Goldene Kehle aus Ebern

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Julian Freibott wagte sich beim Konzert in Rentweinsdorf auch an die schwierigsten Kunstlieder heran. Foto: Meissner
Julian Freibott wagte sich beim Konzert in Rentweinsdorf auch an die schwierigsten Kunstlieder heran.  Foto: Meissner
Foto: Sabine Meißner
Foto: Sabine Meißner
 
Foto: Sabine Meißner
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Foto: Sabine Meißner
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Foto: Sabine Meißner
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Foto: Sabine Meißner
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Foto: Sabine Meißner
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Die Sopranistin Monika Rydzkowski und der Gitarrist Martin Zimny bereicherten das Programm mit Dowland-Liedern. Foto: Sabine Meißner
Die Sopranistin Monika Rydzkowski und der Gitarrist Martin Zimny bereicherten das Programm mit Dowland-Liedern. Foto: Sabine Meißner
 
Walter Dold Foto: Sabine Meißner
Walter Dold Foto: Sabine Meißner
 
Julian Freibott. Foto: Sabine Meißner
Julian Freibott.  Foto: Sabine Meißner
 

Julian Freibott und Freunde sangen und spielten in Rentweinsdorf für einen guten Zweck. Das Publikum war hellauf begeistert

Wahrhaftig von der Muse geküsst, scheint dieser junge Mann zu sein: Julian Freibott.. Später wird man vielleicht einmal sagen: "Der berühmte Freibott? Der ist doch aus Ebern, und den habe ich hier singen gehört."

Zum dritten Mal veranstaltete der frühere Regensburger Domspatz, den es mit 23 Jahren an die großen Bühnen zieht, ein "Freundekonzert" zugunsten des Jugendzeltlagers. Voll besetzt war der Rentweinsdorfer Marktsaal, und was Freibott, unterstützt von zwei Freunden bot, war hoher Kunstgenuss und keine leichte Kost. Walter Dold gab in seiner witzig-pointierten Art eine Einleitung und als literaturkundiger Moderator im Verlauf des Abends Erläuterungen zum Thema "Kunstlied". So erfuhren die Zuhörer unter anderem viel Wissenswertes über den Komponisten Franz Schubert, der die bedeutendsten Vertonungen von Goethes Gedichten schuf. "Jägers Abendlied", "Schäfers Klagelied" und "Musensohn" sind drei davon. Sie erklangen im Marktsaal, gekonnt und wunderschön vorgetragen von "Musensohn Freibott". Mit seinen Kommilitonen aus Düsseldorf, der Sängerin Monika Rydzkowski und dem Gitarristen Martin Zimny, gestaltete er den Abend.

Marschierend auf die Bühne

Mit dem Lied "Das Wandern ist des Müllers Lust" waren die drei Musikstudenten zu Beginn in den Saal marschiert. Da begleitete Dold sie am Klavier, so wie es eigentlich beim Kunstlied üblich ist. Fortan übernahm die Gitarre den Klavierpart, eine fantastische Leistung des jungen Künstlers, der quasi in "erstschöpferischer Leistung", wie Freibott nach dem Konzert im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete, die Bearbeitungen eigenhändig vorgenommen hatte. Auch als Solist zeigte er sein virtuoses Können am Instrument. Monika Rydzkowski bannte das Publikum mit ihrem frischen Sopran, der auch in tieferen Lagen anmutig Dowland-Lieder intonierte. Später, bei spanischen Volksliedern zeigte sie Temperament im Ausdruck und Erotik in der Stimme.

Freibott, der als "Eingeborener" ohnehin den Bonus des Publikums besaß, verzückte sie einfach alle. "Er ist so herzerfrischend, so ein netter junger Kerl", lauteten Kommentare in der Pausenunterhaltung. Sich an das Kunstlied zu wagen, ist eine Herausforderung für jeden Tenor, und nur wenige haben dadurch eine große Karriere begründet. Dabei spielte Freibott die ganze Bandbreite seines Könnens aus, vom spannenden, gespannten Pianissimo bis zum opernhaften, enthusiastischen Fortissimo. Zwei Stunden dauerte das Konzert und vom ersten bis zum letzten Moment begeistert zeigten die Zuhörer mit langem Applaus, in den sich Bravorufe mischten.