Kirchaich wird weiter aufpoliert

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Kirchaich wird in den nächsten Jahren der Dorferneuerungs-Schwerpunkt von Oberaurach. Die aktuellen Planungen wurden in der Bürgerversammlung am Mittwoch vorgestellt. Dabei wird der Bereich Bamberger Straße/Lembacher Straße/Mühlweg umgestaltet. Foto: Sabine Weinbeer
Kirchaich wird in den nächsten Jahren der Dorferneuerungs-Schwerpunkt von Oberaurach. Die aktuellen Planungen wurden in der Bürgerversammlung am Mittwoch vorgestellt. Dabei wird der Bereich Bamberger Straße/Lembacher Straße/Mühlweg umgestaltet. Foto: Sabine Weinbeer

Der Oberauracher Gemeindeteil wird im kommenden Jahr der Schwerpunkt in der Dorferneuerung. Mehrere Areale im Ort werden aufgewertet. Die Frage nach dem Konzept für Urnenbestattungen könnte ein Zankapfel werden.

Engagiert diskutiert wurde bei der Bürgerversammlung in Kirchaich am Mittwochabend. Denn der Architekt Perry Alka und der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft, Reiner Väth, stellten die Planungen für die Dorferneuerung vor. Kirchaich werde in den kommenden Jahren der Investitionsschwerpunkt in Sachen Dorferneuerung in Oberaurach, kündigte Bürgermeister Thomas Sechser (CSU) an.
Einiges wurde in Kirchaich im Zuge der Dorferneuerung schon erreicht: der Lindenplatz, das Ägidius-Haus und der Platz dahinter. Jetzt soll es weitergehen mit dem Kirchweg, dem Bereich vor dem Schützenhaus, vor dem Friedhof, am Kaulberg und an der Einmündung der Lembacher Straße in die Staatsstraße.

Mehr Grün

Die Straßen-Zuordnung soll im Bereich des Schützenhauses verbessert werden, Flächen werden entsiegelt, mehr Grün angelegt.
Hier fächern sich die Straßen Obere Au, Zum Lindig und der Friedhofsweg auf. Ein Stück weiter in Richtung Friedhof soll der dortige Vorplatz ansprechender gestaltet werden.
Eine Aufwertung erfährt der Eingangsbereich zum Kaulberg. Weil sich die Eigentümer der dortigen Garagen bereit erklärten, diese an die Gemeinde zu verkaufen, können sie abgebrochen und so ein wesentlich größerer Platz gestaltet werden. Ein Mehrzweck-Pavillon entsteht, der die Aushangkästen für die Vereine ebenso aufnimmt wie Bus-Passagiere. Der Fußweg vom Kaulberg weg erhält eine neue, wassergebundene Decke, eine anliegende Wiese soll wie früher Spielplatz werden.

Sicherheit

Auch an der Bamberger Straße treffen drei Straßen aufeinander, die Randbereiche will die Dorferneuerung ansprechender gestalten. Zentrale Fläche ist das Areal um den Brunnen. Hier forderten die Versammlungsteilnehmer auf jeden Fall eine Absicherung in Richtung Bach-Böschung, um Unfälle zu vermeiden. Da das Bach-Ufer ohnehin mit Flussbausteinen gesichert werden soll, wäre es doch kein Problem, eine oder zwei Reihen obenauf zu setzen und eine nach hinten ansteigende Abgrenzung zu erreichen, meinte Christine Stark als TG-Mitglied. Harald Graser schlug vor, die Einmündungssituation, vor allem des Mühlwegs, eindeutiger zu regeln. Durch eine Änderung der Brunnen-Grünfläche könnte der Mühlweg rechtwinklig auf die Lembacher Straße gelenkt werden, bevor diese in die Bamberger Straße mündet. Auch die Straßenüberquerung für Kinder würde damit erleichtert.
Nur wenig Grün ist im Kirchweg unterzubringen, weil die Hoftore und Hausfassaden direkt an der Straße stehen. Dennoch erklärten sich einige Anlieger bereit, Pflanzbeete vor ihren Häusern zu pflegen oder Rank-Spaliere an ihren Hausfassaden anbringen zu lassen, berichtete Reiner Väth. Die gesamte Straße wie auch der Mehrzweckstreifen sollen das gleiche Pflaster erhalten wie der Kirchplatz.

