Kauf der Gaststätte Post - Heinz Gall dementiert

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Einst Kino, dann Einkaufsmarkt, zwischendurch Ausweichquartier der Sparkasse: Kommen jetzt Teile der Landesbaudirektion in die einstige Filmburg. Unser Bild zeigt deren Entstehung zur Zeit des Richtfestes. Foto: FT-Archiv
Einst Kino, dann Einkaufsmarkt, zwischendurch Ausweichquartier der Sparkasse: Kommen jetzt Teile der Landesbaudirektion in die einstige Filmburg. Unser Bild zeigt deren Entstehung zur Zeit des Richtfestes. Foto: FT-Archiv

Das Gerücht drehte schon einige Runden in der Kreiselstadt: Der Freistaat kauft für die neue Landesbaudirektion den traditionsreichen Gasthof Post.

Um an gleicher Stätte in den nächsten Jahren in der Bahnhofstraße die Behörde in einem Neubau einzurichten.

Zuletzt wurde die Gerüchteküche im Zusammenhang mit dem 80. Geburtstag des Gasthaus- und Pensionseigentümers Heinz Gall wieder angefeuert. Im trauten Kreis soll er mitgeteilt haben, dass aufgrund des hohen Alters des Gastwirts-Ehepaares der Wirtschaftsbetrieb zum Jahresende eingestellt wird.

Dem ist nicht so. "Ich müsste davon doch etwas wissen, und ich weiß von nichts", erklärte Heinz Gall auf Nachfrage am gestrigen Dienstag gegenüber unserer Zeitung entsetzt. "Wer erzählt denn so etwas?"

Freilich waren die Gerüchte auch schon an die Ohren des Gastwirts und Kochs gedrungen. "Mein Sohn hat gestern auch aus der Schweiz angerufen, dass er den selben Schmarrn irgendwo im Internet gelesen hat.
Er wäre der Erste, der es erfahren würde."

Gall bestätigte aber, dass es einen Besuch und eine vage Anfrage von Herren der Landesbaudirektion gegeben habe. "Mehr war da aber noch gar nicht. Es wurde nix verhandelt und schon gar nix unterschrieben."

Aus sicherer Quelle erfuhr unsere Zeitung, dass die Kaufanfrage bei Familie Gall im Zusammenhang mit den Überlegungen steht, den seit Jahren leer stehenden einstigen Delta-Markt (vorher: Filmburg) seitens des Freistaates zu übernehmen. Diese Immobilie erfüllt als neuer Behördenstandort zwar das Anforderungs-Profil - Nähe zum Bahnhaltepunkt, Aufwertung der Innenstadt(s-Ansicht) - macht aber nur Sinn, wenn man sich in der Nachbarschaft ausbreiten könnte. Allein durch die vielen Dienstfahrzeuge benötigt die Mittelbehörde Platz.

Bei der Gall-Liegenschaften spielen auch Vertragsverpflichtungen eine Rolle. So hat Thomas Heim für seinen Tabakladen einen Pachtvertrag bis 2030. Da müssen schon gute Argumente stechen, wenn man ihn zum Auszug aus einem Geschäft bewegen wollte, das sich seit über 50 Jahren dort bewährt und eingebürgert hat.