Die Ungarin Kata Szabó glänzte mit herrlichem Orgelspiel in der Michaelskirche von Unterhohenried.
                           
          
           
   
          Da, wo ansonsten Gemeindekantor Reiner Sidon seinen angestammten Platz hat, griff am Sonntag eine junge Künstlerin in die Tasten und brachte ein besonderes Leuchten in das adventliche Konzert. 
Den Rollentausch ihres Pfarrers Martin Bauer von der Predigt auf der Kanzel zur Tenorpartie auf der Orgelempore verfolgen die Gemeindemitglieder in der evangelischen Gemeinde Ober- und Unterhohenried bereits seit einigen Jahren. Auch dass dazu der Posaunenchor Sylbach unter der Leitung von Reiner Sidon spielt, ist nicht neu. Einem Glücksfall ist es zu verdanken, dass nun schon im dritten Jahr die Ungarin Kata Szabó in exzellenter Weise dazu die Orgel spielte.
Die Würzburger Kirchenmusikstudentin, die bereits 2011 an der "Ferenc Liszt Academy of Music" in ihrer Heimatstadt Budapest ein Studium mit Diplom beendet hat, war vor drei Jahren in Unterhohenried als "Ersatzfrau" eingesprungen. Seitdem zieht Pfarrer Bauer quasi alle Register, um die international mit Ehrungen bedachte Musikerin in seine Kirche zu holen.
Das gelang jetzt wieder. Szabó kommt "gerne in die schöne Dorfkirche", denn das Musizieren an der "kleinen, neoromantischen Orgel aus den 60-er Jahren macht Freude", verriet sie. Bei der Programmauswahl trafen sich die drei Akteure und gestalteten ein äußerst abwechslungsreiches, gut einstündiges Programm. Die Organistin hatte mit der Passacaglia d-Moll von Buxtehude ein vierteiliges Stück ausgewählt, das sehr andächtig die vier Lichter des Advents musikalisch aufleuchten ließ.
Der Posaunenchor machte "die Tore weit" mit einer Komposition von Lützel und "wachte bei den Schafen" mit Klängen von Fischer, um schließlich in modernem Rhythmus "merry Christmas" zu wünschen. Wiederholt stimmte die Gemeinde mit Gesang ein. Und zwischendrin erklang mit sängerischem Selbstverständnis der Tenor des Pfarrers nach Noten von Bach, Telemann und Humperdinck.