Nicht jeder Zaun schreckt die Rehlein ab

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Forstanwärter Leo Hartinger (Mitte) erläuterte dem Gemeinderat und Gästen den Nachwuchs im Wald. Mit im Bild Förster Wolfgang Meiners (links)und Forstoberrat Jürgen Hahn (3. von links).
Forstanwärter Leo Hartinger (Mitte) erläuterte dem Gemeinderat und Gästen den Nachwuchs im Wald. Mit im Bild Förster Wolfgang Meiners (links)und Forstoberrat Jürgen Hahn (3. von links).

Gleich drei Förster informierten die Mitglieder des Pfarrweisacher Gemeinderates über den Zustand und die Zukunfts-Chancen ihres Waldes.

Voll auf die Eiche bei schweren Tonböden setzt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AfLEF), Schweinfurt, beim Waldbau. Das sagte Forstoberrat Jürgen Hahn beim Waldgang des Gemeinderates.
Hahn ist Nachfolger von Forstdirektor Franz Eder und für den Gemeindewald Pfarrweisach zuständig. Zu Beginn des Waldgangs begrüßte Bürgermeister Ralf Nowak (ULB) die Teilnehmer. Hahn ging auf die politische Entwicklung im Forstwesen ein und nannte einige Schwerpunkte.

Er und Revierförster Wolfgang Meiners erläuterten zusammen mit Forstanwärter Leo Hartinger die Entwicklung des Gemeindewaldes. Der Wald, so die Forstleute zu ihrer Bestandsaufnahme, befinde sich in einem guten Zustand.

Vor allem Eiche, aber auch Buchen oder Elsbeeren seien für die Zukunft ideale Baumarten, die den klimatischen Änderungen stand hielten.

An zwei Stellen im Rabelsdorfer Wald - am Rothügel und im
Rabelsdorfer Holz - gingen die Forstleute näher auf den Baumbestand ein und zeigten die zeitlichen Unterschiede der Population auf.

Während sich am Rothügel ringsherum bis zu 150 Jahre alte Bäume in den blauen Abendhimmel reckten konnten die Gemeinderäte und Gäste viele junge Eichen und auch Buchen aufkommen sehen. Das vier Hektar große Waldstück ist eingezäunt - trotzdem hat es offensichtlich ein Reh geschafft, durchzukommen. Dazu zeigte Hartinger einige junge Eichentriebe mit Verbiss.

Im Rabelsdorfer Holz ist die Population etwa 50 Jahre jünger als am Rothügel. Laut Hartinger soll auch dieses Gebiet eingezäunt werden - allerdings nicht so großräumig wie am Rothügel.

Außerdem sollen niedrigere Zäune verwendet werden. Anhand von Karten und Zahlen gab der Nachwuchsförster einen interessanten Überblick.

Wie Meiners und Hahn forderten, müsse sich die Gemeinde um ein Naturschutzkonzept bemühen; "denn Naturschutz gehört zu unserer Arbeit", sagte Meiners. Außerdem habe man mit einem solchen Projekt den "Fuß in der Tür".

In einer der nächsten Gemeinderatssitzungen soll nun ein solches Konzept besprochen werden.

Der Gemeindewald Pfarrweisach umfasst eine Fläche von 273 Hektar. In diesem Jahr rechnen die Gemeinde und die Forstleute mit einem Ertrag von 14 000 Euro.