Eine 72-jährige Frau wollte am Montag auf dem See am Mooswäldchen in Haßfurt einen Hund retten - und brach selbst ein. Auch ein Retter brach später ein.
Am Montagmittag gegen 12 Uhr ist ein Hund auf die Eisdecke des Haßfurter Mooswäldchensees (Sportanglerverein Haßfurt ) gelaufen. Das Tier brach im Eis ein.
Die 72-jährige Hundebesitzerin startete einen Rettungsversuch, ging aufs Eis und brach ebenfalls ein. Die Rettungskräfte wurden alarmiert.
Retter bricht selbst ein
Beim Eintreffen der Haßfurter Feuerwehr war die Frau schon von Passanten aus dem Wasser befreit worden. Nach den Angaben des Feuerwehrkommandanten Martin Volpert ist die Frau von Helfern, die die Situation mitbekommen haben, mit einer Leiter aus dem Wasser gezogen worden. Bei der Rettungsaktion brach vermutlich ein Helfer mit der Leiter zirka zwei Meter vor der Hundebesitzerin (etwa zehn Meter vom Ufer entfernt) auch ein.
Er schwamm zu der Frau und beide klammerten sich gemeinsam mit ihr an die Leiter. Die Passanten am Ufer zogen beide Personen aus dem Wasser. Für Volpert "eine haarige Geschichte, aber zum Glück ist es nicht schiefgegangen." Die 72 Jahre alte Frau kam mit offenbar leichter Unterkühlung in das Krankenhaus.
Die Feuerwehr setzte für die Rettung des Hundes ein Flachwasserschubboot ein. Mit den am Rumpf befestigten Vollgummirädern kann solch ein Boot auf Eis und im Wasser bewegt werden. Der Hund wurde stark unterkühlt geborgen. Er befand sich ungefähr 30 Meter vom Ufer entfernt im Wasser. Das Tier wurde in eine Tierarztpraxis nach Zeil gebracht.
Der Fall ist nicht das einzige Unglück auf dünnem Eis:
Am Samstag starb ein 75-Jähriger am Altmühlsee und in München brach gleich eine ganze Familie auf dem Eis ein.
Rene Ruprecht