In Gereuth soll Platz für bis zu zehn Neubauten ausgewiesen werden. In Untermerzbach entstehen im Gebiet "Erkel II" zunächst elf Bauplätze.
"Schön, dass es in Gereuth junge Menschen gibt, die in ihrem Heimatort bauen wollen", sagte Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) und verwies darauf, dass sich der Bauausschuss bei seiner letzten Sitzung am 22. September für die Erschließung von Baugelände in Gereuth ausgesprochen hatte. Vier Interessenten seien bereits vorhanden, die gerne in Gereuth bauen wollen. "Ich denke, da müssen wir reagieren, zumal wir in Gereuth innerörtlich nur einen Leerstand haben", sagte Dietz.
Nach seinen Worten könnten in Gereuth auf dort vorhandenen Flächen zumindest sechs bis sieben, bestenfalls um die zehn neue Bauplätze geschaffen werden. Dietz erläuterte, welche Grundstücke hierfür infrage kämen, wobei es bei einigen Grundstückflächen noch Gespräche mit den Eigentümern bedürfe.
Voraussetzung für eine Bebaubarkeit, wie mit dem Landratsamt besprochen, wäre eine Ortsabrundungs- oder Einbeziehungssatzung, erklärte der Bürgermeister. "Vorgefühlt" hatte er auch bereits bei einem Ingenieurbüro wegen der Aufstellung der Satzung mit Darstellung der Bauplätze. "Hierfür entstehen der Gemeinde Kosten in Höhe von knapp 5800 Euro. Das Gremium war einstimmig damit einverstanden.
Zwei Teilabschnitte
Auch in Untermerzbach im Baugebiet Erkel II am "Rotreisach", soll neues Baugelände entstehen. Hier hätten bereits vier Bauwillige Anfragen an die Gemeinde gestellt. Dort soll das Neubaugebiet in zwei Teilabschnitten angegangen werden. "Elf Bauplätze wären im ersten Teil möglich", sagte Dietz.
Anzulegen seien dort zwei Stichstraßen mit einer Gesamtlänge von 150 Metern und ein Wendehammer. Bei der Nennung der Tiefbaukosten für die Erschließung schnauften einige am Ratstisch durch. Mit 492 000 Euro ist hier zu rechnen, hinzu kommt das Honorar für den Planer mit 50 000 Euro. Die Gemeinde muss die Vorfinanzierung übernehmen, was die Maßnahme hinauszögert.
"Bis Ende des Jahres 2017 könnte das spruchreif sein", meinte Gemeindechef Dietz. Vorrangig seien erst einmal der Umbau des Gemeindegebäudes gegenüber dem Rathaus und die Synagoge in Gleusdorf. Der Gemeinderat beschloss die Planung und Erschließung. Im Teilabschnitt zwei, der noch in weiter Ferne liegen dürfte, könnten weitere sieben bis acht Bauplätze entstehen, hieß es.
"Baunach-Allianz"
Aktiviert werden soll der Arbeitskreis für die "Baunach-Allianz". Dazu wird es am 22. November eine Bürgerversammlung in Untermerzbach geben, eine sogenannte "Auftaktversammlung." Dietz erläuterte den Prozess, wobei es ihm wichtig ist, dass die Bevölkerung mit einbezogen wird. Auch eine Arbeitsgruppe aus dem Gemeinderat wurde für die Baunach-Allianz zusammengestellt. Sie besteht aus den Gemeinderäten Sandra Schramm, Anna Döhler, Norbert Lohneiß, Jürgen Fromm, Zweitem Bürgermeister Siegfried Kirchner, Martin Mölter, Norbert Scheichenost und Birgit Finzel. Geplant seien auch eine Homepage und möglicherweise eine Facebook-Gruppe, um junge Leute zu erreichen.
Neue LED-Beleuchtung
Das Bayernwerk trat an die Gemeinde heran und fragte, ob die Gemeinde in den Orten Gleusdorf und Obermerzbach die Ortsleuchten nicht mit LED-Lampen versehen werden sollten, da so und so ein Wechsel der Beleuchtungskörper anstehe. Mit einer Einsparung von 25 Prozent Stromkosten könne dadurch gerechnet werden, was sich für beide Ortschaften mit 2250 Euro pro Jahr bemerkbar mache. Die Investitionskosten liegen bei knapp 13 400 Euro. Insgesamt sind 38 Lampen betroffen, 28 in Gleusdorf und zehn in Obermerzbach. Der Beschluss wurde gefasst.
Demnächst werde bekannt, mit welchen Fördermitteln bei der Investition für die Synagoge in Gleusdorf zu rechnen ist, sagte Helmut Dietz. Was geplant ist und welche Kosten entstehen, sollen die Bürger in Gleusdorf bei einer Versammlung im November erfahren.
Begonnen wurde mit dem Abbruch von Gebäuden am Marktplatz 7 in Untermerzbach gegenüber dem Rathaus. Dort sollen ein Begegnungszentrum und ein Infopunkt entstehen. Die Fördersumme beträgt 210 000 Euro bei einer Gesamtinvestition von 350 000 Euro.
Gemeinderat Gerhard Roth bat um Einsicht des Bauausschusses in Gleusdorf. Geprüft werden soll, ob an der Kreuzung in der Ortsmitte ein Spiegel angebracht werden könne.
Windprojekt ist vom Tisch
Die Windenergieanlage in der Gemarkung Lichtenstein ist vom Tisch. Nachdem sich bereits der Gemeinderat Pfarrweisach dagegen ausgesprochen hatte und daraufhin von der der "GUT", der Gesellschaft zur Umsetzung erneuerbarer Technologieprojekte Haßberge, mitgeteilt wurde, dass die Anlage in diesem Fall nicht realisiert werden könne, hob nun auch der Gemeinderat Untermerzbach bei seiner Sitzung Dienstag seinen Antrag auf Herausnahme entsprechender Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet auf.
Ebenso ist der Beschluss über die Aufstellung eines Flächennutzungsplanes "Sondergebiet Wind" passé. Die beiden Abstimmungen erfolgten einstimmig.
"Flagge" zeigten etliche Windkraftgegner. 13 Personen nahmen an der Sitzung als Zuhörer teil. Mit Worten des Dankes beim Hinausgehen verließ ein Großteil der Besucher sofort nach der Windradentscheidung wieder den Sitzungssaal.