Nach vier Jahren Pause gibt es in Pfarrweisach wieder ein Faschingsprinzenpaar. Die neuen Majestäten hat der Turn- und Sportverein (TSV) gekürt. Zum Auftakt in die Narrensaison musste sich Bürgermeister Hermann Martin den Tollitäten unterwerfen und den Rathausschlüssel abgeben.
Jahrelang schlummerte er im Dornröschenschlaf, nun hat eine junge Gruppe im TSV Pfarrweisach den Fasching in der Gemeinde wieder auferweckt. Mit Ines I. (Hufnagel) und Prinz Lars I. (Wich) hat die Weisachgemeinde auch wieder ein Prinzenpaar.
"Gib her die Schlüssel und die Macht und sag Pfarrweisach gute Nacht!" Mit diesen Worten entrissen die Tollitäten Bürgermeister von Pfarrweisach, Hermann Martin (ULB) die Regierungsgewalt. Der Bürgermeister bewies Humor und hielt in launigen Worten - ebenfalls in Versform - dagegen. Die Rathausschlüssel gab er ab, aber nur symbolisch kunstvoll als Brot gebacken vom heimischen Bäckermeister.
Das Gemeindeoberhaupt bekundete Begeisterung, dass im Fasching der Politik der Spiegel vorgehalten wird und durch die jungen Tanzbeine und das Prinzenpaar frischer Wind durchs Rathaus zieht. "Fantastisch! Das ist eine der größten Freuden, die sie mir gemacht haben, dass sie diese Feier wiedererweckt haben zu meinem letzten Fasching im Amt als Bürgermeister."
Walzer auf glattem Parkett Martin musste nicht nur den Schlüssel abgeben, sondern sich auch vor dem Prinzenpaar auf die Knie werfen und einen Narrenhut aufsetzen, als Zeichen der nun angebrochenen fünften Jahreszeit. Gekonnt legte das Prinzenpaar einen Walzer auf das manchmal so glatte Parkett des Pfarrweisacher Rathaussaals. Die Mädchen der Prinzengarde tanzten ihren Gardetanz, und weil sie das so gut machten, durften sie ihn als Zugabe gleich noch einmal zeigen, gefordert von einer überwältigend großen Zuschauerzahl im Rathaussaal.
Vier Jahre hatte es so etwas in Pfarrweisach nicht mehr gegeben. Das über Jahrzehnte aktive Faschingskomitee war "eingeschlafen" und nun war die Garde unter dem Firmenschild TSV Pfarrweisach wiedererwacht. "Super, einfach gewaltig, dass die Jugend wieder Leben reinbringt", meinte der mitschunkelnde Gemeinderat Olaf Betz (FWG). Bianca Kröger hatte die Tänze der Garde einstudiert.