Für die lärmgeplagten Bürger von Horhausen dürfte sie das schönste Weihnachtsgeschenk sein: die Zusage des bayerischen Innenministeriums, 2016 auf der Autobahn A70 im Bereich von Horhausen einen neuen Fahrbahnaufbau zu erstellen, der den Lärm deutlich mindert. Bekannt gegeben wurde das bayerische Pilotprojekt vor Ort von Innenstaatssekretär Gerhard Eck (Donnersdorf).
Die gute Nachricht verkündete er mit der Parteikollegin, der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Dorothee Bär, dem Landtagsabgeordneten Steffen Vogel und dem Präsidenten der Autobahndirektion Nordbayern, Reinhard Pirner.
Seit 2001 kämpfen die Horhäuser um Lärmschutzmaßnahmen an der Autobahn, da sie den gestiegenen Lärm kaum noch ertragen. Erst im März hatte sich Dorothee Bär zum wiederholten Mal über die Situation informiert und Bürgermeister Matthias Schneider diesen Termin als den "letzten Strohhalm" bezeichnet. Der "Kampf" und die Kontaktaufnahme mit allen zuständigen Stellen durch den Thereser Bürgermeister haben sich gelohnt.
Neuer Asphalt kommt im Sommer 2016
Denn im Sommer wird die Autobahndirektion einen innovativen Fahrbahnaufbau als Pilotprojekt verwirklichen.
Konkret heißt dies, dass von der Anschlussstelle Haßfurt Richtung Westen auf der kompletten Autobahn auf einer Länge von knapp 2,5 Kilometern die vier Zentimeter dicke Asphaltschicht und die acht Zentimeter dicke Asphaltbinderschicht vollständig abgefräst werden.
Sie werden ersetzt durch eine 1,5 Zentimeter dünne lärmoptimierte Asphaltdeckschicht, die auf einen 10,5 Zentimeter dicken, verformungsbeständigen, Asphaltbinder aufgetragen werden. Diese Kombination ist in Bayern bisher einzigartig und hat, wie es beim Pressetermin vor Ort mit Landrat Wilhelm Schneider und Bürgermeister Matthias Schneider hieß, gleich mehrere Vorteile.
"Die neue Asphaltoberfläche dämpft den Verkehrslärm so deutlich, dass dies in etwa einem Verkehrsrückgang um rund 40 Prozent entspricht", erklärte Gerhard Eck.
"Das ist ausgezeichnet, da die bestehende, ein Kilometer lange Lärmschutzwand vor der Anschlussstelle Haßfurt endet und die Verkehrsgeräusche in Horhausen bewusster wahrgenommen und als besonders störend empfunden werden."
Baustellen arbeiten in der Nacht
Zum anderen könnten bei künftigen Erhaltungsmaßnahmenvor allem die Eingriffe in den Verkehr minimiert werden, da sich die Autobahn auch in Nachtbaustellen schnell sanieren lässt.
Wie Reinhard Pirner mitteilte, finanziert der Bund das rund 4,5 Millionen Euro teure Projekt zu hundert Prozent. Die Arbeiten sollen in den Sommerferien 2016 laufen. "Der Fahrbahnaufbau ist seit 23 Jahren nahezu unverändert, und jetzt ist es an der Zeit, die Fahrbahnen grundlegend zu erneuern", sagte er.
"Wir werden den neuen Fahrbahnaufbau an der Erprobungsstrecke auf der A70 in den nächsten Jahren intensiv begleiten und weiterführende asphalttechnologische Untersuchungen vornehmen, um die Dauerhaftigkeit zu ermitteln."
