Auf den Bildern von André Emrich wirkt der Kreis Haßberge wie von einem anderen Stern: viel kontrastreicher, bunter und teilweise sogar abstrakt. Schummeln muss der 31-jährige Steinbacher dafür nicht. Er benutzt eine spezielle Technik.
Die große Kunst begann im Kleinen. Genauer gesagt, mit einem kleinen Mann. Nach der Geburt seines Sohnes Philipp im April 2011 kramte André Emrich die Digitalkamera aus dem Wohnzimmerschrank und begann zu knipsen. "Ich konnte gar nicht mehr damit aufhören", erinnert sich der Familienvater.
Der 31-Jährige, der es sich bis dahin am liebsten mit seiner Frau Aurelie zuhause in Steinbach gemütlich gemacht hatte oder am PC saß, machte nun ausgedehnte Spaziergänge mit der Kleinfamilie. Doch "nur" Kinderwagen-Schieben - das war dem Bosch-Rexroth-Angestellten bald zu langweilig. Also nahm er die Kamera mit und fotografierte alles, was ihm in die Quere kam. Die Aufnahmen bearbeitete er dann am Computer.
Aus dem Internet Das Wissen dazu hat er sich im Internet angelesen. Dort stieß er auch auf die Technik, die ihn bis heute fasziniert: HDR (High Dynamic Range). Die Abkürzung steht für Hochkontrastbilder, die große Helligkeitsunterschiede kontrastreich wiedergeben.
HDR-Bilder werden aus einer Belichtungsreihe von Fotos rekonstruiert. André Emrich fotografiert dazu dasselbe Motiv fünf bis sieben Mal mit unterschiedlichen Belichtungszeiten. Anschließend werden die Bilder mithilfe einer speziellen Computersoftware übereinander gelegt. So entstehen eine besondere Farbtiefe und bunte Effekte.
"Das Verfahren funktioniert am besten mit statischen Motiven", merkte André Emrich bald. Also erkor er Möbelstücke und schlafende Katzen als Fotomodelle aus. Mittlerweile hat er sich auf die Landschaftsszenen "eingeschossen".
Facebook-Fangemeinde Das macht er so gut, dass er seinen Kunstwerken auf Facebook eine eigene Seite gewidmet hat, die gut geklickt wird. "The art of my HDR Photography" heißt sie, und die Werke darauf sind wirklich beeindruckend.
Erst recht, wenn man weiß, wie sie entstanden sind. Einer seiner Lieblings-Fotografie-Plätze ist das Küchen-Dachfenster. Von dort aus hat er einen wunderbaren Blick auf Steinbach und die dahinter liegende Palm-Papierfabrik. Bevor er auf den Auslöser drückt, muss der 31-Jährige aber zuerst auf den Küchentisch klettern. Die tollen Panorama-Fotografien, die sich aus knapp 50 Einzelbildern zusammensetzen, hat er vom Balkon aus geschossen - durch die Maschen des Sicherungsnetzes für die drei Katzen.
Neue Aspekte seiner Fotokunst entwickelt der Sachbearbeiter bei Bosch-Rexroth in Augsfeld ganz pragmatisch. "Wenn ich von der Arbeit heim komme, ist es dunkel. Also widme ich mich der Nachtfotografie", erklärt er. Über eine Stunde dauert es, bis er die Bilder seiner Kamera EOS 600D fertig bearbeitet hat. Das Fotografieren selbst dauert drei bis vier Minuten.
Mehr Fotos finden Sie unter www.facebook.com/Hobbyfotokunst.Emrich.
aber hier geht es nicht um "gefallen zu müssen", sondern um den begriff und bei den bildern ist alles andere als hdr, sondern einfach zu tode getonemappt. da haben sie ihren richtigen begriff.
wenn es mir gefällt dann nehme ich auch mal ein bisschen mehr Farbe. Ja und? Wo liegt das Problem?
Mir gefällt es so, anderen auch und manchen auch nicht.
Sie finden auf meiner Seite genauso auch realistische Motive.
HDR kann vom realem bis in das Surreale gehen.
Wo?
Sowohl ich als auch mein Hobby haben keinen Anspruch darauf jedem gefallen zu müssen.
Trotzdem danke für Ihre "konstruktive Beteiligung". Ich möchte Sie nun auch gar nicht weiter stören.
Ich bin mir sicher, Sie haben bereits etwas anderes zum Kritisieren gefunden.
In diesem Sinne noch eine erfolgreichen Tag.
... ich hatte mich nur ein bißchen an der "großen Kunst" aus dem ersten Satz gerieben. Die ersten Schritte in Sachen HDR als "große Kunst" zu bezeichnen, ist schon sehr "Lokalzeitung am Rande des Nervenzusammenbruchs". Und Sie werden auch noch draufkommen, daß bei "HDR" weniger mehr ist (wenn Ihre Software das "Weniger" hergibt ...)
Deshalb bleibt meine Frage: "Kunst? – Wo?" – Ein paar Klicks auf eine Freeware als "große Kunst" verkaufen zu wollen ... – eigentlich nur ein Anlaß zum Fremdschämen.