"Mittelsetz II" beschäftigte den Zeiler Stadtrat am Montagabend
Gesunden und schönen Wohnraum will die Stadt Zeil mit ihrem neuen Baugebiet"Mittelsetz II" anbieten, darin ist sich der Stadtrat einig, wie am Montag in der Sitzung des Gremiums deutlich wurde.
Planerin Erika Stubenrauch beschrieb, wie der Lärmschutz für das Gebiet mit den 25 Bauplätzen aussehen soll: Zum Teil gibt es einen etwa viereinhalb Meter hohen Erdwall, auf den noch Lärmschutzwände mit 1,20 Meter aufgesetzt werden, zum Teil (Richtung Kreisverkehr) werden Kombinationen aus Gabionen und Holzwänden aufgestellt.
Weil die Häuser zwei Vollgeschosse haben dürfen, muss der Lärmschutz eine bestimmte Höhe haben, um die Richtwerte einzuhalten. Dabei soll sich der Ortseingang von Haßfurt aus mit viel Grün präsentieren.
Einladung für die Sprayer? Lieber nicht
Die Kombination aus Gabionenmauer und Holz wertete Ingenieurin Erika Stubenrauch als "sehr ansehnliche Geschichte". Andere Konstruktionen mit glatten Flächen wurden verworfen, weil diese geradezu magische Anziehungskraft auf Sprayer haben, wie auch deutlich wurde.
Den Lärmschutz lässt sich die Stadt etwas kosten: Rund 440 000 Euro müssen eingeplant werden - eventuell mehr, wie Planerin Stubenrauch ausführte, denn der Baugrund muss untersucht werden. Bei einer Lärmschutzwand können erhebliche statische Kräfte frei werden, daher muss der Baugrund geeignet sein - oder eben dafür vorbereitet werden, und das kann sich auf die Kosten niederschlagen.
Tempo 100 außerhalb der Stadtmauern
Ein anderer Faktor ist der zugrunde gelegte Messwert 100 Stundenkilometer im Straßenverkehr. Würde das Ortsschild vor den Kreisverkehr in Richtung Haßfurt gesetzt, so müsste der Lärmschutz nicht ganz in dieser Dimension erfolgen, wurde in der Sitzung deutlich. Bürgermeister Thomas Stadelmann (SPD) berichtete von einem Gespräch mit dem Staatlichen Bauamt, das in dieser Frage "eine klare Absage erteilt hat".
Bei all dem Hin und Her gab Stadträtin Adelinde Friedrich (CSU) zu bedenken, "gesundes Wohnen muss uns ein Anliegen sein", und Lärm sei nun einmal gesundheitsschädlich. Auch im Blick auf das in der Nachbarschaft entstehende Gewerbegebiet solle das neue Wohngebiet gut abgeschirmt sein: "Unsere Pflicht ist es, die Anwohner zu schützen."
Vielleicht sollte man an dieser Stelle nicht vergessen, daß das neue Baugebiet in einem sehr sensiblen Bereich (Naturschutz) ausgewiesen wurde. Es liegt hier meiner Meinung nach eine starke Gefährdung der umliegenden Tier-) u. Pflanzenwelt vor.
Leider hat die Stadt Zeil unter Bgm. Stadelmann in letzter Zeit kein übergeordnetes Interesse an Naturschutz bewiesen
(rigorose Abholzung von Grünanlagen innerhalb von Zeil, das neue Gewerbegebiet usw.) Was kommt noch?