Eltmann, deine Stimmen sind großartig

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Die "Wallburgspatzen" präsentierten sich in bunten Zirkuskostümen. Fotos: Günther Geiling
Die "Wallburgspatzen" präsentierten sich in bunten Zirkuskostümen. Fotos: Günther Geiling
"Frauenpower" zeigte der Frauenchor unter Sonja Wissmüller.
"Frauenpower" zeigte der Frauenchor unter Sonja Wissmüller.
 
Pia Knöttner (links) als Zauberer und Niklas Wiemann als Clown beim "Seifenblasen"-Lied.
Pia Knöttner (links) als Zauberer und Niklas Wiemann als Clown beim "Seifenblasen"-Lied.
 
Der Männerchor unter Dirigent Andreas Brunner.
Der Männerchor unter Dirigent Andreas Brunner.
 
Mit Begeisterung dabei der Jugendchor "Cantarella"
Mit Begeisterung dabei der Jugendchor "Cantarella"
 
Auch unter freiem Himmel machte der Jugendchor weiter.
Auch unter freiem Himmel machte der Jugendchor weiter.
 
Sie tragen nun die Verantwortung und erhielten großen Beifall; von links Ursula Bauer, Melanie Scholz, die Dirigenten Sonja Wissmüller und Andreas Brunner sowie Thomas Knöttner.
Sie tragen nun die Verantwortung und erhielten großen Beifall; von links Ursula Bauer, Melanie Scholz, die Dirigenten Sonja Wissmüller und Andreas Brunner sowie Thomas Knöttner.
 

Die Zufriedenheit war ihm anzumerken: "Die vier Chöre haben heute Abend einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Auch die Sporthalle auf der Mainhalbinsel hat sich als Veranstaltungsort bewährt, und ich kann mir vorstellen, dass dieser Sommerabend hier zur Tradition wird - vor allem, wenn die Bevölkerung so mitzieht wie heute." Positive Bilanz zog der Ehrenvorsitzende des Gesangvereins "Sängerlust" Eltmann, Werner Singer, nach der Sommer-Serenade in einer stimmungsvollen Umgebung.

Die "Sängerlust" geht immer wieder neue Wege und hat damit Erfolg. Nachwuchsprobleme haben andere. 130 Sänger traten an diesem Sommerabend auf die Bühne, und mit den "Wallburgspatzen" und dem Jugendchor "Cantarella" begeisterten gerade auch die Jüngsten.

Die "Sängerlust" hat sich aber auch in ihrer Führung wesentlich geändert, denn viele Jahre lastete auf dem ehemaligen Vorsitzenden Werner Singer alleine enorme Arbeit. Singer ist sehr froh, dass ein junges Führungstrio mit viel Elan die Aufgabe "wuppt".

So ist man im Vorstand nun zu dritt: "Es hat sich einiges verändert, und wir versuchen, neue Wege zu beschreiten und unseren Verein im Team zu lenken. Melanie Scholz kümmert sich um den Jugendchor, Thomas Knöttner betreut den Kinderchor, und ich bin für den Erwachsenenbereich zuständig.
Wir hoffen, dass alles klappt getreu dem Motto: Neue Besen kehren gut", betonte Ursula Bauer als Dritte im Bunde.

Brandneu auch der Veranstaltungsort. "Diese alte Sporthalle ist neu gestaltet und wurde von unserem Jugendchor zusammen mit der Fußballjugend in einer 72-Stunden-Aktion gründlich renoviert. Ist doch nicht schlecht geworden! Für diese tolle Aktion und die wunderbare Unterstützung sage ich allen Helfern und Sponsoren noch ein herzliches Dankeschön", sagte Melanie Scholz unter großem Beifall der Gäste. Immerhin hatten 40 Jugendliche drei Tage nach einer Idee von Sonja Wissmüller gewerkelt und gestrichen. Die neue "Konzerthalle" für Eltmann musste sich bei der Serenade beweisen. Und das tat sie.