Dorothee Bär betonte die Freiwilligkeit: "Wir sind dazu nicht verpflichtet", sagte sie als Sprecherin des Verkehrsministeriums. Ihr sei es aber ein Anliegen, die Situation vor Ort für die Bürger zu verbessern. Zum anderen habe sich die Bundesregierung im Koalitionsvertag die Verbesserung des Lärmschutzes an Bundesfernstraßen und an Schienenwegen des Bundes zum Ziel gesetzt. 2014 seien die Mittel für die Bundesfernstraßen um fünf Millionen auf 55 Millionen aufgestockt und 2015 der Etat auf 65 Millionen Euro erhöht worden. Bei Fahrgeschwindigkeiten ab 30 Stundenkilometern bei Autos und 50 Stundenkilometern bei Lastern werde der Gesamtlärm durch das Reifen-Fahrbahn-Geräusch bestimmt.
Leiser Belag, leise Reifen
Daher sei die Ausbildung von möglichst lärmarmen Straßenoberflächen und möglichst wenig Lärm emittierenden Reifen von großer Bedeutung. Die neue Asphaltoberfläche erziele durch ihre feinkörnige, konkave Textur eine höhere Lärmminderung. "Durch Ausreizung aller Kreativität haben wir nun gemeinsam erreicht, dass ein Flüsterasphalt auf der A70 bei Horhausen zum Einsatz kommt", erklärte sie.
Als "absolut zufrieden" bezeichnete sich Bürgermeister Matthias Schneider: "Wir kämpfen seit 14 Jahren für eine Lärmreduzierung, konnten aber den Bau eines eigenen Lärmschutzwalls einfach nicht realisieren", bedauerte er. Gerade an der Anschlussstelle Haßfurt werde der Lärm nach Horhausen hineingetragen, was die Bürger als unerträglich empfänden.
"Dass jetzt Bund und Land Hand in Hand arbeiten ist, hervorragend und ich danke allen herzlichst."
Landrat Wilhelm Schneider merkte an, "dass 4,5 Millionen Euro von einem Gesamtetat von 65 Millionen Euro hier in Horhausen eingesetzt werden, ist nicht selbstverständlich. Wir bekommen eine höhere Wohnqualität, wenn der Lärmpegel so deutlich sinkt."
Auch die Bahn ist laut...
Steffen Vogel sprach auch auf den Schienenlärm an, der die Bürger im Maintal erheblich beeinträchtigt. Er bat Dorothee Bär und Gerhard Eck, auch an diesem Thema "dranzubleiben". Die Staatssekretärin erinnerte, dass die Bundesregierung den Schienenlärm bis 2020 halbieren wolle, laute Güterwagen ab 2020 verboten habe und in die Umrüstung auf lärmarme Bremstechnik investiere.
Daneben unterstütze sie die freiwillige Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen und habe den Schienenbonus abgeschafft. Gerhard Eck sagte: "Wir schauen, wie wir Lösungen finden. Doch zunächst sollten wir das Ergebnis der Untersuchung, welche Lärmschutzmaßnahmen wir umsetzen können, abwarten."
Die ganze Stadt Hassfurt müsste damit endlich ausgerüstet werden, da es die Oberen nicht schaffen endlich mal den Durchgangsverkehr zu beseitigen. Die ²attraktive Stadt am Main², wo immer die auch sein soll, ich hab sie nicht gefunden. Ich sehe den ganzen Tag nur Autos, Lärm, Dreck und Gestank. Wenn die LKW*s aus Zeil kommen und nach Hofheim wollen fahren die B 26 und anschließend die Hofheimer Strasse, da müssen die nur rechts abbiegen, statt sich an der Nordtangente um diese völlig überflüssigen Kreisel zu quälen. Warum leite ich den Verkehr Richtung SW durch HAS, statt über die Nordtangente Richtung Knetzgau zur Autobahn ??? Da steht kein Dorf mittendrin und Knetzgau hat die Autobahn sowieso, Warum reist man nicht endlich diese Brücke in Hassfurt weg, das dieser Durchgangsverkehr über den Marktplatz endlich aufhört???
HAS hat kein Konzept und macht auch keins, solang sich keiner beschwert.