Haßberge-Golfer sind erleichtert

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"Auch wenn manchmal alles nach links geht", sind die Zwillinge Peter und Paul aus Baunach begeisterte Golfer. Schon vor der Einschulung machten die mittlerweile Neunjährigen die Platzreife. Foto: Sabine Weinbeer
"Auch wenn manchmal alles nach links geht", sind die Zwillinge Peter und Paul aus Baunach begeisterte Golfer. Schon vor der Einschulung machten die mittlerweile Neunjährigen die Platzreife. Foto: Sabine Weinbeer

Nach einer neuen Vereinbarung mit dem Grundstückseigner scheint die finanzielle Zukunft des Vereins vorerst gesichert.

Mit einem zuversichtlichen Blick in die Zukunft endete die jüngste Mitgliederversammlung des Golfclubs Haßberge - und mit der Ankündigung eines Familientages am Golfplatz am Sonntag, 11. September, den die Band Heaven mitgestalten wird. Sogar Flüge mit dem Pyrokopter können beim Schnuppergolf gewonnen werden.
Dank einer neuen Vereinbarung mit dem Eigentümer des Golfclub-Grundstücks und Investor GHS/Beyer könne der Club beruhigt in das Golfjahr 2017 blicken, so das Vorstandstrio mit Cornelia Schott, Michael Rakow und John Kimbrough. Wie berichtet, war der Golfclub im Frühjahr in einen finanziellen Engpass geraten, die Mitglieder sprangen mit einer Umlage und mehreren Arbeitseinsätzen ein.

Das honorierte auch der Investor, dank finanzieller Zugeständnisse steht der Spielbetrieb des Vereins für 2017 auch ohne Sonderumlage der Mitglieder sicher, so das Vorstandsteam.
"Wir wollen den Golfclub Steinbach noch besser als Breitensportverein bekannt machen", erklärten sie im Gespräch mit unserer Zeitung. "Golf ist hier bei uns keine elitäre Angelegenheit, wir sind ein sehr familiärer Verein", betont Cornelia Schott.


Familientag mit Wettbewerben

Wie generationenübergreifend Golf ist, soll auch beim Familientag am 11. September gezeigt werden. Von 14 bis 18 Uhr können sich interessierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf dem Golfplatz ausprobieren. Geplant sind kleine Wettbewerbe beim Putten, eine Schnupperrunde auf der Driving-Range und ein Konzert der Gruppe Heaven von Mitglied Günter Skoberla. Deshalb wurde der Familientag auch mit dem Titel "Himmlisch schön" überschrieben.

Dass man für Golf nie zu jung und selten zu alt ist, das zeigen auch Karl Raab und die Zwillinge Peter und Paul. Die mittlerweile Neunjährigen besuchten immer das Kindertraining, während ihre Eltern spielten - jetzt spielen die Buben und die Eltern genießen eine Stunde Freizeit. Schnell hatten die Buben Spaß am Golf gefunden, schafften noch vor der Einschulung die Platzreife und im vergangenen Jahr legten sie das Kinder-Golfabzeichen in Bronze ab. Die beiden, die in ihrer Freizeit auch aktiv musizieren ("Paul spielt Tenorhorn und ich bin der Trom-Peter"), wollen nicht gewinnen, sondern Spaß haben. Und den haben sie in Steinbach, denn "der Platz ist spannend, nicht so langweilig", strahlen sie und machen sich auf die Bahn.

Karl Raab blickt lächelnd hinterher. Er hat den Golfsport erst im Rentenalter für sich entdeckt. Sein Name ist dennoch in Sportkreisen bekannt: er war nämlich Radsportler in den 50er und 60er Jahren. Bei "Staubwolke Essen" begann er 1955, 1957 wurde er mit der Mannschaft Bayerischer und Deutscher Meister im 100-Kilometer-Mannschaftsfahren auf der Straße. 1960 war er bei der Weltmeisterschaft dabei, 1961 bei der "Tour d'Avenir", der Tour de France für Amateure.


"Das war kein Sport für mich"

Auch nach dieser Zeit als Leistungssportler gehörte Sport für Raabs immer dazu, seit 40 Jahren legt er jährlich das Sportabzeichen ab, ist bei den Montagsturnern aktiv und hat die Laufabteilung des TV Zeil mit aufgebaut. "Mit 70 habe ich dann mit dem Golfen angefangen", erzählt er - und der Beobachter stutzt, denn dass das nun zehn Jahre her ist, sieht man Raab nicht an. Er gesteht, früher die üblichen Vorurteile gehabt zu haben; "Das war kein Sport für mich, weil man sich nicht auspowert", sagt er, "dabei ist es echt toll, acht bis zehn Kilometer gehen, sich bei jedem Schlag konzentrieren. Das sollte jeder Mal ausprobieren". Sein Rat an Interessenten: "Jünger anfangen, weil einem sonst viel Spaß entgeht.

Und wenn man nicht mehr so gut zu Fuß ist, gibt es ja auch noch die Carts. Golf sei auch mit mancher körperlichen Einschränkung oder auch Behinderung noch zu spielen, sagt der frühere Berufsschul-Fachlehrer, der es genießt, hier mit jungen Leuten zusammenzutreffen, wie er das aus dem Berufsleben gewohnt war.