"Wallburgspatzen" zwitscherten

Ein frischer Auftakt freute die Besucher: In Zirkuskostümen stürmten Buben und Mädchen in den Saal, und mit der Zeit erkannten die Anwesenden: Das sind ja die "Wallburgspatzen"! Der Kinderchor zwitschert, wie es Leiter Thomas Knöttner sagte, "schon seit acht Jahren, nun mit ihrer Dirigentin Sonja Wissmüller, unüberhörbar". Wie sie die Lieder aus dem Kindermusical "Kroko Tarrap" im wahrsten Sinne des Wortes auf die Bühne zauberten, war toll und wurde immer wieder von Beifall unterbrochen.

Jeder spürte, dass Zirkus auf Kinder eine besondere Faszination ausübt. Die Buben und Mädchen schlüpften ungezwungen in ihre Rollen. Zauberin Pia Knöttner und Clown Niklas Wiemann sorgten für Seifenblasen im Saal beim gleichnamigen Lied. Songs wie "Mecky Messer", "Die jungen Elefanten", "Die wilden Reiter" oder "Carla ist die Größte" wurden mit viel Aktion umgesetzt. Und die Nachwuchsdirigentinnen Clara Viering und Sarah Scheuring hielten sich prima.

Frauenchor mit Frauenpower

Mit dem Liederzyklus "Frauenpower" machte der "Frauenchor" das Verhältnis von Frauen zu Männern zum großen Thema und nahm dabei die Männer auf die Schippe. Dies begann mit den Verführungskünsten von Eva im Paradies und dem Lied "im Paradies ein stolzer Mann" über Kleopatra mit dem Streben der Frauen nach Macht "ein Blick in die Geschichte lehrt" bis hin zu Österreichs Kaiserin Theresia und dem Sprung in die Neuzeit mit dem Phänomen der "Barbie Puppe".

Stolz schmetterten sie als Schlussakkord "wir sind Frauen von Format, jede ist ein Unikat, einzigartig und einfach toll und recht schön geheimnisvoll", wobei sogar Dirigentin Sonja Wissmüller die Eigenschaften wie "extra vagant, amüsant, impulsiv, luxuriös und skandalös" - gedruckt auf Karten - ins Publikum warf.

"Natürlich haben auch wir Männer nach Liedern gesucht, die unsere Qualitäten so herausstreichen." Werner Singer fand den Übergang zum Auftritt des "Männerchores" unter Leitung von Andreas Brunner. Aber man habe solche Texte gar nicht nötig, denn Männer seien bescheiden und großherzig, auch wenn die Frauen in ihrem Leben eine nicht unbedeutende Rolle spielten. Herrliche Ohrwürmer trogen die Männer vor, begeisternd ihre Klangreinheit. Eltmann ist in Tenor, Bariton und Baß gut besetzt. Das prägt den "Sound".

Erst seit 2007 gibt es den Jugendchor "Cantarella", "aber der wird immer stärker", bemerkte Werner Singer mit sichtbarem Stolz. Dabei fällt wohltuend auf, dass nicht nur Mädchen darin mitsingen, sondern auch einige junge Burschen mit großem Engagement in dem 26-köpfigen Ensemble mitwirken. "Gut, wieder hier zu sein", intonierten dann vier Chöre gemeinsam, bevor der "Serenadenabend" bei herrlichstem Wetter im Lampionschein unter den Linden vor der Sporthalle fortgesetzt wurde. Natürlich lieferten die Chöre dazu Sondereinlagen, und viele forderten die Wiederholung dieser Freilandmusik mit unterhaltsamen Charakter.

"Allein singen und allein dreschen, ist eine langweilige Arbeit", meinte Thomas Knöttner nach einem altväterlichen Spruch und bedankte sich namens der Chöre bei den zahlreichen Zuhörern, dass sie so begeistert mitgegangen waren.