FTE-Übernahme durch Valeo ist nun perfekt

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Die Übernahme von FTE durch den französischen Konzern Valeo ist perfekt. Die EU-Kommission gab grünes Licht.

Der Kauf soll bis Ende Oktober angewickelt werden, hieß es aus der Valeo-Zentrale in Paris am Wochenende. Seit Juni 2016 hatten sich die Übernahmeverhandlungen hingezogen, da die Wettbewerbshüter der Europäischen Kommission Bedenken wegen einer marktbeherrschenden Stellung angemeldet hatten.

Daraufhin hat sich Valeo im Juli 2017 von der eigenen Sparte der hydraulischen Antriebe getrennt und an italienischen Wettbewerber Raicam verkauft. Offensichtlich setzt man in den Konzernzentralen in Paris und Bietigheim-Bissingen (für Deutschland) mehr Vertrauen und Erwartungen in FTE mit Stammsitz in Ebern, dem dritten Valeo-Standort in Franken (nach Neuses bei Kronach und Bad Rodach).

Bereits in den Betriebsversammlungen vor einigen Tagen hatte FTE-Geschäftsführer Andreas Thumm angekündigt, dass der Eigentümerwechsel in den nächsten Wochen über die Bühne gehen wird. "Sie werden es wahrscheinlich aus der Zeitung erfahren", hat er dabei gesagt. Wir melden nun Vollzug,

Als Kaufpreis nennt das Handelsblatt 819 Millionen Euro, im Sommer 2013 hatte der Finanzinvestor Bain Capital den Kfz-Zulieferer laut Handelblatt für 400 Millionen erworben, unserer Redaktion wurde ein Kaufpreis von 480 Millionen genannt. Gegen Valeo hatte dem Handelsblatt zufolge auch einige Bieter aus China den Kürzeren.

Bereits zu Beginn der Verhandlungen hatte Valeo-Chef Jacques Aschenbroich erklärt, dass FTE mit seinen Komponenten für automatisierte Getriebe perfekt zur eigenen Strategie passe , auf Technik zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes von Autos zu setzen.

Bain hatte FTE auf neue Produkte getrimmt und die Expansion ins Ausland mit Zukäufen vorangetrieben. Der Autozulieferer erwirtschaftet laut Handelblatt heute 30 Prozent des Umsatzes außerhalb Europas. Ein Drittel kommt aus dem lukrativen Ersatzteil-Geschäft.

FTE beliefert unter anderem die Autobauer VW, General Motors, PSA und Daimler. Bei Valeo sorgen deutsche Autobauer für 30 Prozent des Umsatzes. In Deutschland produziert Valeo unter anderem Scheibenwischer, Schalter und Sensoren.

In einer ersten Stellungnahme zeigte sich Bürgermeister Jürgen Hennemann auf Facebook froh über das Ende der Hängepartie. "Jetzt kann in die Zukunft geschaut und notwendige Investitionen an den Standorten angegangen werden."