Hallenbad Ebern: Jetzt ist die Regierung am Zug

2 Min
Eine der letzten Aufnahmen des alten Hallenbades, ehe es komplett abgerissen wurde. Für die neue Schwimmhalle ist ein 25-Meter-Becken aus Edelstahl mit fünf Bahnen und zusätzlich ein Kleinkinderbecken mit Aufenthaltsbereich für die Eltern geplant. Foto: Eckehard Kiesewetter
Eine der letzten Aufnahmen des alten Hallenbades, ehe es komplett abgerissen wurde. Für die neue Schwimmhalle ist ein 25-Meter-Becken aus Edelstahl mit fünf Bahnen und zusätzlich ein Kleinkinderbecken mit Aufenthaltsbereich für die Eltern geplant. Foto: Eckehard Kiesewetter

Das Landratsamt Haßberge hat den Antrag für die Förderung des 6,5 Millionen Euro teuren Neubaus eines Hallenbads für Ebern in Würzburg eingereicht.

Wenn es draußen kalt ist und die Wasserratten darben müssen, wird der Mangel natürlich besonders bewusst. In Eberns Bevölkerung und bei den Vereinen hält sich - zweieinhalb Jahre nach Schließung der einsturzgefährdeten Schwimmhalle - der Unmut.

Das Murren geht um, weil der Neubau eines Hallenbads so gar nicht in die Gänge kommen will. Erst zum Faschingsauftakt hat Kulturringsvorsitzender Eberhard Wohl wieder schmähende Worte gen Haßfurt gesandt. Doch der äußere Schein trügt, hinter den Kulissen tut sich tatsächlich einiges, wenn auch die Hürden höher sind, als von vielen erhofft.

Was da im Wege steht, sind nicht allein die viel zitierten Mühlen der Bürokratie.
Die Suche nach dem besten Standort und vor allem die finanziellen Absprachen zwischen dem Landkreis als Bauherren und der Stadt Ebern sowie den Schulverbänden als Nutznießern der Einrichtung waren schwierig. Lange hat man sich da gegenseitig nass gemacht, doch nun scheint alles in trockenen Tüchern.

Freigabe wohl bis Weihnachten

Diese Einigung, die der Kreistag vor 14 Tagen besiegelt hat, und ein schlüssiges Finanzierungskonzept waren Voraussetzung, um einen offiziellen Zuschussantrag stellen zu können. Jetzt vermeldet Monika Göhr, die Pressesprecherin am Landratsamt, einen weiteren wesentlichen Schritt: "Das Landratsamt Haßberge hat bei der Regierung von Unterfranken den Förderantrag für den Neubau des Hallenbades Ebern eingereicht". Eva Mangold, die Leiterin am Kreishochbauamt, erwartet die Freigabe der Maßnahme durch die Regierung noch in diesem Jahr. Ein kleiner Weihnachtssegen für die trockengelegten Eberner Gemüter.

Die Baukosten für den Neubau werden auf rund 6,5 Millionen Euro geschätzt (brutto). Die Regierung hat zunächst einen wahrscheinlichen Fördersatz von 50 Prozent der förderfähigen Kosten in Aussicht gestellt. Damit würde der Zuschuss den Angaben zufolge knapp 1,8 Millionen Euro betragen; mit gut 3,4 Millionen Euro setzt die Kreisbehörde den ungedeckten Bedarf an. Doch noch kann auf mehr Geld vom Staat spekuliert werden: Wie es hieß, bemüht sich Landrat Rudolf Handwerker (CSU) in Würzburg um einen höheren Fördersatz.

Einweihung Ende 2015

Wie wird es weitergehen? Sobald die Regierung über den Förderantrag entschieden hat, wird mit der Ausschreibung des Leistungsverzeichnisses begonnen. Baubeginn soll dann vermutlich im dritten Quartal, also im Sommer 2014 sein.Nach eineinhalbjähriger Bauzeit könnte das Hallenbad nach aktuellen Planungen noch im Winter 2015/16 eingeweiht werden.

"Wir werden das Bad so schnell wie möglich bauen", versichert Landrat Handwerker. Der Landkreis wisse, welche Bedeutung das Schwimmbad - gerade für die Eberner Schulen und Vereine hat. "Ich bin zuversichtlich, dass das Bad Ende 2015 eingeweiht werden kann", sagt der Noch-Landkreis-Chef.

Der Kreistag hat den von der Arge k-plan/Baur Consult erstellten Plan für den Neubau der Schwimmhalle an der Coburger Straße, sowie die Finanzierung in seiner Sitzung am 4. November abgesegnet.

Ebern trägt die Mehrkosten

Mit der Stadt Ebern wurde vereinbart, dass diese sämtliche Mehrkosten des Baus tragen soll, die durch die öffentliche Nutzung gegenüber einem Schulschwimmbecken entstehen (975 000 Euro). Der Rest der Summe verteilt sich je nach Klassenzahl auf die unterschiedlichen Schulen.

Die späteren Betriebskosten werden gemäß der Stundennutzung umgelegt. 70 Prozent der jährlichen Kosten kommen laut Monika Göhr auf Ebern und dessen Schulverbände (jeweils nach Anzahl der Sportklassen) zu. Das macht rund 185 000 Euro aus. 30 Prozent (76 000 Euro) steuert der Landkreis bei.