Noch hat Königsberg keine Entscheidung getroffen. Die Gestaltungssatzung sieht entsprechende Kollektoren nur ausnahmsweise vor.
Noch ist die Entscheidung, wie Königsberg es künftig mit der Errichtung von Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen in der Altstadt hält, nicht gefallen. Anlass für die Diskussion in der jüngsten Sitzung des Stadtrats war ein Antrag, auf den Dächern im Innenhof des "Goldenen Sterns" am Marktplatz Paneelen für Photovoltaik anzubringen, um durch die Erzeugung von Solarstrom zum Teil die Nachteile der vorgegebenen historischen Bausubstanz ausgleichen zu können. Die Flächen wären vom öffentlichen Verkehrsraum aus nicht zu sehen.
Die Gestaltungssatzung der Stadt Königsberg sieht bislang aber nur die ausnahmsweise Errichtung von Kollektoren für thermische Sonnenenergie auf Dachflächen vor, die von Straßen und Plätzen aus nicht eingesehen werden können. Diese sind an verschiedene Vorgaben gebunden.
Die Satzung sieht zudem vor, dass Ausnahmen und Befreiungen von diesen Vorgaben durch das Landratsamt nur im Einvernehmen mit der Stadt Königsberg möglich sind.
Nach längerer Diskussion wurde daher der Vorschlag von Bürgermeister Claus Bittenbrünn angenommen, mit der Denkmalschutzbehörde des Landratsamtes und Stadtarchitekt Jürgen Bergmann die Gestaltungssatzung Königsbergs hinsichtlich Photovoltaik in der Altstadt zu überarbeiten. Dann wird über den Antrag in einer der nächsten Sitzung des Stadtrates entschieden werden.
Allianz wirbt für ihre Projekte
Über den aktuellen Stand der Allianz Main & Haßberge, zu der die Städte Haßfurt und Königsberg sowie die Gemeinden Wonfurt, Theres und Gädheim gehören, berichtete Allianzmanagerin Marlene Huschik. Als Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation der jungen kommunalen Allianz nannte sie die gemeinsame jährliche Prüfung aller Spielplätze im Allianzgebiet, womit sich Kostenersparnisse für die Kommunen erzielen ließen. Um eine breite Öffentlichkeit künftig über die Projekte der Allianz informieren zu können, werde derzeit eine Website erstellt.
Ein weiteres wichtiges Anliegen der Allianz ist Huschik zufolge die Innenentwicklung, deren Ziel die Erhaltung vitaler Ortskerne und die Revitalisierung von leerstehenden Gebäuden in der Region ist. Als mögliche Ansatzpunkte seien hier ein Förderprogramm und Informations- und Beratungsangebote in Arbeit. Weitere Projekte der Allianz laufen demnach im Bereich Wassertourismus, zusätzlich wollen die Kommunen sogenannte Mitfahrbänke im Allianzgebiet installieren und damit zu einer Verbesserung der Mobilität beitragen.
Mitfahrbänke oder Bürgerbus?
Bei Mitfahrbänken handelt es sich um normale Bänke, die einem vorbeifahrenden Autofahrer signalisieren, dass die darauf wartende Person mitgenommen werden möchte. Durch das Konzept der Mitfahrbank als kostenloses und flexibles Mitnahmesystem kann ein Beitrag zur Verbesserung der regionalen Mobilität geleistet werden.
Diese Idee wurde von den Räten ausgiebig und lange diskutiert. Die Meinungen reichten von "Noch nicht ausgereift" über "Hinkommen ja! Wie aber wieder zurück?" bis zu der Aussage: "Ein Bürgerbus wäre bestimmt besser". Aufgeworfen wurde auch die Frage nach der Finanzierung der einzelnen Projekte. Außerdem sollten diese auch im großen Kreis, wie im Rahmen von Bürgerversammlungen, beraten werden.
Kritik am Nahverkehrsplan
Nicht sehr erfreut zeigten sich die Räte mit dem Endbericht des Nahverkehrsplanes, der vom Landratsamt Haßberge zur Anhörung zugesandt wurde. Der mit vielen Detailkarten und Grafiken ausgestattete Bericht war inhaltlich nur schlecht nachvollziehbar. Verbesserungsbedarf sahen die Verfasser des Planes in der Hauptverkehrszeit u. a. für Altershausen und Hellingen und am Wochenende sowie in den Ferien für den gesamten Stadtbereich. Zudem kam der Vorschlag, alternative Möglichkeiten wie Bürgerbusse und andere Möglichkeiten mit einzubeziehen. Zudem müsse die Lesbarkeit von Fahrplänen verbessert werden.
Bekannt gegeben wurde, dass durch ein neues Investitionsprogramm des Freistaates Zuschüsse von 80 bis 90 Prozent für Glasfaseranschlüsse von Schulen für Gemeinden angeboten werden. Voraussetzung sei aber die Abfrage durch die Gemeinde bei Internet-Anbietern, welche Kosten für einen Anschluss von verschiedenen Netzbetreibern aufzubringen seien. Die Verwaltung wurde mit der Abfrage beauftragt. Vorgesehen ist der Anschluss der Regiomontanus-Grundschule Königsberg.
Bekannt gegeben wurde außerdem die Absicht der Friedrich Alexander-Universität-Erlangen - Nürnberg, die Voraussetzungen zur Gewinnung von Energie aus der thermischen Erdwärme zu untersuchen. Nun stehen die Untersuchungen auch für den Bereich des Landkreises Haßberge im Laufe des Oktobers 2018 an. Betroffen von der Untersuchung ist im Stadtgebiet von Königsberg nur ein kleines Gebiet bei Holzhausen.
Geuß für Kirchner
Zu Beginn der Sitzung des Stadtratsgremiums am Dienstag war der Nachfolger für den aus dem Stadtrat ausgeschiedenen Otto Kirchner (CSU) vereidigt. Listennachfolger Markus Geuß (CSU), der als Ortssprecher von Hofstetten bereits seit 2014 dem Stadtrat angehört, bestätigte die Bereitschaft zur Übernahme des Stadtratsamtes, so dass er vor Bürgermeister Claus Bittenbrünn den Eid ablegen konnte.