Vorbehalte

Gegen das Pflaster, das auch an den übrigen Randbereichen und Gehwegen verlegt werden soll, regten sich Vorbehalte, weil es schneller glatt werde als Asphalt. Doch Reiner Väth und der Bürgermeister machten deutlich, dass es ohne Grün und Entsiegelung keine Förderung für die Dorferneuerung gibt.
Details der Planung werden noch in der Teilnehmergemeinschaft besprochen. Väth und Sechser sind zuversichtlich, dass Ende 2014 mit den ersten Arbeiten begonnen werden kann.

Neues Feuerwehrauto

Weitere Themen im Bürgerforum waren das neue Feuerwehrfahrzeug, für das derzeit die Zuwendungsanträge laufen. Ein Ingenieurbüro werde dann den Kauf des 330 000 Euro teuren Fahrzeugs ausschreiben. Ende 2014 könnte das Fahrzeug geliefert werden, meinte der Bürgermeister von Oberaurach.
Sechser ging auch kurz auf den laufenden Neubau des Kindergartens ein. 800 000 von 1,7 Millionen Euro dieses Neubaus trage die Gemeinde Oberaurach, erklärte er.
Der Gemeinderat habe außerdem beschlossen, im Anschluss an den Kindergartenstandort die ersten 15 Bauplätze des Baugebiets "Hinter der Quelle" zu erschließen. Der von vielen Kirchaichern gewünschte Radweg in Richtung Priesendorf könne aus Naturschutzgründen nicht vor August 2014 begonnen werden.
Gerda Hotzel brachte die Frage nach einer Urnenwand im Friedhof Kirchaich in die Diskussion. Einige Kirchaicher Ehepaare hatten schon vor einigen Jahren beantragt, gemeinsam eine Urnen-Stele errichten zu dürfen. Das hat der Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt, weil in allen Friedhöfen Urnen-Erdgräber ausgewiesen sind. Mittlerweile habe sich die Bestattungskultur wesentlich verändert, erklärten mehrere Diskussionsteilnehmer. Auch ein Urnengrab entbinde nicht von der Grabpflege, und deshalb wünschen sie sich, dass eine Urnenwand oder ein anonymes Urnenfeld als Alternative angeboten wird. Notfalls, so Herbert Graser, werde er über eine Unterschriftensammlung ein Bürgerbegehren einleiten.
Ob denn die Kapazitäten der Kirchaicher Kläranlage ausreichen, um auch Schleichach hier anzuschließen, wurde gefragt. Dazu erklärte der Bürgermeister, dass diese auf jeden Fall genügen, weil einige Großeinleiter in den vergangenen Jahren wegfielen. Noch sei allerdings nicht endgültig geklärt, ob die Anlage in Unterschleichach aufgelassen werden kann. Über die Abrechnungsmodalitäten müsse im Gemeinderat diskutiert werden, erklärte er auf Anfrage.

Weitere Anfragen

Hochwasser ist ebenfalls ein Thema für die Kirchaicher, deshalb wurde auf die Notwendigkeit verwiesen, den Mühlbach besser von Bewuchs freizuhalten. Hans Stark fragte nach Fortschritten in Sachen schnelles Internet. Dazu erklärte Bürgermeister Thomas Sechser, dass sich Oberaurach derzeit bei Schritt vier der 19 Schritte des bayerischen Förderverfahrens befinde. Ziel des Gemeinderates sei, möglichst Glasfaser-Lösungen zu erreichen.
Heftig kritisiert wurde das Parkverhalten am Kaulberg. Die Fahrzeuge stünden oft so eng rechts und links am Straßenrand, dass nicht einmal der Rettungswagen durchkommt. Der habe neulich über Nützelsbach fahren müssen, berichtete eine Versammlungsteilnehmerin.