Die Bestandsaufnahme ist längst gelaufen, die Fortentwicklung dagegen noch unklar: Wie geht's weiter mit dem Eberner Altstadtfest? Der Zeitplan wurde jedenfalls heftig durcheinander gewirbelt.
Eigentlich sollte nach Ablauf des bisherigen Vertrages mit Festwirt Stefan Kaiser eine Neuausschreibung des drittgrößten Festes im Landkreis spätestens im Oktober/November erfolgen. Dies ist nicht passiert.
"Die Vergabe ist im Laufen. Wir sind noch nicht fertig", gibt Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) zu. Er hatte den Anstoß gegeben, über Veränderungen nachzudenken, wozu im September eine Arbeitsgruppe zusammentrat, um dem zuständigen Stadtrat neue bzw. andere Sichtweisen zu unterbreiten.
Die Ideen-Sammlung füllte einige Pinnwände. Die konkrete Umsetzung indes scheint schwierig, da viele Interessen und Vorgaben zu beachten sind.
Aber es zeichnen sich Tendenzen ab, auch wenn noch keine Verträge unterzeichnet wurden, wie Bürgermeister Jürgen Hennemann ausdrücklich betont.
Wie auch der bisherige Festwirt Stefan Kaiser, der mehrfach erklärt hat, dass er sein Engagement zurückfahren will. "Ich bin noch in Verhandlungen.Bis jetzt ist noch nichts unterschrieben von meiner Seite", so der bisherige Festwirt. Stadt holt mehr Aufgaben zurück Kaisers Problem: Die Sicherheitsauflagen, die entsprechendes Personal erfordern, sowie die (Sub-)Vergabe an Standbetreiber, die für die Verköstigung sorgen.
Zwischenzeitlich war erwogen worden, die Festorganisation nach Sander und Zeiler Vorbild komplett in die Hand von Ortsvereinen zu übergeben. Die Bereitschaft hielt sich aber in Grenzen , blieb gar bei Null.
Das aktuelle Modell zielt daraufhin ab, dass die Schloss-Brauerei aus Reckendorf einsteigt. "Wir sind uns auch schon fast einig, nur der Vertragsabschluss fehlt noch. Stefan Kaiser bleibt mit den Barbetrieben im Boot, auch hier steht der Vertragsabschluss aber noch aus", skizziert Bürgermeister Hennemann einen Zwischenstand.
"Die Essensstände vergibt die Stadt selbst, dazu wird eine Arbeitsgruppe aus Stadträten und Verwaltung eingerichtet. Diese wird gerade gebildet und hat demnächst ihre erste Zusammenkunft. Es geht zunächst um die Sammlung möglicher Standbetreiber, wobei die Einheimischen Vorrang haben sollen bei Vergabekriterien bzw. Pacht", so der Bürgermeister.
Dass sich Veränderungen abzeichnen, hatte bereits der Tourismus-Referent des Stadtrates in dessen Schluss-Sitzung anklingen lassen. "Das Altstadtfest lief gut wie immer bei altbewährtem Rezept. So aber zum letzten Mal!", sagte Bernd Ebert und deutete an, dass die Aufgaben und Arbeiten von einem Partner auf mehrere Schultern verteilt werden.
Ein Ansatz dabei war, dass Vereine aus dem Stadtgebiet mit ins Boot genommen werden. Doch das Interesse hielt sich in Grenzen. Nach der ersten Zusammenkunft der Arbeitsgruppe im September kam es auch zu keinem zweiten Treffen mehr.