Millionen-Investitionen stehen an

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Über aktuelle Themen in der Gemeinde Pfarrweisach unterhielt sich Bürgermeister Ralf Nowak (stehend) mit den Bürgern im Bürgerzentrum Kraisdorf. Foto: Simon Albrecht
Über aktuelle Themen in der Gemeinde Pfarrweisach unterhielt sich Bürgermeister Ralf Nowak (stehend) mit den Bürgern im Bürgerzentrum Kraisdorf. Foto: Simon Albrecht
Die energetische Sanierung des Pfarrweisacher Rathauses steht an, wobei die Kommune auf staatliche Unterstützung bauen kann. Dennoch eckte der hohe Anteil der Planungs- und Architektenkosten an der Gesamtinvestition bei der Bürgerversammlung an. Foto: Archiv/Kestel
Die energetische Sanierung des Pfarrweisacher Rathauses steht an, wobei die Kommune auf staatliche Unterstützung bauen kann. Dennoch eckte der hohe Anteil der Planungs- und Architektenkosten an der Gesamtinvestition bei der Bürgerversammlung an.  Foto: Archiv/Kestel
 

Die Gemeinde Pfarrweisach plant größere Projekte im Straßenbau und bei der Sanierung von Rathaus und Grundschule.

Der Schneeräumdienst in der Gemeinde Pfarrweisach, der Breitbandausbau, Schäden durch den Biber, die Sanierung des Rathauses und eine Außenstelle der Musikschule Ebern in der Gemeinde Pfarrweisach - das waren die beherrschenden Themen der Bürgerversammlung, die am Mittwoch im Bürgerzentrum von Kraisdorf für die gesamte Gemeinde Pfarrweisach stattgefunden hat.


Unerwarteter Geldsegen

Rund 60 Bürger, vornehmlich aus Kraisdorf, hatten den Weg ins Bürgerzentrum gefunden, wo Bürgermeister Ralf Nowak, (ULB) zu Beginn eine Stunde lang Zahlen aus dem Haushalt und die Projekte in den nächsten Jahren vorstellte. "Das Bürgerzentrum ist für alle da, deswegen haben wir in Kraisdorf angesetzt", sagte er zu Beginn.
Besonders freue ihn die Entwicklung der Gewerbesteuer, bei der man im vergangenen Jahr 50 000 Euro mehr eingenommen habe als erwartet. 80 000 Euro waren im Etat angesetzt, 130 000 Euro klingelten bis Jahresende in der Kasse. Das ist ein Plus von 63 Prozent.

Im Beisein der meisten Gemeinderäte sagte er den Bürgern, die Gemeinde dürfe kostenmäßig nur ihre Pflichtaufgaben erfüllen oder kostendeckende Einrichtungen unterhalten. Im Ausblick nannte Nowak einige sehr kostenintensive Projekte für den Gemeindesäckel: die Sanierung der Gemeindestraße von der B 303 nach Pfarrweisach, einen damit verbundenen Kauf eines Anwesens in Pfarrweisach, um die Kreuzung in der Dorfmitte zu entschärfen, sowie die Sanierung der Grundschule und des Rathauses. Zwei bis drei Millionen Euro können hier in den nächsten Jahren investiert werden, wobei Nowak mit "stattlichen" staatlichen Zuschüssen rechnet.
Auch das Dach des Alten Brauhauses in Rabelsdorf stehe zur Sanierung an, was mit 40 000 Euro zu Buche schlagen werde. Für die Feuerwehr Kraisdorf sei für 2018 der Erwerb eines neuen Fahrzeugs geplant sowie je eine Tragkraftspritze für Lohr und Kraisdorf.


Ausbaupläne

Zum Thema Breitbandausbau hoffte Nowak ("Wir sind ganz nah dran"), dass Ende Januar die Haushalte in der Gemeinde mit schnellem DSL versorgt seien - außer in Kraisdorf die Siedlung "Am Kayertal" und Herbelsdorf; hier könne erst im nächsten Jahr angeschlossen werden.
Für Kraisdorf sei für die Jahre 2019 und 2020 der Ausbau der Weißgasse geplant, danach die Straße "Eberner Höhe",. Vorher schon wolle man den Spielplatz am Denkmal sanieren. Hier bat er die Bürger und tatkräftige Eigenhilfe.

Bei der Diskussion zeigten sich die Bürger unzufrieden mit dem Schneeräumdienst in der Gemeinde. Nach Ansicht von zweitem Bürgermeister Rüdiger Kuhn (CSU) müsse der Streuplan der Gemeinde überarbeitet werden, weil sich in der Versammlung vor allem Anlieger aus Nebenstraßen beschwerten. Sie hätten in diesen Tagen durch die Witterungsverhältnisse "eine Eisbahn" vor der Tür.

Auf die Schäden durch den Biber angesprochen antwortete Nowak: "Wenn es akut wird, dass er neu baut, wird er gestört werden". Die Gemeinde stehe hier in enger Zusammenarbeit mit dem "Biber-Beauftragten", Wolfgang Lappe aus Ebern. Vor allem Gerhard Eller forderte den Bürgermeister auf, Kosten und Schäden in der Gemeinde zu reduzieren.


Das Projekt Rathaus

Als es um die anstehende energetische Sanierung des Rathauses in Pfarrweisach ging, hob Gemeinderat Christoph Göttel die Bedeutung für die Gemeinde hervor. Wenn die Gemeinde "nur mit 30 000 Euro dran hängenbleibt, ist das eine großartige Sache". Was ihn ärgere, seien die Planungskosten. So müssten insgesamt 50 000 Euro für Architekt und Gutachten ausgegeben werden - bei rund 300 000 Euro Gesamtkosten.
Eine mögliche Einrichtung einer Filiale der Musikschule Ebern in Pfarrweisach sei nicht als Konkurrenz, sondern vielmehr als Ergänzung für die beiden Blaskapellen in der Gemeinde (Blasmusik Kraisdorf und Musikverein St. Kilian in Pfarrweisach) zu verstehen, versicherte der Bürgermeister. Herbert Schönmann als Vorsitzender der Blasmusik Kraisdorf sagte dazu, dass sich das Projekt schon fünf Jahre hinziehe. "Es funktioniert überall, nur in der Gemeinde Pfarrweisach nicht - da kommt nichts zusammen". Nowak will sich des Themas annehmen.
Ein besonderes Lob hatte der Bürgermeister für das gemeindeeigene Schwimmbad und den Schwimmbadverein in Kraisdorf parat. Bei der überörtlichen Rechnungsprüfung habe ihm der Rechnungsprüfer bestätigt, dass "die 5000 Euro, die die Gemeinde jedes Jahr zum Betrieb des Bades zuschießt, gut angelegt sind".
Bei einem Ortstermin mit dem Rechnungsprüfer sei dieser angetan gewesen vom Zustand des Bades und von der modernen Anlage.