Neubaugebiet Gereuth: Verfahren verzögert sich

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Gedanken, die sich Mitglieder des Bauausschusses des Gemeinderates Untermerzbach im September dieses Jahres für ein Neubaugebiet in Gereuth vor Ort gemacht hatten, mussten teilweise wegen Einspruchs durch den Bund Naturschutz zurückgenommen werden. Das Foto zeigt von links Bürgermeister Helmut Dietz, Ortssprecherin Marion Leonhardt sowie die Gemeinderäte Robert Bohla und Jürgen Fromm.Helmut Will
Gedanken, die sich Mitglieder des Bauausschusses des Gemeinderates Untermerzbach im September dieses Jahres für ein Neubaugebiet in Gereuth vor Ort gemacht hatten, mussten teilweise wegen Einspruchs durch den Bund Naturschutz zurückgenommen werden. Das Foto zeigt von links Bürgermeister Helmut Dietz, Ortssprecherin Marion Leonhardt sowie die Gemeinderäte Robert Bohla und Jürgen Fromm.Helmut Will

Der Bund Naturschutz hat hinsichtlich der Einbeziehungssatzung für das Neubaugebiet Gereuth Einwände wegen des Artenschutzes erhoben.

In Untermerzbach wird gebaut. Der Gemeinderat hatte sich bei seiner Sitzung am Montag mit mehreren Bauanträgen zu befassen. Einwände hatte der Bund Naturschutz hinsichtlich der Einbeziehungssatzung für das Neubaugebiet in Gereuth bei der Anhörung von Trägern öffentlicher Belange erhoben.
Auf den Wiesen seien flächendeckend Bestände des Großen Wiesenknopfs festgestellt worden, der eine Futter- und Raupenpflanze des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings sei. Beide Arten unterlägen dem speziellen Artenschutz und ein Vorkommen der Arten im überplanten Bereich könne nicht ausgeschlossen werden. Außerdem befand der BN, dass im Geltungsbereich des überplanten Gebietes drei Erd-/Gewölbekeller vorhanden seien, die aufgrund ihrer Einflugöffnungen und Hangplatzangebote potenzielle Quartiere für Fledermäuse darstellten. Gefordert wurden zudem eine Ortsrandeingrünung und Ausgleichsflächen.
Dazu sagte Bürgermeister Helmut Dietz (SPD), dass bei einer Besprechung im Landratsamt eine Einigung erzielt worden sei, das Baugebiet etwas zurückzunehmen, indem man die in Privatbesitz befindlichen Flächen (vier Bauplätze) aus der Planung herausnimmt. Die Fläche gegenüber dem Feuerwehrgerätehaus werde als Einzelfläche ausgewiesen; hierfür seien die benötigten Ausgleichsflächen vorhanden. Für die Bauplätze könnten dann Einzelgenehmigungen ausgesprochen werden. Die geforderte Ortseingrünung könne westlich des geplanten Baugebietes auf öffentlichem Grund geschaffen werden.
"Dadurch, dass nun geprüft werden muss, ob die Keller tatsächlich als Quartiere für Fledermäuse dienen, und auch das Vorkommen des Wiesenknopf-Ameisenbläulings erst im Sommer des kommenden Jahres geprüft werden kann, kommt es nun leider zu Verzögerungen im Verfahren", bedauerte Dietz.
Zum Gebäude-Unterhalt mit Sanierung der Fenster am Feuerwehrgerätehaus mit BRK- und Bauhofbereich in Untermerzbach sagte der Bürgermeister, dass bei der Fenstersanierung am Gerätehaus bei den Arbeiten gravierende Schäden an verschiedenen Fenstern an der West- und Nordfassade festgestellt worden seien. "Das Schadensbild, das sich nach dem Abschleifen und Vorarbeiten an den Fenstern zeigte, war größer als erwartet. Deshalb liegen die Sanierungskosten der ausführenden Firma aus Ebern 400 Euro über der veranschlagten Summe von 1235 Euro, also nunmehr bei 1635 Euro", erläuterte der Gemeindechef. Eine Firma aus Memmelsdorf wurde daraufhin beauftragt, auch die Fenster des Bauhofgebäudes zu überarbeiten. Die Auftragsmehrung beträgt hier 2400 Euro, wobei die entstehenden Kosten bei der Ausführung durch den Bauhof mindestens vergleichbar wären, befand Helmut Dietz. Ergänzend fügte er hinzu, dass die genannten Fenster wegen der erheblichen Schäden zumindest im ersten Obergeschoss alle zwei bis drei Jahre kontrolliert und überarbeitet werden müssten. Die West- und Nordfenster müssten voraussichtlich bei der nächsten Überarbeitung in zwei bis drei Jahren erneuert werden. Für die Jahre 2019/2020 seien voraussichtlich von etwa 15 000 Euro für die Erneuerung einzuplanen.
