"Lastenträger der Gesellschaft"

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Mit einer Feier am Festplatz nahm die Feuerwehr Limbach ihr neues Tanklöschfahrzeug in Betrieb. Den Segen spendete der Diakon Joachim Stapf. Fotos: sw
Mit einer Feier am Festplatz nahm die Feuerwehr Limbach ihr neues Tanklöschfahrzeug in Betrieb. Den Segen spendete der Diakon Joachim Stapf. Fotos: sw
Aus der alten Sämaschine wurde ein besonders origineller Anhänger mit Bank und Grill. Den Umbau erläuterte Michael Wittig (Mitte).
Aus der alten Sämaschine wurde ein besonders origineller Anhänger mit Bank und Grill. Den Umbau erläuterte Michael Wittig (Mitte).
 
Stolz sitzt Niclas Wiemann auf den "Porsche Junior" seines Vaters. Der Bulldog ist Baujahr 1960 und trägt noch die Original-Lackierung.
Stolz sitzt Niclas Wiemann auf den "Porsche Junior" seines Vaters. Der Bulldog ist Baujahr 1960 und trägt noch die Original-Lackierung.
 
Der kleine Nico Baum aus Göttingen war in Limbach zum ersten Mal bei einem Oldtimer-Bulldog-Treffen. Der rote Porsche mit der verbreiterten Achse faszinierte den Buben.
Der kleine Nico Baum aus Göttingen war in Limbach zum ersten Mal bei einem Oldtimer-Bulldog-Treffen. Der rote Porsche mit der verbreiterten Achse faszinierte den Buben.
 

Das Hochwasser hat gezeigt, wie wichtig die Feuerwehren sind. Dazu gehört eine gute Ausstattung, die bei der Limbacher Truppe mit einem neuen Auto jetzt verbessert wurde. Mit der Übergabefeier war eine Oldtimerschau verbunden.

Mit einer feierlichen Segnung nahm die Freiwillige Feuerwehr Limbach am Sonntag ihr "neues" Tanklöschfahrzeug in Betrieb. Das alte Löschfahrzeug (ein LF8) nochmals herzurichten, wäre unrentabel gewesen, wie Kommandant Christian Schmitt sagte. Da traf es sich günstig, dass die Stadt Köln ein Tanklöschfahrzeug ausmusterte. Das Fahrzeug, Baujahr 1992, musste ein bisschen überarbeitet werden und wird mit seiner umfangreichen Ausrüstung einschließlich schwerem Atemschutz in Limbach sicherlich gute Dienste tun.

Schmitt dankte der Stadt Eltmann, die den Kaufpreis trug, während die Ehrenamtlichen der Feuerwehr ihre Arbeitsleistung in das Fahrzeug steckten. Auch Kreisbrandinspektor Georg Pfrang lobte die Stadt Eltmann für ihr finanzielles Engagement für die Feuerwehren. Ohne ordentliche Ausrüstung könnten die Feuerwehrleute ihren vielfältigen Aufgaben nicht nachkommen, sagte er.

Zweiter Bürgermeister Georg Häfner stellte heraus, dass Eltmann eine der größten Stützpunktwehren im Landkreis Haßberge darstelle. Vor allem die technischen Hilfeleistungen seien immer komplexer und stellten hohe Anforderungen an Ausrüstung und Ausbildung der Feuerwehren. Gerade durch die A 70 seien die Feuerwehren stark gefordert. Naturkatastrophen wie aktuell das Hochwasser zeigten auf, wie wichtig das Ehrenamt für die gesamte Gesellschaft ist.

"Ihr seid die Lastenträger der Gesellschaft und deshalb ist der Segen Gottes besonders wichtig", betonte Diakon Joachim Stapf bei der kirchlichen Segnung des Fahrzeuges, in die alle Feuerwehrleute einbezogen wurden. Stapf richtete das Augenmerk auch auf die psychisch schwierigen Situationen, die Feuerwehrleute zu bewältigen haben. Sie helfen dabei, wie er sagte, Schicksalsschläge und Leid zu lindern und leisten einen Dienst, auf den niemand verzichten könne. In Feuerwehr-Montur gingen dem Diakon bei der Segnung die beiden Ministrantinnen Sofia Schuhmann und Celina Kaden zur Hand.

Verbunden war die Fahrzeugweihe mit einem Oldtimer-Treffen. Diese Veranstaltung hatte die Feuerwehr vor einigen Jahren eingeführt.

Es gab Interessantes zu sehen. "Die Sämaschine stand jahrelang bei Limbach im Acker, jetzt wird sie wenigstens wieder verwendet." Mit einem Schmunzeln erklärte Michael Wittig einigen Besuchern des Limbacher Oldtimer-Bulldog-Treffens den Werdegang des landwirtschaftlichen Gerätes. Aus der Sämaschine ist mittlerweile ein besonderer Anhänger geworden - mit Bank und Grill.

Bastler, Schrauber und Bulldogfreunde trafen sich am Sonntag in Limbach, um ihre eigenen Schätze zu präsentieren und die Oldtimer anderer zu bewundern. "Dieselgespräche" allerorten. Auch für viele Radler auf dem Maintalradwanderweg war die Traktorenschau ein guter Grund, eine Pause einzulegen.
Da fanden sich Hanomags und Lanz in trauter Nachbarschaft mit Porsches ein. Dazwischen stand als "Exot" ein Bugatti-Pkw.

Stolz saß Niclas Wiemann auf dem "Porsche Junior" von 1960. Den knallroten Bulldog hat seine Familie über die Jahrzehnte so gut gepflegt, dass er heute noch in Originalfarbe dasteht.

Noch täglich im Einsatz ist der Porsche der "Maschinengemeinschaft Unterdorf Mechenried". Auf den ersten Blick wirkt er etwas seltsam proportioniert, denn seine Achsen wurden verbreitert. Auf diese Umbauten hatte früher die Firma Geier und Sohn in Haßfurt das Patent. Mit dem Radabstand von zwei Metern ist das historische Teil ideal zum Durchfahren von Rüben- oder Kartoffeläckern.