"Derzeit ist die Situation für Bewerber um einen Ausbildungsplatz im Landkreis Haßberge sehr gut" , sagt Berufsberater Peter Stretz.
Diese erfreuliche Mitteilung traf Peter Stretz bei einem Pressegespräch im Büro der Agentur für Arbeit Haßfurt. Es lohne sich für jeden Jugendlichen, Einsatz in der Schule zu zeigen. Gleichzeitig sollten Betriebe, die händeringend nach Lehrkräften suchen, auch vermeintlich schwächeren Schulabgängern eine Chance geben. "Die Berufsberatung steht ihnen mit ausbildungsbegleitenden Hilfen zur Seite."
Mit Walter Seit, dem Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit in Schweinfurt, präsentierte Peter Stretz die neuesten Zahlen zum Lehrstellenmarkt im Landkreis.
Früher Kontakt ist wichtig
So standen zum 1. September den 517 Bewerbern um einen dualen Ausbildungsplatz (Vorjahr 523) immerhin 621 offene Ausbildungsplätze (618) zur Verfügung. Wobei die Statistik nur Jugendliche zählt, die Kontakt mit der Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit aufgenommen haben.
"Schon im vorletzten Schuljahr nehmen die fünf Berufsberater im Landkreis Haßberge Kontakt zu den Schülern auf und weisen, falls notwendig, auf mögliche Defizite hin", berichtete Stretz. Diese Jungen und Mädchen würden dann bis maximal ein halbes Jahr nach Ausbildungsbeginn betreut. "Wir sind mit den Schülern auf freiwilliger Basis laufend in Kontakt und helfen ihnen, ihr Ziel zu erreichen. Denn das ist unser ureigenster Wunsch. Das funktioniert sehr gut, da die Zusammenarbeit hervorragend ist."
Die Agentur fördere mit den Schulämtern auch das Berufsorientierungsnetzwerk an den Mittelschulen mit fast 245 000 Euro. "Durch den hohen Praktikumsanteil finden mittlerweile viele Mittelschüler direkt einen Ausbildungsplatz, ohne die Agentur hierfür einschalten zu müssen", teilte Walter Seit mit.
Deutliches Ungleichgewicht
Peter Stretz freut sich, dass 76 Prozent der Bewerber einen Ausbildungsplatz gefunden haben. "Hier im Landkreis ist die Welt noch in Ordnung", sagte er. Denn mit diesem Wert liege der Landkreis im Vergleich zu Bayern (61 Prozent) und Deutschland (51) sehr gut.
Natürlich gibt es deutliche Ungleichgewichte in den Bereichen Gastronomie, Maler, Stuckateur, Bautenschutz, Verkauf von Lebensmitteln, Handel, Tiefbau sowie Lebens- und Genussmittelherstellung. Dort hätten teils deutlich mehr junge Menschen ausgebildet werden können. Andererseits gab es für die Berufe Arzt- oder Praxishilfe, Verwaltung und Unternehmensorganisation 106 Bewerber mehr als Ausbildungsstellen (54). Insgesamt konnten heuer 113 Ausbildungsstellen (Vorjahr 165) im Landkreis Haßberge nicht besetzt werden. Die beliebtesten Ausbildungsberufe waren bei den männlichen Bewerbern Industriemechaniker, Elektroniker Energie- und Gebäudetechniker, Fachlagerist, Kfz-Mechatroniker und Verkäufer. Bei den Mädchen standen Industriekauffrau, medizinische Fachangestellte, Verkäuferin sowie Kauffrau ganz oben.