Feiern vor herrlichem Ambiente

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Na dann Prost: Oberschwappach feiert im Park des Schlosses wieder sein Weinfest. Foto: Janina Selig
Na dann Prost: Oberschwappach feiert im Park des Schlosses wieder sein Weinfest.  Foto: Janina Selig

Das Oberschwappacher Weinfest gilt als das älteste Fest dieser Art im Kreis - mit längerer Tradition sogar als Zeil und Sand. Die Veranstalter mussten mehrmals umziehen und sahen sich anfangs mit viel Skepsis konfrontiert. Heute ist das anders.

Die beiden größten Weinfeste im Abt-Degen-Weintal sind in Sand und in Zeil. Das eine hat zum 25. Mal stattgefunden (Sand), das andere findet demnächst zum 30. Mal statt (Zeil). Das älteste Weinfest im Landkreis haben aber beiden Orte nicht. Von Samstag, 26. Juli, bis Montag, 28. Juli, jährt sich nämlich das Oberschwappacher Weinfest zum 35. Mal.

Erstmals 1980

Anfangs wählten die Verantwortlichen die Maschinenhalle von Peter Schramm mitten im Ort als Veranstaltungsort. Das war 1980. Schon zuvor sammelten die Verantwortlichen Erfahrung im Feste feiern. Einige erinnern sich sicherlich noch an die bekannten Parkfeste, die die DJK Oberschwappach in den 70er Jahren im Schlosspark abhielten. Die Feste avancierten alsbald zum Publikumsmagneten und lockten viele Gäste in den kleinen Ort. Als dann der Schlosspark für die Damwildzucht genutzt wurde, musste die Veranstaltung umziehen.
Glück im Unglück gewissermaßen. Denn ein Umbruch stand an, und aus dem Parkfest wurde das Weinfest in Oberschwappach.

"Da wir ein Winzerdorf sind, kamen wir im Vereinsausschuss auf die Idee, ein Weinfest zu veranstalten", erinnert sich Joachim Kunzmann, DJK Oberschwappach. "Nur mit dem Wein hatten wir damals noch so unsere Probleme, denn der professionelle Weinbau steckte in Oberschwappach noch in den Kinderschuhen." Die Lösung: Man kaufte den Wein in den Anfangsjahren bei der Winzergenossenschaft und in anderen Winzerdörfern zu. Heute ist das natürlich ganz anders. Am Wochenende werden wieder sechs Oberschwappacher Winzer das Weinfest beliefern.

Belächelt

Zu Beginn der 80er Jahre belächelten viele das Weinfest. Die Verantwortlichen der DJK mussten gegen zahlreiche Widrigkeiten ankämpfen. Doch das Blatt wendete sich schnell. "Die Weinfeste entwickelten sich zum absoluten Renner. Der Wein war irgendwie was Neues. Vorher gab's in unserer Region als Großveranstaltungen nur Schützen- und Heimatfeste. Das war ein ganz anderes Niveau", blickt Udo Vogt ("Udo's Hecken" in Oberschwappach) zurück. Die Weinfeste kannte man nur aus den "Weinhochburgen" Volkach oder Würzburg. "Unser Weinfest war eines der ersten in der Main-Steigerwald-Region - vor Zeil und Sand", erklärt Joachim Kunzmann stolz.

1985 erwarb die Gemeinde Knetzgau das Schloss und renovierte es. Die romantischen Schlosshöfe bieten ein einmaliges Ambiente und sind somit gerade prädestiniert als Veranstaltungsort. "Wir ergriffen die Chance und verlegten unser Weinfest ins Schloss", erzählt Joachim Kunzmann. So zog das Weinfest nach den ersten Jahren in der Maschinenhalle erneut um. "1987 richteten wir den ersten Weinabend und ab 1988 dann das erste beziehungsweise neunte Weinfest in den neu renovierten, romantischen Schlosshöfen aus." In diesem herrlichen Ambiente entwickelte sich ein Fest, dass nun weit über die Landkreisgrenzen bekannt und beliebt ist. Joachim Kunzmann: "Die Busse kamen schon damals aus Weißenhorn/ Schwaben, Thüringen und der Gegend um Neustadt/Aisch, um das Weinfest im herrlichen Schlossareal mitzuerleben".

Das ist geblieben. Der Veranstaltungsort änderte sich allerdings noch einmal. 2009 zog das Weinfest wieder um - kehrte in den Schlosspark zurück, wo alles begann. Seither verwandelt sich der Park ein Mal im Jahr in ein kleines Weindorf. Die alten Kastanien- und Eichenbäume sorgen für ein romantisches Ambiente am Abend und für einen kühlen Schatten am Nachmittag. Dank eines großen Idealismus, vieler Ideen, enormer Willenskraft und bemerkenswertem Durchhaltevermögen der Helfer und Verantwortlichen über Jahrzehnte hinweg konnte sich das Oberschwappacher Weinfest zu dem entwickeln, was es heute ist: ein Fest für Jung und Alt.

Dazu hat im vergangenen Jahr auch die Gemeinde Knetzgau ihren Beitrag geleistet. "Sie hat gemeinsam mit den beiden örtlichen großen Vereinen ,Blaskapelle Oberschwappach' und ,DJK Oberschwappach' den Schlosspark mit Strom, Wasser und Abfluss erschlossen. Das Weinfest ist jetzt von der Professionalität fast nicht zu übertreffen", berichtet Udo Vogt. Somit steht einem gelungenen Weinfest nichts mehr im Wege.

Die Eröffnung findet im Übrigen am Samstag um 16 Uhr statt. An allen drei Festtagen erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Musikprogramm bei freiem Eintritt.