Zu Tiefbohrungen (Altbohrungen) in der Gemarkung Gleusdorf stellte der Bürgermeister fest, dass diese Bohrungen auf der Flurnummer 1639 auf Dauer verfüllt und verschlossen würden. Diese Maßnahmen seien notwendig, um eine mögliches Ausströmen von Gasen (vornehmlich CO2 ) zu verhindern. In diesem Monat solle mit den Rodungen begonnen werden. Mit dem Abschluss der Maßnahme sei bis 2019 zu rechnen.
In diesem Zusammenhang verwies Ortssprecher Norbert Lohneiß auf einen kürzlich veröffentlichen Artikel, in dem auf geothermische Untersuchungen im Landkreis hingewiesen worden sei. Er erkundigte sich, ob für diese Zwecke nicht auch die vorhandenen Bohrungen genutzt werden könnten.
Bürgermeister Dietz führte aus, dass eine Informationsveranstaltung im Landratsamt Haßberge bezüglich dieser Untersuchungen stattfinden werde, dass aber wohl niemand das Risiko eingehen werde, für Untersuchungen 40 Jahre alte Bohrungen zu verwenden.
Dietz teilte mit, dass die Beschaffung von Tischen und Stühlen für die Bürgerwerkstatt in Untermerzbach, Marktplatz 7, anstehe. "Aufgrund von Lieferzeiten von etwa drei Monaten sollte bereits jetzt der Auftrag vergeben werden", schlug der Bürgermeister vor. Als Bedarf wurden 108 Stühle und 22 Tische ermittelt, wobei die Ausführung modellgleich mit denen in den anderen Gemeindehäusern erfolgen sollte. Er unterbreitete dem Gremium ein Angebot, das sich auf 18 000 Euro beläuft. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst, die Tische und Stühle anzuschaffen; der Auftrag wird an den günstigsten Anbieter vergeben.
Informatorisch teilte Dietz mit, dass die Ausschreibung für die Teilerschließung des Baugebiets "Erkel II" erfolgt sei. Angeschrieben wurden neun Firmen.
Für die Sanierung der Synagoge in Gleusdorf wurde vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege die Inanspruchnahme des Entschädigungsfonds befürwortet.
Mit Stolz verkündete Dietz den Erfolg des Ortes Untermerzach beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden", was bei der Abschlussveranstaltung in Waigolshausen gewürdigt wurde. Das Komm Untermerzbach erhielt im Rahmen des Wettbewerbs einen Sonderpreis.
Bürgermeister Dietz erinnerte an den Volkstrauertag am 19. November, an dem auch Gedenkfeiern in Memmelsdorf und Untermerzbach stattfänden. Er lud alle Gremiumsmitglieder dazu ein. Hierzu ergänzte Ortssprecher Norbert Lohneiß, dass die Gedenkfeier in Gleusdorf am Samstag, 25. November, nach dem Gottesdienst stattfinde.
Der Bürgermeister verwies noch auf den Weihnachtsmarkt am 2. Dezember, zu dem sich 52 Teilnehmer gemeldet hätten. Das Motto des diesjährigen Malwettbewerbs laute "Mein Adventskalender". Nach Aussagen der beauftragten Architekten bestünden gute Aussichten, dass auch die Toiletten und die Küche im Anwesen Marktplatz 7 bis dahin fertiggestellt und benutzbar sein werden.
Gemeinderat Gerald Karl (Bürgerblock, FW) möchte, dass die Sitzgruppe am Panoramaweg gerichtet wird. Auch sollte in Buch nochmals eine Geschwindigkeitsmessung, aus Richtung Gereuth kommend, erfolgen. Hierzu verwies Bürgermeister Dietz darauf, dass dieses Anliegen bereits bekannt und H. Büchner vom Bauhof bereits informiert worden sei. Gemeinderätin Sandra Schramm (CSU) bat darum, die Beleuchtung am Feuerwehrgerätehaus zu prüfen, da bei Feuerwehrübungen in den Abendstunden Probleme aufträten. Auch müsse im Bereich des Anwesens Beringer eine Birke zurückgeschnitten werden, da diese die Straßenbeleuchtung beeinträchtige.
Folgenden Bauvorhaben wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt: Bauantrag von Nadja Wunder und Nils Sonka zur Errichtung eines Einfamilienwohnhauses mit Kosmetiksalon in Untermerzbach, Flurnummer 1051; Bauantrag der Rösler Holding GmbH & Co. KG zum Neubau eines Bürogebäudes "Rösler Academy" auf den Flurnummern 921, 1430 und 1433 in der Gemarkung Memmelsdorf, Vorstadt 1; Bauantrag Sandra Götz und Manuel Wolfram zur Errichtung eines Einfamilienwohnhauses mit Doppel- und Einzelgarage auf Flurnummer 100.