Licht und Schatten im Stadtwald

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Laub- und Nadelbäume in einem gesunden Verhältnis will der Eltmanner Förster Christian Bartsch im Stadtwald haben. Das teilte er dem Stadtrat mit, dem er erstmals einen Arbeitsbericht vorlegte. Foto: dpa/Archiv
Laub- und Nadelbäume in einem gesunden Verhältnis will der Eltmanner Förster Christian Bartsch im Stadtwald haben. Das teilte er dem Stadtrat mit, dem er erstmals einen Arbeitsbericht vorlegte.  Foto: dpa/Archiv
Der neue Eltmanner Stadtförster ist Christian Bartsch.Foto: Brigitte Krause
Der neue Eltmanner Stadtförster ist Christian Bartsch.Foto: Brigitte Krause
 

Die Eltmanner sind zufrieden mit ihrem Forst, allerdings wirft er in naher Zukunft nicht mehr genug Hackschnitzel ab, um das Heizkraftwerk am Hahn zu befeuern. Deshalb sollen Energiewälder angelegt werden, entschied der Stadtrat.

Neue Wege will die Stadt Eltmann gehen, wenn es um die Erzeugung der Hackschnitzel für das städtische Heizkraftwerk geht. Der Stadtrat ging in seiner Sitzung am Mittwochabend im Rathaus auf den Vorschlag des neuen Stadtförsters Christian Bartsch ein, sukzessive Energiewald anzulegen, um den Stadtwald zu schonen. Das Heizkraftwerk steht im Baugebiet "Am Hahn".

5000 bis 6000 Kubikmeter Hackschnitzel benötigt das Eltmanner Heizkraftwerk pro Jahr, etwa die Hälfte davon liefert der Stadtwald. Das war bisher kein Problem, denn bei Durchforstungen und bei der Jungpflege fiel genügend Schwachholz an, um die Hackschnitzel herzustellen.

In zehn Jahren an den Grenzen angekommen

"Aber in zehn Jahren spätestens stoßen wir da an unsere Grenzen", erklärte der Förster.
Mittlerweile sei der Wald in einem Pflegezustand, dass nicht mehr in diesem Umfang durchforstet werden sollte, betonte Bartsch, vor allem auch, weil die Brennholznachfrage weiterhin steigt. Der Förster erklärte dem Stadtrat, dass sein erklärtes Ziel sei, dem Wald mehr Zuwachs zu gönnen.

Deswegen schlug Christian Bartsch vor, sich mit dem Thema Energiewald auseinanderzusetzen. Kurz-Umtriebs-Plantagen nennt der Fachmann solche "Wälder". Landwirtschaftliche Flächen werden mit schnell wachsenden Baumarten, meist Pappeln, aufgeforstet. Nach acht Jahren kann geerntet werden.

Für den Eltmanner Bedarf schlug Bartsch vor, jährlich etwa zwei Hektar anzulegen. Städtische Flächen dafür gebe es ausreichend, auch sei die Plantage keine Aufforstung im bürokratischen Sinne; der Grund bleibe landwirtschaftliche Fläche und könne später wieder als Wiese oder Acker genutzt werden.

Das Thema soll im Herbst im Wald- und Flurausschuss nochmals eingehend behandelt werden, ebenso wie das Thema Wegebau. "Wir müssten in die Wald- und Flurwege investieren", mahnte Christian Bartsch an und zeigte einige besonders starke Beschädigungen durch den Starkregen um Pfingsten. "Der Stadt ist dabei ein Schaden von rund 20 000 Euro entstanden, aber es ist natürlich nachvollziehbar, dass die staatlichen Fördermittel in die echten Hochwasserregionen fließen", erklärte Bartsch.

Plus erwirtschaftet

Er erläuterte auch den Waldwirtschaftsplan. Ein leichtes Plus wurde erwirtschaftet im ersten Jahr seines Wirkens in Eltmann. Deutlich aufgestockt werden konnten die Fördermittel. So gibt es neue Vertragsnaturschutzprogramme, etwa zur Sicherung von Biotopbäumen, die eine jährliche Förderung von 14 000 Euro in den Haushalt spülen.

Zur Situation nach dem Hangrutsch in Dippach erklärte Bartsch, dass Anfang August nochmals eine Begehung mit allen Fachbehörden stattfindet. Die Obere Naturschutzbehörde habe bereits signalisiert, dass es möglich sei, am Hang Bäume einzuschlagen.

Auch neu gepflanzt wurde im Eltmanner Stadtwald: fast 8000 Jungbäume, fast ausschließlich aus dem eigenen Wald. Dabei handelt es sich vorwiegend um die Weißtanne. Diese Baumart kommt mit dem Schatten in Buchen- und Eichenwäldern zurecht und soll dafür sorgen, dass der Stadtwald ein Mischwald bleibt und der Laubholzanteil nicht zu groß wird. Vorwiegend auf Trockenstandorten habe er außerdem die seltenen Arten Elsbeere und Speierling pflanzen lassen, informierte der neue Stadtförster.

Themen aus Roßstadt

Weitere Themen behandelte der Stadtrat. Auf die Frage von Alois Hofmann informierte Bürgermeister Michael Ziegler darüber, dass die neuen Spielgeräte für den Spielplatz in Roßstadt bestellt sind. 40 000 Euro kostet die Neuausstattung, die Ziegler in zwei Jugendbürgerversammlungen mit der örtlichen Jugend besprochen hat.

Gleich nach Lieferung in einigen Wochen würden die Geräte aufgestellt, kündigte der Bürgermeister an.
Die Rücksichtslosigkeit vieler Hundebesitzer sprach Stadtrat Werner Lang an. Nicht nur, dass der Hundekot Schwierigkeiten macht, auch in der Roßstadter Flur schleiche sich eine Entwicklung ein, die für Ärger sorgt: "Da kommen Autos mit Bamberger Kennzeichen, parken auf Flurwegen, die eigentlich für Pkw gesperrt sind, lassen zwei oder drei Hunde laufen und fahren weg, ohne sich um die Hinterlassenschaften zu kümmern", erzählte Lang.

Zweiter Bürgermeister Hans-Georg Häfner forderte dazu auf, solche Fälle mit Autokennzeichen bei der Stadt zu melden und sich als Zeuge zur Verfügung zu stellen. "Dann erlassen wir auch gnadenlos Bescheide", ergänzte Bürgermeister Michael Ziegler. In letzter Zeit hätten einige Hundehalter für ihr Fehlverhalten zahlen müssen. Das sei die einzige Handhabe, Appelle verhallten ungehört.