Geld soll in Steinbach für gute Töne sorgen

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Ein Schmuckstück von außen, im Innenleben aber nur noch eingeschränkt funktionstüchtig ist die Orgel in Steinbach. Die Gemeinde unterstützt die Kuratie mit einem Zuschuss beim Orgelneubau. Der Prospekt von 1720 bleibt dabei erhalten. Mehr noch: Er soll sogar noch besser zur Geltung kommen. Das neue Instrument wird eine so genannte Schleifladenorgel sein und fast 100 000 Euro kosten. Foto: Sabine Weinbeer
Ein Schmuckstück von außen, im Innenleben aber nur noch eingeschränkt funktionstüchtig ist die Orgel in Steinbach. Die Gemeinde unterstützt die Kuratie mit einem Zuschuss beim Orgelneubau. Der Prospekt von 1720 bleibt dabei erhalten. Mehr noch: Er soll sogar noch besser zur Geltung kommen.  Das neue Instrument wird eine so genannte Schleifladenorgel sein und fast 100 000 Euro kosten.  Foto: Sabine Weinbeer

Die Kuratie Steinbach will sich etwas kaufen, es aber nicht alleine bezahlen. Also wird der Gemeinderat in Ebelsbach um einen Zuschuss gebeten. Der gewährte 10   000 Euro für eine neue Orgel.

Ein Hauch von Bescherung lag über der Sitzung des Ebelsbacher Gemeinderats am Mittwochabend (28.November), denn die Förderung einer neuen Orgel in Steinbach wurden beschlossen und die Beschaffung von drei Feuerwehrfahrzeugen. Nur noch Formsache waren die Satzungsbeschlüsse für die Bebauungspläne "Im Bereich der Gärtnerei von Mansberg" und "Bahnhofstraße - ehemaliges Baywa-Gelände".

Jammernde Organisten

"Die Orgel quietscht und die Organisten jammern", berichtete Bürgermeister Walter Ziegler (Bürgernahe Liste) über Steinbach. Dort hat sich die Kirchenverwaltung entschlossen, eine neue Orgel einzubauen und bat die Gemeinde um einen Zuschuss in Höhe von zehn Prozent. Organist Florian Mayer erläuterte dazu, dass die Steinbacher Orgel zum einen aus einem sehr schönen und wertvollen Äußeren, dem Prospekt von 1720, besteht.
Darin eingebaut wurde zwischen den Weltkriegen ein pneumatisches Instrument, das inzwischen recht verschlissen ist, auch weil damals die Materialien nicht die Besten waren. Ein Gutachten fiel eindeutig gegen eine Sanierung aus.

Die Kirchengemeinde hat daher eine neue Orgel ausgeschrieben und sich für die günstige und langlebige Variante der Schleifladenorgel entschieden. Diese Technik tut in Maria Limbach seit mehreren hundert Jahren gute Dienste, wie der passionierte Kirchenmusiker erklärte. Fast 100   000 Euro wird die neue Orgel kosten, den größten Teil der Kosten tragen die Kirchenstiftung (Eigenmittel, Darlehen und Spenden), die Diözese und der Freistaat. Von der Gemeinde erhoffte sich die Kirche den üblichen Zehn-Prozent-Zuschuss. Den gewährte der Gemeinderat in Form eines Festbetrags von 10   000 Euro. Der wertvolle Prospekt wird durch den Orgel-Neubau nicht nur erhalten, sondern laut Hersteller sogar noch besser zur Geltung gebracht.

Damit die Feuerwehren mobil bleiben

Gleich mit drei Anschaffungen macht sich die Gemeinde Ebelsbach an die weitere Umsetzung des Fahrzeugkonzepts, das die Feuerwehren einschließlich der besonderen Führungsdienstgrade gemeinsam mit der Gemeinde aufgestellt haben. Auch die jetzt vorliegenden Anträge hatten die betreffenden Feuerwehren im Vorfeld mit dem Kommandanten Christian Glückert und Kreisbrandinspektor Peter Pfaff abgestimmt.

Am Mittwoch (28. November) ging es um drei Anschaffungen. Die Feuerwehr Schönbrunn hat bisher nur einen Anhänger, für den immer ein Zugfahrzeug gefunden werden muss. Die Feuerwehr Schönbrunn sei sehr rührig mit 30 Aktiven und 20 Jugendlichen, sagte Bürgermeister Ziegler (BNL). Nachdem der Feuerwehrverein zudem eine Eigenbeteiligung von rund 15   000 Euro zugesagt hat, sprach sich Ziegler für die Anschaffung eines TSF (Tragkraftspritzenfahrzeug) aus, das neu etwa 50   000 Euro kosten wird. 19   500 Euro würde der Freistaat beisteuern.

