Die Gruppe"Häisd"n"däisd ... vom mee" heizte einem begeisterten Publikum im Ibinder "Tunnelsaal" ein.Virtuose Musik und viel Geblödel traf genau den Nerv.
So sind die Unterschiede: Bei uns trinkt man zur Brotzeit "a Seidla Bier", 60 Kilometer weiter westlich, an der Mainschleife, ist's "a Schörle" (Schorle), womit ein Weinschorle gemeint ist. Dieses "Schörle" zieht sich wie ein roter Faden durch das Programm der Gruppe "Häisd'n'däisd ... vom mee". Mit ihrem Programm "... un es Lem is o. k." hat sie den Tunnelsaal im Gasthaus Faber-Rädlein aufgemischt.
Zum 15. Mal ging am Wochenende vor dem ersten Advent nochmal die Post ab, ehe die ruhige Zeit kommt. Schon beim Einzug lassen die sechs Musikanten in ihren schlabbrigen Hosenträger-Hosen aufhorchen: Das ist kein blasmusikalisches Mittelmaß, wenn Florian Ebert mit seiner Trompete die Stakkati raushaut, wenn Michael Saffer die Zugposaune in den höchsten Sphären quält oder Thomas Marquard mit der Tuba mit hohen Tönen unterwegs ist, wie man sie auf so einem Instrument traditionell nicht spielt. Und da sind noch Ralph Theobald, stoisch und ruhig mit dem Akkordeon den Rhythmus begleitend, und die beiden Klarinettisten Kornel Hetterich und Stefan Ebert ebenso virtuos im Duett. Da schnalzt die Zunge.
Drei Stunden Kurzweil
Drei Stunden lang verwöhnten sie das Publikum auf hohem musikalischem Niveau, über Polka, Rumba bis zum Rap, gewürzt von der philosophischen Moderation Stefan Eberts. "Es Trinken is a feina Sach - es staabd nix und mecht kenn Krach". Kalauernd ging es um die zwischenmenschlichen Beziehungen, Mann und Frau, fränkische Traditionen und fränkische Gemütlichkeit, oder um die Religion. Mitten im evangelischen Ibind frotzeln sie "Mir däffen des, mir senn katholisch. Die Schlimmstn vo die Artverwandten - des senn die Protestanten".
Die Gäste verstehen die Spitze - geben aber auch ihr Echo zurück.Auch ohne Instrumente bewiesen die sechs Kabarettisten, was sie drauf haben - ob beim Lied vom Teddybär oder von den Männern in den besten Jahren. Und immer wieder glänzen sie bei den Liedern mit virtuosen Solo-Einlagen. Eine solche war der "Klarinettenmuckl", bei dem der gemeine Klarinettenspieler mit beiden Händen ins Schwitzen kommt. Thomas Marquard schaffte die Partie problemlos mit der Tuba: eine Hand und drei Ventile. Die Leute klatschten rhytmisch mit, da war Stimmung im Saal.
Nach drei Stunden und drei Zugaben zogen die Akteure mit dem Rap vom "Baure-Mädla" von der Bühne.