Lack, Glanz und ein Champion

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Symbiose: Ein Pferd grast hinter dem rausgeputzten Fendt Dieselross. Schließlich ist die Marke Fendt im Allgäu beheimatet, und dort heißen die Pferde "Rösser". Fotos: Simon Albrecht
Symbiose: Ein Pferd grast hinter dem rausgeputzten Fendt Dieselross. Schließlich ist die Marke Fendt im Allgäu beheimatet, und dort heißen die Pferde "Rösser". Fotos: Simon Albrecht
Spartanisch: das Cockpit eines Renault, Baujahr 1925.
Spartanisch: das Cockpit eines Renault, Baujahr 1925.
 
Motorrad-Freaks unter sich.
Motorrad-Freaks unter sich.
 
Ernst Möller war mit seiner NSU Lux mit Beiwagen bei allen 18 Oldtimertreffen in Frickendorf dabei.
Ernst Möller war mit seiner NSU Lux mit Beiwagen bei allen 18 Oldtimertreffen in Frickendorf dabei.
 
 
Von diesem "Champion 400H laufen in Deutschland laut dessen Besitzer Wolfgang Kröger (links im Bild) nur noch zwei Exemplare. Nur knapp 2000 solcher Autos sind von 1953 bis 1957 gebaut worden.
Von diesem "Champion 400H laufen in Deutschland laut dessen Besitzer Wolfgang Kröger (links im Bild) nur noch zwei Exemplare. Nur knapp 2000 solcher Autos sind von 1953 bis 1957 gebaut worden.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Einige der Motorräder sind so alt wie die Kirche im Hintergrund aus dem Jahr 1929.
Einige der Motorräder sind so alt wie die Kirche im Hintergrund aus dem Jahr 1929.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

In Frickendorf standen die Veteranen der Landstraße und der Landwirtschaft im Blickpunkt.

A bissla Blech, a bissla Lack - fertig ist der Hanomag". An den Reim aus der Gründungszeit der Bulldog-Marke "Hanomag" erinnerte am Feiertag, 1. Mai, ein Besucher des "Haßberge-Oldtimer-Treffens" der Motorradfreunde Frickendorf.

Und in der Tat: Heuer schienen es die Hanomags zu sein, die beim Oldtimer-Treffen der Motorradfreunde Ebern-Frickendorf bei den Bulldogs den zahlenmäßig größeren Anteil hatten, neben den knallroten Porsches, den dezent-grauen Eicher oder den grünen Fendt-Dieselrössern, die sich auf den beiden Wiesen unter vielen Autos vor allem der jüngeren Generation mischten. Und mit "jünger" sind solche Exponate gemeint, die erst um die 30 Jahre auf dem Buckel haben, aber schon als Oldtimer gelten.

Ein Wiedersehen besonderer Art erlebte ein Besucher aus Hofheim: "Mit dem Auto habe ich 1974 meine Führerscheinprüfung gemacht", und deutet auf einen BMW 1600 aus dem Jahr 1970.


Zahlreiche Hingucker

Einer der vielen Hingucker war der "Champion" von Wolfgang Kröger aus Bad Staffelstein. Im feinen Smaragdgrün lackiert bringt das Gefährt aus dem Jahr 1953 immerhin 15 PS auf die Straße. Kaum hatte es auf der Wiese geparkt, war das Auto schon von Besuchern umzingelt. Geduldig beantwortete Kröger die Fragen zu seinem Auto, von dem es seiner Aussage nach nur noch zwei intakte Fahrzeuge in Deutschland gebe - eines davon ist seins. Einige schöne Karossen aus der Vorkriegszeit und den Jahren des Wirtschaftswunders gab es zu bestaunen, darunter amerikanische Straßenkreuzer, wie ein "Chevi" oder Cadillac.


"Besonderer Reiz"

Von Anfang des Haßberge-Oldtimer-Treffens an, vom Jahr 1999 bis heuer, ist Ernst Möller aus Obereßfeld mit den "Oldtimerfreunden Grabfeld/Trappstadt" und seiner NSU Lux mit Beiwagen (und auf den Beiwagen legt er besonderen Wert) dabei. Jährlich besucht er mit den Oldtimerfreunden aus dem Grabfeldgau solche Veranstaltungen, doch habe Frickendorf für ihn "schon einen besonderen Reiz", allein wegen des Flairs um die Dorfkirche und der Barockbrücke.

Der Vorsitzende der Motorradfreunde Frickendorf, Andreas Wagner, zeigte sich gegenüber unserer Zeitung zufrieden mit dem Ablauf. Wichtig für den Verein: Es habe keine Unfälle gegeben - wie in den vergangenen Jahren auch nicht. Und das Wetter hat trotz der miesen Vorhersagen gut mitgespielt.

Erst abends um 18 Uhr, als die Oldtimer schon wieder Richtung Heimat getuckert waren, hab es zu regnen angefangen.