FTE in Ebern setzt zu Umsatz- und Gewinnsprung an

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Mächtig stolz: Entwicklungs-Chef Michael Müller, der Vorsitzende der FTE-Geschäftsführung, Andreas Thumm, und Betriebsratsvorsitzende Sonja Meister (im Bild von links) zeigen die Produkte, die mit Preisen bei der Automesse in Detroit ausgezeichnet wurden. Fotos: Ralf Kestel
Mächtig stolz: Entwicklungs-Chef Michael Müller, der Vorsitzende der FTE-Geschäftsführung, Andreas Thumm, und Betriebsratsvorsitzende Sonja Meister (im Bild von links) zeigen die Produkte, die mit Preisen bei der Automesse in Detroit ausgezeichnet wurden. Fotos: Ralf Kestel
 
Gabriele Thieme (rechts) fertigt an den Teilen mit, die Sonja Meister, Hermann Bauer und Michael Müller (von links) bestaunen. Foto: Ralf Kestel
Gabriele Thieme (rechts) fertigt an den Teilen mit, die Sonja Meister, Hermann Bauer und Michael Müller (von links) bestaunen. Foto: Ralf Kestel
 
Werksleiter Hermann Bauer zeigt eine Platine, die in die elektronische Ölpumpe eingebaut wird.
Werksleiter Hermann Bauer zeigt eine Platine, die in die elektronische Ölpumpe eingebaut wird.
 

Nach einem Durchhänger in 2014 verzeichnet FTE automotive als größter Arbeitgeber im Landkreis Haßberge in den ersten Monaten des neuen Jahres einen deutlichen Aufwärtstrend. Großserien sorgen für Millionen-Umsätze und Preise.

Er strahlt wie Oskar. Dabei müsste FTE-Chef Andreas Thumm eigentlich enttäuscht sein. Das Umsatzziel des Vorjahres wurde nicht erreicht. Um 30 Millionen Euro verpasst. Kein Pappenstiel bei Planungen von 460 Millionen. Doch Thumm schaut nach vorne und auf zwei Auszeichnungen, die dem größten Arbeitgeber im Landkreis Haßberge jüngst als "unbekanntem fränkischen Zulieferer, einem Underdog", so Entwicklungs-Chef Michael Müller, verliehen wurden.

Das Ganze passierte weit weg: bei der Automesse in Detroit, wo FTE für sein neues Gangsteller-Modul als innovativste Entwicklung sowie für die beste Zusammenarbeit mit einem Hersteller, mit Audi bei einer elektronischen Ölpumpe, gewürdigt worden ist.

"Das war wie bei der Oscar-Verleihung: The winner is... - FTE automotive, Germany", fühlte sich Müller wie im falschen Film, trotz des feinen Smokings, der ihm vorher eigens angepasst worden war.

"Die Preise nehm' ich mit, um sie bei Bain zu zeigen", schnappte sich Thumm am Mittwoch nach der Jahrespressekonferenz die Mini-Stelen, um sie den Vertretern des Eigentümers, dem Finanzinvestor Bain Capital, zu zeigen.

Die Zusammenarbeit mit diesem US-Eigentümer funktioniere bestens. "Das passt sehr gut zusammen", urteilte der Geschäftsführer, der die Diskussion über eine mögliche Übernahme durch einen Investor aus China damit für beendet erklärte. "Das war ein Thema zum Ende letzten Jahres, hat sich aber längst erledigt."

Der Treueschwur der bisherigen Eigentümer mag mit den Zahlen zusammenhängen, die Thumm am Mittwoch in Fischbach und am Montag bei der Aufsichtsrats-Sitzung in Nürnberg präsentierte.

Demnach lag trotz des gesunkenen Umsatzes in 2014 das Betriebsergebnis, der Gewinn, fast unverändert bei fast 75 Millionen Euro. "Im laufenden Jahr rechnen wir mit einem besseren Ergebnis", blickt Thumm voraus, wobei die ersten Monate des laufenden Jahres "schon besser als erwartet laufen".

Entpuppte sich das Geschäftsjahr 2014 "schwieriger als geplant, was uns auch enttäuscht hat", nennt der Geschäftsführer nun konkrete Marktbereiche und Summen, wo mehr Geld umgesetzt wird.

Die Probleme im Vorjahr rührten vom schwierigen Markt in Brasilien und den Währungsschwankungen her.
Weiter vom schweren Stand von VW auf dem US-Markt sowie der Kundenstruktur in Europa, wo der Bedarf an manuellen Teilen rückläufig sei. "Gerade bei größeren Modellen."

Während das Altgeschäft mit manuellen Produkten vielleicht noch 20, 25 Jahre benötigt werde, halte der Trend zur Elektronisierung, Automatisierung und zu Kunststoffprodukten weiter an. So laufe die Großserien-Produktion von Gangsteller-Modulen, elektronischen Ölpumpen und automatischer Doppelkupplung erfolgreich an, die in immer mehr Modellen Einzug halten. "Für den Doppelzentralausrücker in Kupplungen sind das Serien mit Umsatz-Volumina von bis 100 Millionen im Jahr."

Und Entwicklungs-Chef Michael Müller blickt noch weiter voraus: "Die nächsten Produkte sind schon im Computer." Damit ändern sich auch die Berufsbilder, mehr Elektronik, Software, Mechatronik.
Und Betriebsratsvorsitzende Sonja Meister freute sich über die Chance, die der Betrieb zur Weiterbildung, wie zum Anlagenführer, bietet.