Auch in Schönbach steht nur ein Anhänger. Die 13 Aktiven dort haben sich als Löschgruppe der Feuerwehr Ebelsbach angeschlossen, müssen aber irgendwie mobil sein, deshalb wurde schon beim Anschluss vereinbart, ein Transport-Fahrzeug anzuschaffen. Der Vorschlag lautete, nach einem gebrauchten Kleinbus zu suchen, der maximal 8000 Euro kosten soll. Bis zu 4000 Euro und den Umbau würde die Feuerwehr übernehmen.

Zwei statt Drei? Sparen abgelehnt

Einen Mannschaftstransportwagen braucht auch die Feuerwehr Ebelsbach, zum einen für den Transport der Jugendfeuerwehrleute, zum anderen, um im Ernstfall Einsatzkräfte transportieren zu können. Das bisherige Fahrzeug soll künftig Kommandantenfahrzeug sein.
Dietmar Schmidt mahnte an, die Folgekosten im Auge zu behalten und ein Fahrzeug einzusparen. Dem hielten der Bürgermeister und Florian Mayer entgegen, dass man sehr froh sei über den Konsens, den die Feuerwehren fanden. Eine ordentliche Ausrüstung sei auch Motivation für die Feuerwehrleute. "Wir wissen alle, was die Feuerwehren für uns leisten, nicht nur im Notfall, sondern auch im Gemeinschaftsleben gerade auf den Dörfern", so Bürgermeister Ziegler. Helmut Schöpplein fand es sehr lobenswert, dass die Vereine sich mit viel Geld beteiligen. Dank einer guten Haushaltslage seien die Anschaffungen auch gut zu finanzieren, erklärte der Bürgermeister auf Nachfrage. Die Anschaffung der drei Fahrzeuge wurde schließlich mehrheitlich beschlossen.

Abschließend informierte Kommandant Christian Glückert noch über den Zustand der Drehleiter. Die sei bei vielen Einsätzen schon sehr segensreich gewesen, vor allem ist sie aber der zweite Rettungsweg für die Grundschule, die aus Denkmalschutzgründen keine Notfalltreppe entlang der Fassade hat. Die Leiter steht 2014 zur vorgeschriebenen Generalüberholung an, die ziemlich teuer wird. Deshalb sollte man laut Glückert bis dahin überlegen, ob nicht eine Ersatzbeschaffung sinnvoll wäre, zumal gerade für die Personenrettung eine Leiter mit Korb bessere Möglichkeiten böte.

Brötchen aus dem Automaten auf dem ehemaligen Baywa-Gelände

Konkrete Formen nehmen die großen Bauprojekte der Rummelsberger Diakonie auf dem Gebiet "Im Bereich der Gärtnerei von Mansberg" und eines Bauträgers auf dem Areal "Bahnhofstraße - ehemaliges Baywa-Gelände" an. Dazu gibt es eigene Bebauungspläne. In der Sitzung behandelte der Ebelsbacher Gemeinderat die konkreten Bauvorhaben - für beide Gebiete lagen bereits die entsprechenden Bauanträge vor. In Bezug auf die Baywa ist klar, dass dort ein Discounter bauen will, nur um welchen sich es dabei handelt, weiß die Gemeinde nicht. Fest steht jedoch, dass dort Brötchen verkauft werden sollen - aus dem Automaten.

Begrünte Flachdächer

Neben der Ebelsbacher Kirche, wo einst die Gärtnerei lag, wollen die Rummelsberger Anstalten eine Wohn- und Betreuungseinrichtung für 24 behinderte ältere Menschen errichten. Die Planung sieht zwei Baukörper vor, einer dient der "Tagesstruktur", der größere ist der Wohnbereich. Die Gebäude werden sehr kompakt errichtet, die Flachdächer teils begrünt, teils mit Regenwasserspeicher ausgestattet, wie Bürgermeister Walter Ziegler erläuterte. Die Anlage wird umfassend eingegrünt, 13 Parkplätze für Betreuer, Besucher und Therapeuten entstehen auf dem Gelände. "Insgesamt wird das eine sehr ansprechende Geschichte", so Ziegler. Einmütig erteilte der Gemeinderat seine Zustimmung.

Backstraße im Discountladen

Ebenso zustimmend war die Haltung des Gremiums zum Antrag eines Bauträgers, auf dem Gelände der ehemaligen BayWa ein Gebäude für einen Discounter zu errichten. Bürgermeister Ziegler konnte mit Grundrissen und auch der Einteilung des Marktes selbst dienen - um welchen Discounter es sich handeln werde, wisse jedoch nur der Investor. Auf Nachfrage erklärte er, ein Bäcker werde dort nicht einziehen, vorgesehen ist eine Backstraße für einen Automaten, wie ihn die meisten Discounter heute haben.