Landkreis zahlt Notsicherung für Schloss Ebelsbach mit

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An der Ostfassade des Schlosses ist die Plane defekt, die vor Witterungseinflüssen schützen soll. Auch dieser Teil des Schlossgebäudes muss in die Notsicherung einbezogen werden. Die Maßnahmen sollen Ende des Monats umgesetzt werden. Foto: Andreas Lösch
An der Ostfassade des Schlosses ist die Plane defekt, die vor Witterungseinflüssen schützen soll. Auch dieser Teil des Schlossgebäudes muss in die Notsicherung einbezogen werden. Die Maßnahmen sollen Ende des Monats umgesetzt werden.  Foto: Andreas Lösch

Der Kreisausschuss des Kreistages beschloss, seinen Beitrag zur Substanzerhaltung von Schloss Ebelsbach zu leisten. 50 000 Euro sind jetzt erforderlich. Die Vorstellung, wie es mit dem vom Feuer zerstörten Gebäude weitergeht, ist klar.

Gemeinde, Landkreis und Denkmalschutzbehörde müssen jetzt rasch handeln, um das Schloss Ebelsbach vor dem weiteren Verfall zu bewahren. Noch vor dem Wintereinbruch ist eine Notsicherung erforderlich, damit die vorhandene Substanz des 2009 von einem Feuer weitgehend zerstörten Gebäudes mitten in Ebelsbach wenigstens einigermaßen erhalten wird. Viel Intaktes ist ohnehin nicht mehr da.

In seiner Sitzung am Montagnachmittag in Haßfurt hat der Kreisausschuss des Kreistags zugesagt, über 5000 Euro für die Notsicherungsmaßnahmen am Hauptgebäude des Schlosses aufzubringen. Eine ähnliche Summe zahlt die Gemeinde Ebelsbach. Das Landesamt für Denkmalpflege steuert 30 000 Euro bei; knapp 10 000 Euro kommen aus kulturellen Stiftungen, so dass die rund 50 000 Euro, die die Notsicherung kostet, finanziert sind.

Ende Oktober sollen die Arbeiten beginnen - rechtzeitig vor dem Winter. Bernhard Joos (Landratsamt) beschrieb die Mängel. Kaputte Fenster sowie undichte Dachabdeckungen und defekte Planen haben dazu geführt, dass Nässe eindringt, die dem Schloss zusetzt, auch in den Gebäudeteilen, die das Feuer nicht direkt berührt hatte. "Es sind sehr umfangreiche Reparaturarbeiten notwendig", erklärte Bernhard Joos. Die Notsicherung wird im Zuge einer Ersatzvornahme des Landratsamtes ausgeführt.

Wie geht es weiter? Ein Gericht in Köln hat inzwischen einen Nachtragsliquidator eingesetzt, der die Eigentumsverhältnisse klären soll. Das ist der Würzburger Rechtsanwalt David Herzog. Er hat sich bereits an die Arbeit gemacht und versucht, sich derzeit einen Überblick über die Einträge in den Grundbüchern zu verschaffen.
Ziel des Landkreises und der Gemeinde Ebelsbach ist erstens die Notsicherung. Zweitens soll das Gebäude an einen Investor verkauft werden mit dem Ziel, es drittens zu sanieren.

Auf eine Anfrage von Kreisrat Günther Geiling (CSU) hin nahm der Landrat auch Stellung zu dem Vorstoß des neugegründeten Schlossvereins Phönix Ebelsbach, der bei der Revitalisierung mitwirken will und nach eigenen Angaben ein Konzept für die Rettung von Schloss Ebelsbach erarbeitet hat. Der Kreis schweige nicht und lasse den Schlossverein auch nicht links liegen, wehrte sich Wilhelm Schneider gegen solche Vorwürfe. Er selbst, sagte der Landrat, habe drei Mal bei dem Verein angerufen, aber niemanden dort erreicht.


Konzepte müssen her

Der Landrat warnte davor, "dass man sich auf Abenteuer einlässt". Gemeinde und Landkreis bräuchten ein Finanzierungs- und ein Nutzungskonzept, betonte Schneider. Günther Geiling, der Vorsitzende der CSU-Kreistagsfraktion, machte deutlich, es sei "wünschenswert, dass Bewegung in die Sache kommt". Nach seiner Meinung wäre es allerdings schlimm, wenn das Schloss ein zweites Mal in falsche Hände fallen würde...