiben zu können und daher eine ganz gewichtige Maßnahme einer infrastrukturellen Aufwertung des Wohnstandorts Königsbergs".

Das Stadtratsgremium schloss sich dieser Meinung an und sah keinen Bedarf für eine nochmalige Umplanung des Projektes. Er beauftragte die Verwaltung, das Verfahren unverzüglich weiterzuführen.


Neue Friedhofssatzung

Die Friedhofssatzung der Stadt soll geändert werden, damit die immer stärker nachgefragten Urnenbestattungen möglich werden. Auch die momentan noch bestehende Regelung zur "Stilllegung" des alten Friedhofs als mögliche Bestattungsfläche sollte baldmöglichst geändert werden. Gerade dort könnte in einem abgeschlossenen und sehr naturnahen Bereich ein neuer Ansatz für verschiedene Arten der Urnenbestattung in ansprechender Weise umgesetzt werden, hieß es. Die aktuell gültige Satzung bzw. deren Änderung stammt aus den Jahren 1979 bzw. 1985.

Bürgermeister Claus Bittenbrünn stellte den Vorschlag für die neue Satzung vor, die auf der Grundlage eines Satzungsvorschlags des bayerischen Gemeindetages beruht. Hier wurden die neuen Möglichkeiten der Urnenbestattung wie "Urnenwiesengrabstätten, Baumgrabstätten, anonyme Urnenwiesengrabstätten" aufgenommen. Neu aufgenommen wurde auch unter anderem, dass die Gesamtgrabfläche eines Grabes nur bis zu 50 Prozent mit Grabplatten bedeckt werden darf. Die Satzung wurde vom Gremium gebilligt. Vorbehaltlich der erforderlichen Zustimmung des Gesundheitsamtes zur Gestaltungsplanung der neuen Fläche im alten Friedhof wurde die Satzung beschlossen. In einer der nächsten Stadtratssitzungen wird dem Gremium dann eine angepasste Beitrags- und Gebührensatzung vorgestellt werden.

In einem weiteren Punkt der Tagesordnung beschloss der Stadtrat den Einstieg in ein zweites Auswahlverfahren der Breitbandförderung in Bayern. Die Stadt Königsberg hat bisher die Fördermittel für den Ausbau der Breitbandversorgung noch nicht voll ausgeschöpft. Die gilt insbesondere für den Anschluss weiterer abgelegener Höfe. Zusammen mit dem Büro Reuther NetConsulting wurde nun eine Übersicht über die noch zu erschließenden Bereiche in einem Erschließungsgebiet zusammengefasst. Dieses wurde dem Gremium anhand eines Lageplans vorgestellt. Um aber wegen der Konsolidierung der gemeindlichen Finanzen eine Steuerungsmöglichkeit für die Ausgaben zu schaffen, wurde das Erschließungsgebiet in zwei Lose aufgeteilt. Bürgermeister Bittenbrünn wurde beauftragt beim bayerischen Breitbandzentrum den Höfebonus zur Erreichung einer 90-prozentigen Förderung zu beantragen.

Laut Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Königsberg, Peter Schüler, ist der Mannschaftstransportwagen (MTW) in die Jahre gekommen und muss ersetzt werden. Für diese Neuanschaffung wurden im Haushalt 2017 Mittel eingestellt und ein Zuschussantrag bei der Regierung von Unterfranken gestellt. Schüler teilte mit, dass die Ausschreibungsunterlagen an fünf Anbieter versandt wurden, aber nur ein Angebot durch eine Firma in Forchheim vorgelegt wurde. Von dieser wurde ein MTW, basierend auf einem Ford Transit, mit der entsprechenden Ausstattung zum Preis von 64 000 Euro angeboten. Nach Abzug des Zuschusses in Höhe von 13 100 Euro von der Regierung und einer Beteiligung von 5000 Euro durch den Feuerwehrverein Königsberg muss die Stadt rund 46 000 Euro aufbringen. Damit werden die im Haushalt geplanten Anschaffungskosten unterschritten. Die Zustimmung zum Kauf war einstimmig.

TOP 6, bei dem es um weitere Maßnahmen im Rahmen der Kanalbauarbeiten im Stadtteil Junkersdorf, wie Verkabelung der Dachständerleitungen und Verlegung der Speedpipes ging, wurde zur Einholung weiterer genauer Informationen in die nächste Stadtratssitzung verschoben. Nach weiteren genaueren Informationen wird in einer Bürgerversammlung, die für den 04.12. in Junkersdorf geplant ist, auch über dieses Thema gesprochen werden.