Lärmschutz fürs neue Zeiler Baugebiet

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Auf dieser Fläche (Vordergrund), jenseits des Gewerbegebiets Gröbera (im Hintergrund), entsteht bald Wohnraum in Zeil. Damit die zweigeschossigen Häuser vor dem Verkehrslärm am Ortseingang von Haßfurt her geschützt sind, müssen hier teils Lärmschutzwall, teils Lärmschutzwände aufgestellt werden.Brigitte Krause
Auf dieser Fläche (Vordergrund), jenseits des Gewerbegebiets Gröbera (im Hintergrund), entsteht bald Wohnraum in Zeil. Damit die zweigeschossigen Häuser vor dem Verkehrslärm am Ortseingang von Haßfurt her geschützt sind, müssen hier teils Lärmschutzwall, teils Lärmschutzwände aufgestellt werden.Brigitte Krause

"Mittelsetz II" beschäftigte den Zeiler Stadtrat am Montagabend

Gesunden und schönen Wohnraum will die Stadt Zeil mit ihrem neuen Baugebiet"Mittelsetz II" anbieten, darin ist sich der Stadtrat einig, wie am Montag in der Sitzung des Gremiums deutlich wurde.

Planerin Erika Stubenrauch beschrieb, wie der Lärmschutz für das Gebiet mit den 25 Bauplätzen aussehen soll: Zum Teil gibt es einen etwa viereinhalb Meter hohen Erdwall, auf den noch Lärmschutzwände mit 1,20 Meter aufgesetzt werden, zum Teil (Richtung Kreisverkehr) werden Kombinationen aus Gabionen und Holzwänden aufgestellt.

Weil die Häuser zwei Vollgeschosse haben dürfen, muss der Lärmschutz eine bestimmte Höhe haben, um die Richtwerte einzuhalten. Dabei soll sich der Ortseingang von Haßfurt aus mit viel Grün präsentieren.

Einladung für die Sprayer? Lieber nicht

Die Kombination aus Gabionenmauer und Holz wertete Ingenieurin Erika Stubenrauch als "sehr ansehnliche Geschichte". Andere Konstruktionen mit glatten Flächen wurden verworfen, weil diese geradezu magische Anziehungskraft auf Sprayer haben, wie auch deutlich wurde.

Den Lärmschutz lässt sich die Stadt etwas kosten: Rund 440 000 Euro müssen eingeplant werden - eventuell mehr, wie Planerin Stubenrauch ausführte, denn der Baugrund muss untersucht werden. Bei einer Lärmschutzwand können erhebliche statische Kräfte frei werden, daher muss der Baugrund geeignet sein - oder eben dafür vorbereitet werden, und das kann sich auf die Kosten niederschlagen.

Tempo 100 außerhalb der Stadtmauern

Ein anderer Faktor ist der zugrunde gelegte Messwert 100 Stundenkilometer im Straßenverkehr. Würde das Ortsschild vor den Kreisverkehr in Richtung Haßfurt gesetzt, so müsste der Lärmschutz nicht ganz in dieser Dimension erfolgen, wurde in der Sitzung deutlich. Bürgermeister Thomas Stadelmann (SPD) berichtete von einem Gespräch mit dem Staatlichen Bauamt, das in dieser Frage "eine klare Absage erteilt hat".

Bei all dem Hin und Her gab Stadträtin Adelinde Friedrich (CSU) zu bedenken, "gesundes Wohnen muss uns ein Anliegen sein", und Lärm sei nun einmal gesundheitsschädlich. Auch im Blick auf das in der Nachbarschaft entstehende Gewerbegebiet solle das neue Wohngebiet gut abgeschirmt sein: "Unsere Pflicht ist es, die Anwohner zu schützen."

Könnte man nicht doch...?

Die Tatsache, dass Erika Stubenrauch in die Diskussion gab, dass eine Ortsschildversetzung unter dem Strich sicherlich ein Drittel der Kosten für den Lärmschutz sparen würde, beschäftigte die Stadträte dennoch. Auf dem Weg zu den nächsten Schritten soll noch einmal das Gespräch mit dem Staatlichen Bauamt gesucht werden.

Zur Bebauungsplanänderung für "Mittelsetz II" durch die Verlagerung einer Bushaltestelle inklusive E-Tankstellen im Gebiet ging das Gremium die Anregungen aus der Beteiligung der Träger der öffentlichen Belange (33 Behörden, Kommunen und sonstige offizielle Stellen) nach der erneuten öffentlichen Auslegung durch. In diesem Rahmen hatte ein Zeiler angeregt, im Interesse der Kinder und Familien im Wohngebiet doch einen Kinderspielplatz in der Nähe der geplanten Bushaltestelle einzurichten. Der Stadtrat stellte sich aber hinter die Beurteilung der Verwaltung. Genug andere Kinderspielplätze sind kurzläufig erreichbar. Ein Spielplatz in der Nähe einer Bushaltestelle sei außerdem wegen des erhöhten Verkehrsflusses dort an einem solchen Standort nicht geeignet.

Höhere Strompreise ab März 2019

Ein Punkt in der Sitzung im Rathaus war schließlich noch die anstehende Strompreiserhöhung. Wie vom Werkausschuss vorberaten, billigte das Gremium, die Strompreise im Grundversorgungstarif um 0,63 Cent pro Kilowattstunde netto in den Arbeitspreisen und im Grundpreis um 17,83 Euro pro Jahr netto anzuheben. Laut Bürgermeister Stadelmann sind das Mehrkosten im Jahr für einen Vier-Personen-Haushalt von geschätzt 40 bis 50 Euro im Jahr. Der Heizungstarif "Zeiler Therm" für Mehrverbraucher ist ohnehin bereits ein Sonderpreis und auch im Vergleich mit Billigstromanbietern sehr günstig, wie es hieß. Das bleibt er auch.

Günter Bier von den Zeiler Stadtwerken erläuterte, dass der Strompreis vermutlich nicht ganz so hoch ansteigen werde. Die Kostenprüfung erfolgt in den nächsten Wochen. Die neuen Preise sollen erst ab 1. März 2019 gelten.