Flüchtlings-Notfallplan für den Kreis Haßberge ist aktiviert

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Die Turnhalle am Dürerweg in Haßfurt ist eine mögliche Unterkunft für neue Flüchtlinge. Foto: Klaus Schmitt
Die Turnhalle am Dürerweg in Haßfurt ist eine mögliche Unterkunft für neue Flüchtlinge.  Foto: Klaus Schmitt

Die Regierung von Unterfranken hat den Notfallplan zur Unterbringung von Asylbewerbern für den Landkreis Haßberge aktiviert. Das gab die Behörde in Würzburg am Mittwoch bekannt. Der Zuzug von Flüchtlingen wirkt sich immer stärker aus, auch auf Unterfranken und damit auf den Kreis Haßberge.

Notfallplan bedeutet, dass weitere, größere Räume für die Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werden müssen. Im Landkreis Haßberge sind das vier Standorte: die Turnhalle am Dürerweg in Haßfurt, das Glei senauer Schloss, Mehrzweckräume bei der Feuerwehr Wonfurt und die Turnhalle in Sand. Als weitere Option stünde die Schulturnhalle in Breitbrunn bereit. Die Haßfurter Turnhalle soll nur als Durchgangslager benutzt werden; Flüchtlinge sollen dort allenfalls wenige Tage untergebracht werden.

Die entscheidende Frage, die sich mit der Aktivierung des Notfallplans stellt, ist: Kommen tatsächlich Flüchtlinge? "Ja, ich glaube schon", sagte Moni Göhr, die Sprecherin des Landratsamtes Haßberge in Haßfurt, gestern auf diese Frage. Allerdings weiß sie nicht, wie viele Flüchtlingen es sein werden. Wenn sie kommen, dann voraussichtlich nächste Woche am Dienstag, 18. August.
Am heutigen Donnerstag finden im Landratsamt Besprechungen statt, bei der es weitere Informationen geben soll und die Details der Unterbringung diskutiert werden.

Die Regierung von Unterfranken hat nach eigenen Angaben gestern eine Notunterkunft auf einem staatseigenen Grundstück neben dem Landesamt für Finanzen in der Würzburger Zellerau eingerichtet. Geplant ist die Aufstellung eines Zeltes für bis zu 200 Asylbewerber. Grund dafür ist laut Regierung "die derzeit äußerst angespannte Situation in der Aufnahmeeinrichtung in Schweinfurt, in der momentan alle verfügbaren Plätze belegt sind. Auch in der Aufnahmeeinrichtung Schweinfurt wurden bereits vorletzte Woche ergänzend Zelte gestellt, ebenso in der Gemeinschaftsunterkunft in Würzburg. In den Dependancen der Aufnahmeeinrichtung Schweinfurt sind derzeit ebenfalls keine Kapazitäten mehr vorhanden", schildert die Regierung in Würzburg die aktuelle Lage.


Immer schwieriger

Die Asylbewerberunterbringung wird den Angaben zufolge in Unterfranken immer schwieriger. Bereits am 15. Juli hat die Behörde in Abstimmung mit dem bayerischen Sozialministerium den Notfallplan zur Unterbringung der Asylbewerber allgemein in Kraft gesetzt. Aktiviert sind in diesem Zusammenhang mittlerweile die Landkreise Würzburg, Main-Spessart, Rhön-Grabfeld, Aschaffenburg, Miltenberg und jetzt auch der Landkreis Haßberge.

Der Zugang der Asylbewerber hält ungebremst an. Zuletzt sind allein in einer Nacht 200 Asylbewerber im Bezirk angekommen, die notfallmäßig untergebracht wurden. Darüber hinaus nimmt die Regierung werktäglich derzeit regelmäßig zwei Busse aus der Aufnahmeeinrichtung in Deggendorf ab.